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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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B. Gemüseanbau und. -Verwertung.
7. Sp a r g.e 1 e r n t e.
Im dritten Jahre wird man, ohne der Pflanzung zu schaden, mit der Ernte beginnen können. Sobald die ersten Stangen, gewöhnlich im April, die Erdoberfläche durchbrechen, werden die Pfeifen, indem man mit der Hand die Erde herausbohrt, möglichst tief freigelegt und mit dem Spargelmesser in einer Länge von etwa 25 cm gestochen. Es werden alle Stangen und zwar die dünnen sowohl wie die dicken und die krummen gestochen und zwar im ersten Erntejahre höchstens bis Ende Mai, in Ausnahmefällen bis Mitte Juni. Hat die Ernte zeitig eingesetzt, so wird man schon am 10. Juni aufhören müssen. Man darf von einem Morgen im ersten Jahre etwa 10 Ztr. bei normaler Ernte erwarten. Alle später kommenden Triebe läßt man heraustreten und sich kräftig entwickeln. Je zeitiger man das Durchbrechen der Spitzen erkennt, desto besser gelingt es, die Köpfe weiß zu halten, und wenn auch eine leichte gelblichgrüne oder rötliche Färbung des Kopfes als ein unberechtigtes, den guten Geschmack kaum beeinträchtigendes Vorurteil angesehen wird, so besteht doch die Tatsache, daß der weißköpfige Spargel nicht nur von den Konservenfabriken, sondern auch von dem Markt als der Wertvollste bezeichnet wird. Beim Stechen dürfen natürlich die Wurzelkronen nicht beschädigt werden, ebenso wird man eijri Verletzen benachbarter Spargelstangen sorgfältig vermeiden müssen. Die Löcher werden sofort wieder mit loser Erde gefüllt, der Boden geglättet und mit der Walze oder einem Handbrettchen festgedrückt. Geerntet wird je nach der Witterung 2—3mal am Tage, frühmorgens, mittags und gegen Abend. Der Spargel wird in Körben gesammelt und gegen Licht und Sonne durch Überdecken eines Tuches geschützt. In den folgenden Jahren wird sich die Ernte bis Mitte Juni, meist bis Johanni (24. Juni), sonst bis zu einer von den Spargelzüchtern vereinbarten Zeit, spätestens bis Anfang Juli ausdehnen.
8. PflegeundDiingungder Spargelbeete.
Während der ganzen Stechzeit werden die Anlagen von Unkraut besonders rein und sauber gehalten, sorgfältig geharkt und gewalzt. Wenn im Herbst das hohe Kraut eine gesunde dunkelgrüne Farbe behält, dann darf man annehmen, daß die Pflanzen in guter Beschaffenheit geblieben sind. Die regelmäßige, jährliche Düngung erfolgt entweder unmittelbar nach dem Stechen, indem die Hügel auseinander gezogen und neu gedüngt werden, oder im Spätherbst, wenn die Pflanzen abgeschnitten sind. Nachdem das Kraut fortgenommen ist, wird erneut Erde aufgeworfen und im Frühjahr findet gewöhnlich nochmals eine Bearbeitung statt, indem die Spargelbeete unter weitgehendster Schonung der Wurzelkronen leicht umgegraben und die alten morschen Stammteile herausgezogen und verbrannt werden. Als günstig hat es sich erwiesen, wenn abwechselnd in dem einen Jahre mit Stallmist und in dem folgenden Jahre mit Kunstdünger gedüngt wird und so fort. Es ist nicht ratsam, kurz vor Beginn der Ernte mit Jauche zu düngen, da die austreibenden Pfeifen sonst leicht den Geruch annehmen und dadurch wertlos werden. Ebenso hüte man sich vor einseitiger Stickstoffdüngung, da solcher Spargel zwar zum üppigen Wachstum neigt, aber