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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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C. Obstanbau und -Verwertung.
obstes eine so mannigfache ist, daß ein Überanbau niemals stattfinden wird. Bei Auswahl der richtigen Sorte werden fast alle lokalen oder sonstigen Bodenverhältnisse Anbaumöglichkeiten geben. Mißernten sind allgemein als Ausnahmen zu verzeichnen, dagegen ist die Behandlung der Pflanze während der Kultur und der Ernte, wenn auch nicht mit Schwierigkeiten, so doch mit mehr Arbeit verknüpft. Heute ist es . freilich meist noch so, daß diejenigen Anlagen, die ihre Erträge nicht ausschließlich der Konservenindustrie zuführen, erst den Markt beliefern, und dann die abfallenden Ernteerträge an die Konservenindustrie abzusetzen versuchen. In dem Maße jedoch, wie ländliche Großbetriebe dazu übergehen, sich auf die Lieferung an Konservenfabriken einzustellen, werden sie zweifellos meistens einen günstigen, wenn nicht günstigeren Gewinn aus ihren Anlagen erzielen. In diese Richtung fallen die mit Großbetrieben abgeschlossenen Lieferungsverträge sowie die Anlage kleiner Kulturen durch die Konservenindustrie selbst. Je einheitlicher sowohl in der Ernte wie in der Qualität die Lieferungen an die Konservenfabriken sind, desto größere Beträge können einerseits dafür bezahlt werden, und ein desto leichteres Arbeiten hat die Konservenfabrik. Denn daß die einzelnen Früchte sich nicht nur in ihrem Aussehen unterscheiden, sondern auch in ihrer chemischen Zusammensetzung und in ihrer Eignung für die Konservierung, liegt auf der Hand. Es ist dasselbe Bild, das sich auch bei der Gemüsekonservenindustrie zeigt, und daß jeden Verwertungsfabrikanten, der Wert darauf legt, gleichmäßige gute Fertigprodukte auf den Markt zu bringen, zwingt, gerade diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Je größer und einheitlicher die Anlagen gebaut sind, mit desto prozentual geringeren Unkosten ist bei der Pflege der Kulturen, der Ernte usw. zu rechnen, besonders dann, wenn bei einzelnen Arbeiten Maschinen statt der Handarbeit Verwendung finden könnten.
Als letztes Moment muß hier im Vergleich mit den Baumobstanlagen erwähnt werden, daß ein Mißgriff in der Auswahl der Sorte, ungeeignete Düngung des Bodens, Auftreten von Krankheiten, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, immer nur einen relativ geringen Gewinnausfall mit sich bringen, während ein Fehler in der Anlage von Kern- oder Steinobstplantagen häufig erst nach Jahren in Erscheinung tritt und dann außerordentlich schwere wirtschaftliche Verluste im Gefolge hat, die auch große Unternehmungen zu Fall bringen können.
b. Obstgut „Friedland“.
Das Obstgut Friedland ist eine Anlage, die zu der bekannten Norddeutschen Apfelweinkelterei „Pomona“ in Rinteln a. Weser gehört. Die Norddeutsche Apfelweinkelterei liefert nicht nur einen weit und breit bekannten und hervorragenden Apfelwein und Apfelsaft, sondern einen Obstsekt, der wohl mit zu den besten Marken gehört, die heute in Deutschland hergestellt werden. Die Herstellung des Obstsektes beruht zumeist auf der Verarbeitung der eigenen frischen Früchte.
Die Anfänge der Plantage Friedland liegen schon über 25 Jahre