ForsideBøgerHandbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Forfatter: Eduard Jacobsen

År: 1926

Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey

Sted: Berlin

Sider: 656

UDK: 664.8 Jac

Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.

Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.

Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.

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Side af 714 Forrige Næste
Champignon. 517 Trockene Keller und Gewölbe, die auch im Winter eine Mindesttemperatur von 12° C besitzen, sind zur Anlage gut geeignet. In Deutschland wird daher der Keller mit einer Heizanlage versehen sein müssen, die für eine durchschnittliche Temperatur von 12 bis 18° C zu sorgen hat. Wo solche Keller nicht vorhanden sind, hat man Champignonbaracken oder -häuser, die in Österreich auch den Namen Schwammhütten führen, angelegt, und zwar meist ohne Fenster und mit einer doppelten Tür, die das Eindringen der kalten Winterluft möglichst verhindert. Daneben haben sich dunkle Viehställe, ferner unbenutzte Kellerräume in Brauereien, Brennereien und Zuckerfabriken sowie verlassene Bergwerkstollen,. Gewächshäuser, mit Dachpappe belegte Frühbeetkästen usw. als zur Zucht von Champignons geeignet erwiesen. Auch Freilandkulturen, die einer besonderen Wartung bedürfen, bringen recht gute Erträge. Die Champignons werden gewöhnlich nicht ausgesät, sondern soweit man nicht selbst junge Pflanzen zur Verfügung hat, werden solche von Champignonzüchtereien bezogen, gewöhnlich in Form von Brutsteinen, die die Brut als weiße spinnwebähnliche Fäden enthalten. Wenn man sogenannte Originalpackungen kauft, kann man sicher sein, einwandfreie Ware zu erhalten, doch sei man beim Bezüge von französischer Brut vorsichtig, da diese das deutsche Klima oft nicht verträgt und dann auch gegen Krankheiten und tierische Schädlinge besonders empfindlich ist. Wenn die sorgfältig vorbereiteten Beete eine Temperatur von 25 bis 30° C haben, wird man mit der Pflanzung beginnen und eigroße Stücke etwa je 20 cm voneinander entfernt in die Erde legen. Fällt dann die Temperatur auf 18 bis 20° C, so ist das der jungen Kultur nicht schädlich, doch ist durch eine regelmäßige Heizung, wobei sich Kanalheizung am besten bewährt hat, sowie eine regelmäßige Durchlüftung dafür zu sorgen, daß eine Temperatur von 18° C nicht unterschritten wird. Auf den mit' Gips und lehmigem, humusreichem Gartenboden oder Rasenerde überworfenen Beeten, die mit Pferdeurin wiederholt gedüngt werden, entwickeln sich dann die jungen Pflanzen, so daß das Myzel nach etwa 4 bis 6 Wochen die ersten Pilze hervorbringt. Oft zeigen sich auf den frisch angelegten Champignonbeeten grauweiße Dünger- oder Tintenschwämme, die nach ein bis zwei Tagen in eine schwarze Masse zerfließen. Da diese Schwämme nicht giftig sind und auch von selbst wieder verschwinden, brauchen sie nicht beseitigt zu werden. 4. Ernte und Versand der Champignons. Unter gewöhnlichen Verhältnissen dauert die Ernte der Champignons mit Zwischenräumen 4 bis 6 Monate, doch kann auch je nach den Umständen eine längere oder kürzere Erntezeit stattfinden. Selten kommen die Pilze einzeln, meist büschelweise aus der Erde, so daß die Beete wie mit Champignons übersät erscheinen. Die Champignons werden nicht abgeschnitten, da die Pilzstümpfe faulen und die Anlagen schädigen, sondern sie werden derartig geerntet, daß man die Pilze etwa mit Zeigefinger und Daumen möglichst an der Beetoberfläche erfaßt und mit einer schnellen Bewegung herausgedreht, dabei sollen die kleinen unfertigen Pilze nicht herausgerissen werden, da sie sonst nicht mehr anwachsen.