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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Pektine.
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dieser interessanten Stoffe, ohne daß die Akten über dieses Kapitel geschlossen wären. Die Tatsache ihrer grundlegenden Wichtigkeit für die Obstverwertungsindustrie regte zur praktischen Verwertung der Erkenntnisse an und gab der Behandlung des Problems neuerdings einen mächtigen Anstoß. In den einschlägigen Kreisen ist allerorts die Pektinfrage akut und rückt damit auch in den Vordergrund allgemeineren Interesses.
Nach der Entdeckung eines neuen Stoffes ist es das erste und nächstliegende Bestreben der Wissenschaft, ihn zu definieren. Man versucht sich Aufklärung über seine Zusammensetzung zu verschaffen, die Zusammenhänge mit anderen Stoffgruppen zu ermitteln oder Verbindungsbrücken zu denselben zu schlagen. Es interessiert ferner das allgemeine Vorkommen, die Möglichkeiten der Darstellung und Methoden der Gewinnung. Hand in Hand damit läuft die Feststellung der dem neuen Gebilde anhaftenden Eigenschaften.
Bei diesen Studien offenbarte sich am augenfälligsten die den Pektinstoffen anhaftende Eigenschaft der „Gelbildung“, die als charakteristisches Hauptmerkmal hervortrat und nach dem griechischen Pektys=Gallerte auch Veranlassung zur Namensgebung dieser Stoffe gab. Dieses Charakteristikum war nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern erforderte auch von anderen Gesichtspunkten erhöhtes Augenmerk und regte nicht zuletzt auch zur praktischen Verwertung und Nutznießung an.
Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sind noch nicht als endgültige anzusprechen. Als eigentlicher Entdecker gilt Br aco nno t, der im Jahre 1824 der Akademie von Nancy seine Analysenergebnisse von Topinamburknollen meldete und dabei erstmals der neuen Stoffe Erwähnung tat. Auch die weiteren grundlegenden Arbeiten auf diesem Gebiete brachten Franzosen hervor, und hier muß der Name F r e m y Erwähnung finden. Wenn seine Ergebnisse auch heute teilweise als überholt angesprochen werden müssen, so wird ihm immer das Verdienst bleiben, als erster dem Pektingebiet eine Grundlage gegeben zu haben, die vielen Forschern Anstoß zur Weiterarbeit gab. Bemerkenswert ist die Auffindung einer ganzen Reihe neuer Gebilde dieser Körperklasse, für welche er eine Nomenklatur schuf und auch schon zum Ausdruck kommen läßt, daß die Konstitution eine sehr labile ist und man daher stets mit Übergängen der einen in die andere Form zu rechnen hat. Schon Fremy legte bei seinen Studien ein gewisses Schwergewicht auf die Gelierfähigkeit seiner neuen Körper und spricht von pektinarmem Obst einerseits und säurearmem anderseits, das für Geleezwecke weniger geeignet ist. Einige seiner zeitigen Schlüsse müssen natürlich noch als hypothetisch gelten. Im Widerstreit der Forschung kamen auch verschiedene Ergebnisse zutage, und müßte hier eine große Reihe von interessanten Arbeiten besprochen werden. Nur wenige hauptsächliche Tatsachen seien in diesem Rahmen registriert.
Bei der Suche nach dem allgemeinen natürlichen Vorkommen der Pektine stellte man eine sehr weite Verbreitung derselben in der Pflanzenwelt fest, findet man sie doch als steten Begleitstoff des eigentlichen Zellwandmaterials der „Zellulose“, im Zellgewebe der Pflanzen, vorwiegend