ForsideBøgerHandbuch Für Die Konserven Industrie I 1926

Handbuch Für Die Konserven Industrie I 1926

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Die Entwicklung und Gestaltung der Konservenindustrie. 15 beste Verwendung derselben erblickten und auf diese Weise außer dem Reinerträge des Anbaues, den Gewinn der Fabrikanten zu erzielen hofften. Einige dieser Fabriken sind als Unternehmungen genossenschaftlich vereinigter Landwirte entstanden oder doch später in den Besitz von Genossenschaften übergegangen. Einzelne Firmen sind mit der besonderen Absicht gegründet worden, die Einführung der bislang in England fabrizierten Mixed-Pickles und Saucen zu versuchen, andere, um den großen Bedarf an Konserven für den Hausgebrauch, deren Absatz durch die Delikatessengeschäfte erfolgt, zu decken. Viele Konservenfabriken beschränken sich auf die Konservierung der drei Gemüsearten: Spargel, Erbsen und Bohnen. In anderen Betrieben ist man jedoch dazu übergegangen, auch andere Arten von Gemüsen, allerdings meist in geringeren Mengen, einzumachen, so: Karotten, Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Wirsing, Allerlei, Tomaten, Kohlrabi, Sellerie, Rüben und Spinat. Ferner werden von einzelnen Fabriken Pilze (Champignons, Steinpilze, Pfifferlinge, Morcheln)-, Trüffeln und Soja, in Butter zubereitete Gemüse, sämtliche Kompottfrüchte, Fruchtsäfte, Marmeladen, Pickles, Pasteten, Fischspeisen, Suppen und endlich auch Fleischspeisen (Braten, Wild und Geflügel) und Würste konserviert. Während noch in dem Feldzug von 1870 eigentlich nur die „Erbswurst“ als Präserve eine gewisse Rolle gespielt hat, entwickelte sich, gefördert durch den erhöhten Bedarf bei Heer, Marine und in den Kolonien, in rasch aufsteigender Linie bis zur Jahrhundertwende eine stark aufblühende Industrie, die auch in immer steigendem Maße dazu überging, den Privathaushalt mit guten und preiswerten Konserven zu versorgen. Man erinnert sich heute wohl noch recht gut, wie Deutschland auf einmal im Ausgang des vorigen Jahrhunderts mit amerikanischem und australischem Büchsenfleisch „Corned beef“, „Boiled beef“ und „Boiled mutton“ überschwemmt wurde, bis die Einfuhr durch das Verbot vom 30. Juni 1900 aufhörte und erst in den letzten Jahren vor dem Kriege, wenn auch in beschränktem Umfange, möglich wurde. Der Weltkrieg hat dann mit einem Schlage der gesamten Konservenindustrie (abgesehen von wenigen Luxusartikeln, zu denen auch vorübergehend der Spargel gerechnet wurde) zu einem bis dahin für unmöglich gehaltenen Aufstieg verhülfen, dadurch, daß er sie mit den Aufträgen zur Versorgung der verbündeten Heere versah. Die ersten staatlichen Fabriken in Mainz und Haselhorst konnten natürlich den Bedarf auch nicht annähernd decken, vielmehr bedurfte es der angestrengtesten Arbeit und Organisation aller großen privaten Konservenfabriken, um der ungeheuren Nachfrage gerecht zu werden. Man hat damals Braunschweig mit Recht als den Magen des Heeres bezeichnet, denn es wurde mehr als die Hälfte aller Konserven für die verbündeten Armeen in dieser Stadt hergestellt. In den Lägern der Fabriken waren im Oktober 1915 über 3x/2 Millionen 1 kg-Dosen Büchsenspargel auf gestapelt mit einem Wert von über 5 Millionen Mark. Aus den Maschinen, die Tag und Nacht ununterbrochen arbeiteten, ergoß sich ein Strom von Lebensmitteln jeder Art, um die kämpfenden deutschen und die ihnen verbündeten Truppen mit haltbaren Nahrungsmitteln zu versorgen.