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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Wie, wo und wann sollen Pilze gesammelt werden.
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den Pilzen immer neuen Nährstoff geben. Im allgemeinen gelten trockene Jahre als schlechte, nasse Jahre dagegen als gute Pilzjahre, und von dieser Regel macht nur der bekannte Pfifferling eine Ausnahme, da er verhältnis-mäßig wenig Wasser braucht und daher auch in trockenen Wäldern anzutreffen ist.
Die Sammlung soll nicht bei jedem beliebigen Wetter stattfinden, sondern wenn möglich an trockenen Tagen und bei gutem Wetter. Die Pilze sollen nicht mehr feucht und auch nicht taufrisch sein, da sonst das eingesammelte Material durch die Nässe schnell Schaden leidet und leichter zum Verderben neigt, als wenn die Pilze trocken und sauber eingeerntet werden.
Das Erscheinen der Pilze hängt natürlich von der Feuchtigkeit und Wärme des Bodens und von der Witterung ab. Solange die Nächte noch kalt sind (unter 8 bis 10° C) entwickeln sich die Pilze nur sehr langsam oder gar nicht. Erst wenn die Temperatur diese Mindestgrenzen überschreitet, können sich die Fruchtkörner lebhafter entwickeln.
Für den Beginn der Pilzernte können unter Berücksichtigung der allgemeinen Witterungsverliältnisse die folgenden Angaben von Dr. U 1 b r i c h - Dahlem gelten:
Mär z—A p r i 1: Die Speiselorchel, die Speise- und Spitzmorchel;
A p r i 1—M a i : die Maipilze und auf Wiesen, Grasplätzen, in Gärten, an Wegrändern und ähnlichen offenen und lichten Standorten;
M a i—J uni: bei feuchter Witterung das Stockschwämmchen, der Suppenpilz, der Schwefelporling, der Milchpilz, Riesenboviste, Bitterlinge, Lorcheln.
J u n i—J u 1 i : in Regenperioden: Egerlinge, Steinpilze, Pfifferlinge, Reizker, Lauchpilz, Parasolpilz, Boviste, Ziegenbärte u. a.
Mitte Jun ibis Mitte Oktober: die Haupternte der Pilze;
September bis November: Hallimasch, Ritterlinge, Trüffeln, Winterpilz, der in milden Wintern auf Laubholzstümpfen vorkommt.
Man beachte dabei, daß die früh im Jahre auftretenden Pilze lichtere Standorte lieben, die meisten später auftretenden dagegen Waldpilze sind.
Die Zeit des Erscheinens hängt natürlich ganz von der Witterung, insbesondere von Wärme und Feuchtigkeit ab.
Die Madigkeit der Pilze wird hervorgerufen durch Larven von Mücken oder Käfern, die in verschiedenen Arten auftreten. Die Pilze werden sowohl von dem Kopf wie von dem Stiele aus madig, und stark madige Pilze kann man oft schon äußerlich an ihrem ungesunden Aussehen erkennen. Schwachmadige Pilze wird man vielleicht noch gebrauchen können, indem man die gesunden Stücke verwertet. Doch soll man, wenn die Pilze noch eine Zeitlang aufbewahrt werden, bedenken, daß nicht nur schlechte, nasse und faulige Stellen die gesunden Teile anstecken, sondern auch die Maden und Larven weitergehen und so die gesunden Pilze verderben können. Daher sollten sofort bei oder nach dem Sammeln die transportfähigen, gesunden und festen, trocknen Pilze aussortiert werden. Durch Ablösen der Bärte kann man sich im allgemeinen leicht davon überzeugen, ob die Madigkeit schon weit fortgeschritten ist.