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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Rhabarber.
399
sowie bei Darm- und Magenerkrankungen verordnet. Die Säuremengen verteilen sich in der Pflanze etwa wie folgt (Kochs-Dahlen):
Säuregehalt des Rhabarbers in Prozenten.
a b c
Getriebener Stengel Gewöhnlicher Freilandstengel Blätter und Rippen
1. Gesamtsäure als Apfelsäure berechnet . . 2. Lösliche Oxalsäure 3. Wasser 0,47— 1,5 0,7 — 1,7 93,6 —96,6 1,14=— 1,88 1,4 — 2,4 91,2 —91,8 0,43— 0,48 0,8 — 2,5 85,6 —87,4
Der relativ hohe Prozentsatz der Oxalsäure greift, wie allgemein bekannt, die Blechdosen, auch wenn sie verzinnt sind, an, so daß jede Form der Konservierung in Blechdosen als zur Rhabarberkonservierung untauglich zu verwerfen ist. In Frage kommen zur Konservierung lediglich Gläser oder emaillierte Gefäße. Da diese im allgemeinen zu teuer sind, wird der Rhabarber als Massenartikel für die Konservenindustrie nur wenig verwandt.
2. Sorten, die sich für den Anbau eignen.
Victoria oder die verbesserte Victoria. Gewöhnlich rote, mittellange Stiele, gelegentlich auch etwas grün; große Ertragsfähigkeit; die am meisten angebaute und verbreitetste Sorte.
Amerikanischer Riesen und die ihm verwandte Dawes-Challenge sind Massensorten; lang und stark, jedoch weniger rot als Victoria. Ausbeute von einer Pflanze bis zu 20 kg bzw. 600 dz von 1 ha.
Suton, von England her eingeführt; von sehr guter Qualität; die Stiele brechen leicht und sind von schöner, roter Farbe.
Die genannten Sorten eignen sich für den Großgemüsebau.
3. Anbau, Düngung und Kultur.
Rhabarber verlangt Boden mit viel Wasser und reichem Nährstoffgehalt, gedeiht aber auch auf ärmerem Grund, altem Wiesenboden usw. Da er eine der wenigen Pflanzen ist, die auch im Schatten gedeihen, eignet er sich im besonderen Maße als Zwischenkultur in Obstgärten, Plantagen usw. Je wärmer und sonniger aber die Lage ist, desto frühzeitiger und ertragreicher ist die Ernte.
Rhabarber ist für jeden Düngerzusatz dankbar. Stallmist, Superphosphat, Chilesalpeter und Kali werden von ihm bevorzugt. Auch Latrinen-und Jauchedüngung sind zweckmäßig. Eine besondere Bodenvorarbeit ist kaum erforderlich. Der Boden wird, wie bei der Rübenbestellung, tief gelockert (je tiefer die Bodenbearbeitung erfolgt, desto stärker sollte man auch düngen), und die Setzlinge werden entweder ganz wenig in die Erde oder auf die Erde gepflanzt. Im letzten Falle wird man 25 bis 30 cm anhäufeln. Die Setzlinge selbst gewinnt man, indem man den alten Wurzelstock je nach Augenzahl und natürlicher Klumpenbildung in 4 bis 5 Stücke zerlegt oder mit einem Spaten zersticht; auch Rosenscheren eignen