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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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B. Gemüseanbau und -Verwertung.
entfalteten Hut noch Fetzen der ersten Jugendhülle. Die Lamellen des Knollenblätterschwammes sind stets weiß, während sie beim Champignon hell fleischfarbig sind, später dunkelrosa bis braunschwarz. Der Stamm alter Pilze ist etwa 2 bis 8 cm lang, der des Knollenblätterschwammes zeigt am unteren Ende stets eine knollenförmige Verdickung. Der Geruch des Champignonfleisches ist angenehm, der Geschmack lieblich nußartig, während das Fleisch des giftigen Champignons gar nicht riecht und der Geschmack widerlich ist. Auf den künstlich angelegten Champignonbeeten kommt der Knollenblätterschwamm zum Glück nicht vor, da er auf den Kulturmistbeeten überhaupt nicht gedeiht.
3. Zucht und Champignonbeete.
Champignonkulturen sind nachweislich schon von den alten Römern, später von den Galliern und im Mittelalter und in der Neuzeit vor allem von den Franzosen angelegt worden, die es hierin zu besonderer Fertigkeit gebracht haben. Außer in Frankreich, das in der Gegend von Paris einen zur Champignonzucht besonders geeigneten Boden besitzt, befinden sich sehr große Züchtereien auch in England, Schottland, besonders Edinburgh, aber auch in Wien, in Rußland in der Nähe von St. Petersburg und Moskau sind große Champignonzüchtereien angelegt. In Deutschland wird die Champignonzucht in großem Maßstabe noch sehr wenig betrieben, obgleich die Nachfrage nach frischen Champignons sehr rege ist; daher wird immer noch der größte Teil der Champignons nach Deutschland eingeführt. Die Kultur des, Champignons ist an sich nicht so einfach wie angenommen wird. Das Hauptaugenmerk muß auf den Dünger gerichtet werden. Er muß 2 bis 3 Wochen häufig durchgearbeitet werden, bis er die für den Anbau günstige Konsistenz erhält. Man verwendet meist Pferdemist, der viel Ammoniak enthält, breitet ihn auf den Boden zu länglichen Beeten aus und klopft ihn fest. In diese Beete werden Löcher gebohrt, in die die Pilzbrut versenkt wird. Man kann auch fertige Brutstämme kaufen, das sind aus einem Gemenge von Pferdemist und Gartenerde geformte, an der Luft getrocknete harte Steine, die man bis zu dem Gebrauch trocken aufbewahrt. Die künstlichen Kulturen liegen tief unter der Erde, in Kellern oder Höhlen, die oft nur 1 m hoch sind, so daß die Anlage und Ernte recht beschwerlich ist. Außer dem Mist von Pferden, und zwar solchen, die mit Hafer, Heu und Häcksel gefüttert werden, ist auch der Mist von Eseln und Maultieren zur Anlage von Champignonbeeten geeignet, ebenso der von Schafen und Ziegen, dagegen ist der von Rindern erfahrungsgemäß weniger geeignet. Um die Zersetzung des Düngers, der zur Anlage des Mistbeetes dienen soll, zu fördern, besprenge man das Beet mit Jauche und. wiederhole dieses Verfahren im Winter einmal und im Sommer 3 bis 4mal wöchentlich. Bei der Verwendung des Düngers achte man ferner darauf, daß der ältere Dünger mit dem frischen recht gut vermengt wird. Wichtig ist es, den Dünger so zu lagern, daß er gegen Regen und Sonne, die ihn ausziehen, geschützt ist. Gut präparierter Dünger muß sich gut zusammenballen lassen und leicht anfühlen, ohne daß er beim Druck mit der Hand Wasser abgibt. Der Dünger soll einen milden Geruch und dunkelbraune Farbe besitzen.