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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Merrettich.
387
4. Melonen in Dickzucker.
Das unter 1 beschriebene Verfahren wird fortgesetzt, indem die Zuckerlösung täglich um 3 bis 5 Grad erhöht und während dieser Periode 2—3 mal abgekocht wird. Bei 25° Bé gibt man einen reichlichen Kapillär-Sirupzusatz.
39. Merretticli.
a. Anbau.
1. Geschichte, Boden und Kultur des Merrettichs.
Der Merrettich (auch Mährrettich oder Meerrettich, in Süddeutsehland Kren genannt) dürfte von den slavischen Völkern eingeführt worden sein und gehört seit undenklichen Zeiten, schon von den alten Römern her, später bei den alten Germanen, zu den auf der Tafel verwandten Gemüsen. Geschätzt sind besonders die weißen, glattrindigen Stangen, und zwar wegen des scharfen Geschmackes, der durch ein Senföl verursacht wird. Seine Hauptanbaugebiete sind: Süddeutscliland, und zwar besonders die Gegend um Rastatt, Erlangen und Nürnberg, aber auch Spreewald, Liegnitz und Hamburg. Bevorzugt werden Niederungen an Flüssen und schattige Lagen. Der Merrettich gedeiht auch auf magerem Boden, da er keine besonderen Ansprüche stellt. Lehmiger feuchter Sand gilt als bester Anbauboden. Auf leichtem Boden verliert er oft seinen Geschmack. Für den Großanbau ist guter feuchter Sandboden Voraussetzung. Zu große Nässe ist unzuträglich. Die Bodenbearbeitung soll etwa 40 cm tief gehen und so gründlich wie möglich sein. Als Vorfrüchte kommen Kartoffeln, Rüben und Gurken in Frage, ferner Bohnen und Erbsen, als Nachfrüchte in der Regel Hackfrüchte. Als Zwischenfrucht werden oft Frühkohl und Salat verwandt. Als Düngung hat sich neben dem Stallmist Kali und Phosphorsäure bewährt, dagegen ist Gründüngung nicht zu empfehlen.
Zur Pflanzung werden im allgemeinen die nicht marktfähigen einjährigen Stangen oder Seitenwurzeln, bekannt als „Fechser“ oder „Setzer“, verwandt, die 25—35 cm lang und 1—2 cm stark, sind. Die Fechser werden mit Lappen gründlich abgerieben, wobei Kopf und Ende geschont werden. Diese Wurzeln werden gewöhnlich schräg in den Boden gelegt, so daß das obere Ende etwa zwei Finger von der Oberfläche entfernt ist. Die Pflanzen werden etwa 70 cm voneinander entfernt in Reihenabständen von 10 cm gezogen, eine Anhäufung wie bei Kartoffeln findet auch gelegentlich statt. Die beste Zeit zur Anpflanzung ist März und April, bis zu welcher Zeit die Setzlinge in einer Sandbettung überwintern. Während des Sommers wird 2—3 mal gehackt und angehäufelt. Will man besonders große schöne Wurzeln ernten, dann wird man im Juni die Wurzeln herausnehmen und alle Seitentriebe entfernen. Danach wird die Wurzel sofort wieder in die Erde gesteckt und begossen.
2. Ernte, Lagerung und Versand des Merrettichs.
Die Ernte erfolgt Ende Oktober bis Anfang November. Die Wurzeln werden gereinigt und von den Nebenwurzeln befreit, die man als Setz-25*