Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

286 B. Gemüseanbau und -Verwertung. Die Zwischenfrucht hat den Vorteil, daß, wenn die Bohnenaussaat veisagt, das Land nicht umsonst bestellt ist. Praktisch ausgeführt würde ein solches Feld etwa folgendermaßen aussehen: Reihe: Bohnen in Abständen von 50 cm. Zwischenraum 50 cm breit: Rüben, Rosenkohl usw. Reihe: Bohnen. Zwischenraum von 50 cm: Freibleibend als Weg für die Bohnenernte. Reihe: Bohnen. Zwischenraum 50 cm Breite (Rosenkohl usw.). Reihe: Bohnen. Zu den Stangenbohnen sei noch folgendes gesagt: Die erforderlichen Stangen werden aus Fichten-, Tannen- oder Eichenholz hergestellt. Als Länge kommen meist 2, höchstens 3mm Betracht. Bekanntlich werden die Stangen senkrecht in den Boden gesteckt und mit wagerecht gelegten Stangen so verbunden, daß das ganze Stangengestell einen guten Halt ha t. Ausgezeichnet haben sich auch die Stahldrahtstangen bewährt. Diese werden so angeordnet, daß in den Bohnenreihen in Abständen von etwa 6 bis 7 m Holzpfähle eingeiammt werden, die in einer Höhe von etwa 120 bis 125 cm über dem Erdboden mit Draht verbunden werden. An diesen Pfählen wird dann ein 5 bis 6 mm starker Stahldraht entlang gezogen. Die Pflanzweite ist ebenfalls 50X50 cm. Um jede Stange werden kreisförmig in gleichen Abständen in entsprechender Vertiefung 6 Bohnen gelegt. Wenn die Bohnen nicht aufgehen, muß rechtzeitig nachgesetzt werden. Der Abstand der Bohnenkerne von der Stange beträgt etwa 20 cm. Man kann z. B. bei 50 cm Reihen-. abstand und 80 cm Weg etwa mit 50 000 Stangen rechnen bzw. mit etwa 300 000 Pflanzen auf 1 ha. Die Bearbeitung ist ähnlich wie bei den Buschbohnen. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Anbauversuche mit Bohnen gemacht worden, die alle mehr oder weniger darauf hinauslief en, die Körnermenge und die Wachstumsbedingungen möglichst einwandfrei festzustellen. Die besten Versuche hat die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft durchgeführt, und zwar wurden 3 Jahre hintereinander mit der Stangenbohne Phänomen sowohl in Poppen-burg wie in Oberzwehren Versuche ausgeführt. Die Ergebnisse, die in den Mitteilungen der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 1919 veröffentlicht wurden, folgen auf der nächsten Seite. 5. Anbauversuche. Die Buschbohnen (Abb. 172) sind in Stufen gelegt, die eine Entfernung von 50 cm haben. In jede Stufe werden 5 bis 6 Körner der betreffenden Bohnensorte gelegt. Die stufenweise ist hier der Drillsaat vorzuziehen. Bei der Stangenbohnenkultur werden die Stangen senkrecht gestellt, damit eine weitestgehende Belichtung der Pflanzen bis unten hin ermöglicht wird. Die Reihenentfernung beträgt 1 m, in der Reihe stehen die Stangen auf 50 cm, so daß je % ha 5000 Stangen stehen.