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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Gurke.
351
zwar nicht so kräftig, aber der Fruchtansatz war durchaus befriedigend. Meltau trat später allerdings auch auf, bitter waren etwa 30 % der Gurken. Der Prozentsatz vergrößerte sich mit zunehmender Entblätterung und der damit verbundenen Zunahme der Sonneneinwirkung auf die Früchte. Beim Gebrauch von Kuhdünger zeigte sich kein Unterschied zwischen frischem und abgelagertem. Der Fruchtansatz war gut, Meltaubefall gering, er konnte mit Schwefelblume bekämpft werden. Der Bitterkeitsgehalt betrug 10 %- und trat bei den Gurken ein, die der Sonnenbestrahlung am meisten ausgesetzt waren. Zu gleicher Zeit wurden Kontrollbeete angelegt, die aus leicht sandigem, humosem Boden und aus humosem Lehmboden bestanden und ohne Düngung bepflanzt wurden. Die Ertragsfähigkeit konnte mit der auf gedüngtem Boden erzielten nicht konkurrieren, Meltau stellte sich ebenfalls ein und der Bittergehalt der Gurken betrug 20 bis 40 %■. Auch hier ging der Bittergehalt mit dem Entblättern der Gurkenpflanzen Hand in Hand. Bestand so schon die Vermutung, daß die Beblät-terung der Pflanzen ein wichtiger Faktor bei der Bildung des Bittergehaltes darstellt, so erbrachte ein neuer Versuch die Bestätigung. Bei einem Versuchsbeet wurden mitten in der Wachstumszeit die Pflanzen sämtlicher Blätter beraubt, so daß die Gurken der intensiven Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren. Der Erfolg war verblüffend, denn schon nach einigen Tagen waren über 90 % aller Früchte bitter. Auch die Bewässerung spielt bei der Bildung des Bittergehaltes eine Rolle. Es wurde beobachtet, daß bei reichlicher Bewässerung ein geringerer Prozentsatz bitter wurde als bei Trockenheit. Zusammenfassend ist zu sagen, daß abgelagerter Pferde- oder Kuhdünger die besten Resultate liefert bei reichlicher Bewässerung, vorsichtiger Behandlung, d. h. Schonung der Blätter bei Meltaubefall, beim Pflücken usw. In besonderen Fällen ist auch eine künstliche Beschattung durch Bedecken der Blätter entblößter Stellen mit Laubästen, Sacktüchern usw. empfehlenswert.
9. Die Welkekrankheit der Gurken. Die Gurkenpflanzen zeigen besonders in den unteren Teilen welke Blätter, die vertrocknen und schließlich ganz absterben. Die befallenen Teile müssen entfernt werden, das Gurkenkraut wird verbrannt, und wenn die Krankheit zu stark auftritt, muß Wechselwirtschaft eingeführt werden.
b. Verwertung.
1. Allgemeines.
Gurken werden bekanntlich in verschiedenen Formen eingemacht. Man unterscheidet in der Hauptsache Salzgurken, Essiggurken, Senfgurken, Pfeffergurken, Cornichons, Gurken nach englischer Art, Gurkensalat und Zuckergurken.
Die Rohware, die verarbeitet werden soll, muß nach jeder Richtung hin gesund sein. Gurken mit Rostflecken oder Harzfluß, ebenso solche, die verkrüppelt sind, sollen von vornherein für die Verwertung ausgeschieden werden. Bei der Verwertung der Gurken unterscheidet man zwischen der Mithilfe der freiwilligen Säuerung und derjenigen der künstlichen Säuerung. Die freiwillige Säuerung kann ohne Verwendung von