ForsideBøgerHandbuch Für Die Konserven Industrie I 1926

Handbuch Für Die Konserven Industrie I 1926

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Die Entwicklung und Gestaltung der Konservenindustrie. 13 Deutschland begründeten. Die Entstehung und Entwicklung dieser Industrie war in den einzelnen Teilen Deutschlands eine sehr verschiedene. Sowohl zufällige Momente wie natürliche Vorbedingungen haben zu der Entwicklung beigetragen. Die eigentlichen Anfänge dieser deutschen Industrie aber und ihre Weiterentwicklung haben wir in der Stadt Braunschweig zu suchen, die mit der Geschichte der deutschen Konservenindustrie eng verknüpft ist. Obgleich die Konservenindustrie sich in allen Teilen Deutschlands ausgebreitet hat, bildet Braunschweig das Hauptproduktionsgebiet. Die Entwicklung des Spargelanbaues, dessen Konservierung noch heute den ITauptzweig bildet, und der Konservenindustrie gingen Hand in Hand. Ein Transport von Frischspargel war zu damaliger Zeit bei den wenigen und teuren Verkehrsgelegenheiten fast unmöglich, und so kam es, daß man nach, einem Erhaltungsmittel des bereits s. Zt. berühmten Braunschweiger Spargels suchte. Nach mündlicher Überlieferung hat der Klempnermeister J. H. Pillmann in Braunschweig zuerst den Versuch gemacht, Spargel zu konservieren. Er wurde anfangs der vierziger Jahre durch den Braunschweiger Professor Varrentrapp dazu veranlaßt, der das Einmachen von Gemüsen in Blechdosen in Frankreich kennen gelernt hatte. Die Produktion blieb allerdings noch in bescheidenen Grenzen, sie war nur ein Nebenbetrieb der Klempnerei und ging über den Rahmen einer Hausindustrie nicht hinaus. In den fünfziger Jahren wurde dann die Methode des Einmachens von Gemüse weiter bekannt, doch wurde bis zum Jahre 1860 der Anbau von Spargel in Braunschweig in ganz geringem Umfange durch einige Gärtner meist zum direkten Verkauf an Konsumenten betrieben. Erst im Jahre 1861 wurde von Gustav Gr alle in Braunschweig der Versuch gemacht, Spargel in größeren Mengen zu ziehen, feldmäßig Spargelanbau zu betreiben und bald stellte Grahe auch selbst Spargelkonserven her und fand für seine Produktion reichen Absatz. Grahe vergrößerte fortgesetzt seine Spargelanlagen und ermutigte Gärtner und Landwirte zum feldmäßigen Anbau von Spargel, indem er sich zur Abnahme von Spargel verpflichtete. Einige Jahre später begann auch der Spargelanlagenbesitzer A. W. Qu er ner einen Teil seiner Ernte zu konservieren. Zu Beginn der siebziger Jahre entstanden zwei weitere Unternehmungen für Spargelkonservierung. Bald begann man auch in diesen Betrieben, nach der Spargelernte das Einmachen von Erbsen, Bohnen und anderen Gemüsen in derselben Weise vorzunehmen. In den sechziger Jahren hatte man für die Konservierung eigene Küchen eingerichtet, wenn auch in einfachster Weise. Auf diese Weise stellten die ältesten Betriebe jährlich einige tausend Dosen her. Dabei wurden höchstens zwei bis drei männliche Arbeiter für das Kochen und die Ausführung der Klempnerarbeiten, für die Herstellung der Blechdosen, sowie für die Verlötung der gefüllten Dosen benötigt, während etwa acht bis zehn Frauen das Reinigen und Herrichten der Rohware besorgten. Ein bemerkenswerter Umschwung trat im Jahre 1873 ein. Die