Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Schnittlauch, Schwarzwurzel. 409 Zwei bis drei, auch evtl, vier Jahre kann man ernten, und zwar durch Abpflücken (nicht Abschneiden) der Blätter. Auf demselben Boden soll Sauerampfer nicht wieder angepflanzt werden, vielmehr soll man den Boden etwa 10—12 Jahre danach mit anderen Pflanzen bestellen. Die früher verbreitete Annahme, daß Sauerampfer giftig sei, weil er von dem Vieh meist nicht gefressen wird, hat sich als vollständig unzutreffend, erwiesen. b. Verwertung. Die Blätter werden auf mechanischem Wege sorgsam gewaschen und nach einem Verfahren, das in Varedales bei Meaux in Frankreich fabrikmäßig betrieben wird, in eigens dazu konstruierten Kesseln gekocht, in Blechbüchsen verpackt und sterilisiert. Gewöhnlich, werden die rohen Blätter des Sauerampfers zerschnitten, getrocknet und in Präserven-fabriken verwandt. 63. Schnittlauch. a. Anbau. Der Schnittlauch wird in Deutschland und in ganz Westeuropa auch Schnittzwiebel, Spaltiauch, Gras- oder Binsenlauch genannt, kommt in Deutschland und auch in ganz Westeuropa wildwachsend vor, erreicht eine Höhe von 15—30 cm und zeichnet sich unter den übrigen Zwiebeln und Laucharten dadurch aus, daß er in frischem Zustande den höchsten Gehalt an Stickstoff, nämlich 0,62% enthält. Er gedeiht fast auf jedem nicht zu mageren Boden und bevorzugt Kalk und humusreichen, etwas leichten, lehmigsandigen Boden. Die Brutzwiebeln werden im Frühjahr oder im Herbst ausgepflanzt und die Pflanze selbst kann in mehreren Ernten zur Gewinnung der bekannten Schnittlauchröhren geschnitten werden. Die Behandlung im Freiland ist die gleiche, wie die der Zwiebel. Die bekannteste und in Deutschland am meisten verbreitest® Sorte ist der E r f u r t e r R i e s e n s c h n i 111 a u c h. b. Verwertung. Der Schnittlauch findet im ganzen, häufiger aber zerschnitten, als Zutat zu verschiedenen Speisen, Suppen und Konserven sowie gedörrt bei der Herstellung von Bouillonwürfeln usw. Verwendung. 64. Die Schwarzwurzel. a. Anbau. 1. Kultur der Schwarzwurzeln. .Die Schwarzwurzel ist in Europa beheimatet, doch ist ihre Kultur als Gemüsepflanze noch ziemlich jung. Wegen ihrer einfachen Anzucht, ihres vorzüglichen Geschmackes, der guten Haltbarkeit und leichten Aufbewahrung ist sie geschätzt. Auf tiefgründigem, nährkräftigem Boden (der Boden soll möglichst steinfrei sein, damit die Wurzeln nicht zu Mißbildungen neigen, sondern gerade wachsen) kommt sie gut vorwärts, doch bedarf sie einer gleichmäßigen tiefen Bodenlockerung. Kalisalz und Stall-