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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Obstplantagen.
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im Anbau nur dankbar, wenn sie warmen Boden und. warme Lage haben, und deshalb nur anzuraten, wenn man in größerem Maße anbauen will, in den günstigen Gegenden unserer Weinbaugebiete in Deutschland. Die beste Sorte ist dann die große, grüne Reineclaude. Ganz außerordentlich ratsam ist aber für Kreise der Obstverwertung die massenhafte Anpflanzung von Mirabellen. Von allen vier Pflaumenarten ist die Mirabelle am regelmäßigsten und reichsten im Ertrage. Ertragsreichste Sorte ist die Mirabelle von Nancy. Für die Konservenfabrikation hat sie den Nachteil, daß die Frucht verhältnismäßig groß ist und infolgedessen die gute Ausnutzung der Gefäße, also die stramme Packung, nicht so ermöglicht, wie es oft wohl verlangt wird. Aber die Erträge stehen doch so hoch über denen anderer Sorten, daß man daran, keinen Anstoß nehmen sollte. Ihr zunächst steht die Metzer Mirabelle, kleiner und mit kleinerem Stein, auch sonst besonders edel. Diese Sorte hat aber den Fehler, in trockneren Böden und in trockneren Jahren ganze Äste verwelken und abtrocknen zu lassen. Gut ist von Flotows Mirabelle, die danach an dritter Stelle zu stehen hätte. Es kann nur dringend angeraten werden, dem obstbaulichen Sachverständigen, der zugleich die Erfordernisse der Konservenfabrikation kennt, freie Hand bei Auswahl der Obstsorten zu lassen.
Da alle die genannten Pflaumen-, Zwetschen- usw. -sorten erheblich kleinere Kronen bilden als die bisher genannten Obstsorten, kann noch enger gepflanzt werden. Man rechnet hier einen Reihenabstand von etwa 12 bis 13 m bei 6 bis 7. m Abstand innerhalb der Reihen. Es kommen für die Pflanzung nur Hochstämme in Betracht.
5. Anbau der Süßkirsche.
Zwischen Süßkirschen und Sauerkirschen besteht obstbautechnisch, also in Hinsicht auf die Anpflanzung, ein großer Unterschied. Für Süßkirschen gelten die Pflanzentfernungen, wie sie für Äpfel- und Birnenbäume angegeben worden sind. Für Sauerkirschen aber gelten nur die Pflanzentfernungen für Pflaumen und Zwetschen. In bezug auf die Anpflanzung kommt in Betracht, daß die Süßkirsche hohe luftige Lagen und besonders geartete Bodenverhältnisse verlangt. Während man bei den übrigen Obstarten unter durchschnittlichen Anbauverhältnissen, wenn man guter Kenner ist, stets Sorten finden kann, die sicheren Erfolg versprechen, ist das bei Süßkirschen sehr schwierig. Ein Grundstück für den Süßkirschenanbau muß daher gefunden werden; denn in den seltensten Fällen ist es vorhanden, also gegeben. Mit dieser Eigenwilligkeit der Süßkirsche hängt es zusammen, daß es in Deutschland nur immer gewisse Gegenden sind, die in größerem Maßstabe Kirschen in geschlossenen Gebieten bauen; wie etwa der Kreise Stade, die Gegend um Guben, der Bezirk Erfurt, der Bereich der sogenannten Fahnerschen Höhen, das Elstertal und Altenburg und die Gegend bei Freinsheim in der Pfalz. Daraus geht hervor, daß die Schaffung von Süßkirschenpflanzungen ein ganz besonderes Maß von Sachkunde und Erfahrung voraussetzt. Größtes Gewicht ist auf die Auswahl der Unterlagen, also der Wildstämme, auf welche veredelt 86*