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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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C. Obstanbau und -Verwertung.
7. Krankheiten und Schädlinge im Obstbau und ihre Bekämpfung.
Wenn schon bei dem gemüsebautechnischen Teil auf die Krankheiten und Schädlinge wiederholt hingewiesen wurde, so muß meines Erachtens die gesamte Schädlingsbekämpfung im Obstbau als eine der ersten und wichtigsten Arbeiten betrachtet werden.
Die Zukunft des Obstbaues hängt von der erfolgreichen Durchführung der Schädlingsbekämpfung ab.
In der Jubiläumsnummer der Deutschen Landwirtschaftlichen Presse (Jahrgang 25) Verlag P. Parey, Berlin, hat Prof. Dr. Escherich, München, über Entomologie berichtet und u. a. folgendes gesagt:
„Um einen Begriff zu geben von der ungeheuren wirtschaftlichen Bedeutung der Schädlinge, teile ich hier einige Zahlen mit, die zum größten Teil der ausgezeichneten Schrift Stellwaags „Neuzeitliche Schädlingsbekämpfung im Obst- und Gemüsebau“ entnommen sind:
Traubenwickler (im Verein mit Peronospora) sind die Ursache, daß die deutsche Weinbaufläche, deren Umfang im Jahre 1906 gegen 120 000 ha betrug, bis zum Jahre 1912 um 11 000 ha und bis zum Jahre 1916 um weitere 17185 ha zurückging. Geringe Erträge oder völlige Mißernten sind gleichbedeutend mit Traubenwickler und Pilzkalamitäten. Die Traubenwickler haben 1906 einen Schaden angerichtet, der allein in der Pfalz mit einer Weinbaufläche von 15 108 ha mäßig auf 8 Millionen Goldmark gesetzt wurde (der gesamte Jahreshaushalt der Regierung der Pfalz betrug im Frieden etwa 3 Millionen Mark!). Daß auch in diesem Jahr (1925) der Sauerwurm in manchen Gegenden der Pfalz eine völlige Mißernte verursacht und viele Weinbauern zum finanziellen Ruin geführt hat, dürfte nach den Berichten der Tageszeitungen noch in aller Erinnerung sein. Welch ungeheure Verwüstungen hat ferner die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Europa eingeschleppte Reblaus angerichtet. Zwei Drittel der gesamten Weinbaufläche ist ihr in Frankreich zum Opfer gefallen. Der Gesamtschaden in Europa wird auf 20 bis 25 Milliarden Goldmark geschätzt.
Noel hat in Frankreich auf 16 Obstarten nach langjährigen Untersuchungen 1671, auf 28 Gemüsearten 704 und auf 31 Getreidearten und Futterpflanzen 988 verschiedene Schädlingsarten festgestellt. Natürlich sind nicht alle hierbei mitgezählten Arten von gleicher Bedeutung. Manche von ihnen mögen nur gelegentlich einmal etwas lästig aufgetreten sein, und wir können diese deshalb vom wirtschaftlichen Standpunkte aus unbeachtet lassen; doch bleibt immer noch eine genügende Zahl schlimmer wirtschaftlicher Schädlinge übrig, die durch ihre von Zeit zu Zeit auftretende Massenvermehrung zu schweren Verlusten, ja zur völligen Vernichtung führen können. In welchen Mengen hierbei die Schädlinge auftreten können, zeigen folgende Beispiele: In den Jahren 1918 bis 1921 hat sich der oft Jahrzehnte kaum zu beobachtende Baumweißling (Aporia crataegi) in dem Hauptobstbaugebiet der Pfalz so stark vermehrt, daß man die im Frühjahr abgeschnittenen Winternester körbeweise zur Verbrennung wegschaffte und Schulkinder in einer einzigen Gemeinde nicht weniger als 10 Zentner Puppen sammeln konnten. Nach Schwartz brachte das Jahr 1917 ein