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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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C. Obstanbau und -Verwertung.
schon im 4. bis 5. Jahre nach der Pflanzung, leben aber auch nur 20 bis 25 Jahre lang. Buschbäume, deren Kronen sich in etwa 40 cm Höhe über dem Boden verzweigen, kommen nur dann in Frage, wenn es sich um Sauerkirschen handelt und zwar hier um die eine Sorte: Große Lange Lotkirsche, auch, wohl Schattenmorelle genannt. Für Äpfel und Birnen kommt die Buschform nicht in Betracht, weil sie die maschinelle Bearbeitung des Bodens nicht erlaubt und weil die Handarbeit bei der geringen Einträglichkeit des Kernobstes sich nicht bezahlt macht. Pfirsich und Aprikosen lohnen sich auch nicht unter normalen deutschen Verhältnissen. Man baut also Kernobst und auch alle übrigen Obstarten als Halbstämme und Hochstämme auf Wildlingsunterlage. Ein Halbstamm setzt bei 1,5 m seine Krone an, ein Hochstamm bei 1,8 bis 2 m. Aber nur der Hochstamm ermöglicht auf die Dauer der Zeit unbeschränkte Bodenbearbeitung mit Maschinen. Er ist also die gegebene Form für Erwerbsobstpflanzungen. Die Pflanzweite beträgt bei Äpfeln als Hochstamm am besten etwa 15 m der Reihen bei 10 bis 12 m je nach Sorte innerhalb der Reihen. Der Apfelbaum liebt leichten Lehmboden, doch bei zweckmäßiger Sortenwahl gibt es eigentlich keinen einzigen Boden und innerhalb Mitteleuropas kaum eine einzige Lage bis zu etwa 500 m, die nicht erfolgreich bepflanzt werden könnte.
3. Anbau der Birne.
Es gilt im großen und ganzen das, was für den Apfelbaum gesagt worden ist; nur stellt der Birnbaum höhere Ansprüche an die Temperatur des Bodens und der örtlichen Lage, sofern es sich um großfrüchtige Sorten handelt. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, daß die Konservenfabrikation vielfach die kleinfrüchtigen, kreiselförmigen Sommersorten bevorzugt, welche sich als ganze Frucht verarbeiten lassen. So etwa die Leipziger Rettichbirne, Grüne Sommer-Magdalene, Bunte Julibirne usw. Diese sind anspruchsvoller als Äpfel. Als beste großfrüchtige Sorte muß die überaus dankbare Williams Christbirne angesprochen werden. Das ist die Bartiett der kalifornischen Konservenindustrie. Sehr geeignet sind dann ferner: Neue Poiteau, Stuttgarter Gaishirtl; recht gut aber auch: Pastorenbirne, Diels Butterbirne, Clapps Liebling, Petersbirne. Als Dörrbirnen eignen sich am besten herbsüße Birnen wie Amanlis und Weiße Herbstbutterbirne, Holländische Feigenbirne, Gute Luise von Avranches.
4. Anbau der Pflaume.
Hierzu rechnet man die Zwetschen, Mirabellen und Reineclauden. Am verbreitetsten ist die Zweteche als Rohprodukt für die Pflaumenmusbereitung und für den Zwetschenschnaps. Das Angebot an Zwetschen ist aber derart groß und die Preise so gering, daß der Anbau nicht empfohlen werden kann. Im allgemeinen wird billiger gekauft. Dasselbe gilt auch für Pflaumen zum Einmachen, wenn es sich, um die kleinfrüchtigen Frühsorten handelt, die begehrt sind, weil sie die Gefäße gut füllen. Die großfrüchtigen Sorten, meist später in der Reife, sind im allgemeinen für die Fabrikation nicht beliebt auch weil sie sehr wäßrig sind und als verkochte Frucht nicht genug hergeben. Reineclauden sind