ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 1000 Bayeritoe Subilaums =kandes - Husitellung 1906 Hr. 40 Die Medaillen der Firma Carl Poellath [Inh. 6. Hitij Schrobenhausen. eine der er- freulichsten Kunstlerischen Lr- scheinungen auf der Flusstellung sind die pracht- vollen Medaillen der Firma Larl Poellath in Schro- benhausen. Wir finden sie an drei Stellen: einmalim Jndustriege- baude, dann in der Kunstgeroerb- lichen Flusssfel- lung, hier roie dort flbb. I. flbb. 2. Taufmebaille von Balthasar Schmitt in nlunchen. sich der fyeutige Jnfyaber des Ge- schaftes, derkunst- lerisch und roissen- schastlich fein- gebildete Georg Hitl nicht zufrie- den. Jfyn trieb es, aus der Spfyare der In- dustrie in die der Uunst emporzu- dringen und die pragetechnischen Lrfafyrungen in den Vienst der Medaillenkunst zu mit der goldenen Medaille ausgezeichnet, und einige autzerdem in der Uunstaus- stellung. 3m Jndustriegebaude erscheinen sie nicht allein, sondern in Verbindung mit einer Flnzafyl metallischer Utodeartikel sorvie von Devotionalien, die das Haupt- sabrikationserzeugnis der Firma bilden. Cluch diese Devotionalien sind beachtenswert, insbesondere die Ivallfahrtsmedaillen, denn deutlich spricht sich in ihnen das Begreben aus, diese als billige MassenartiKel in die Ivelt hinausgehenden Flrbeiten geschmackvoll und technisch gediegen durchzusuhren. Lrst seit einigen Jafyren stellt die Poellathsche Flnstalt Medaillen her und gleich schuf sie solche, die in allen kunstlerischen und insbesondere den numismatischen Kreifen bas grotte Flussefyen erreg- ten; bis dahin schussie ausschlietz- lich Devotionalien und sie hat es in den Hundert Jafyren ifyres Be- stefyens anf diesem Gebiete zu Rufym und Flnsefyen ge- bracht. Jn allen Teilen Deutsch- lands, Gsterreichs und Polens sind die Poellatfyschen flbb. 3. Hlarchenplakette von Rudolf Bosselt in Krefelh. Hbb. 4. flbb. 5. Firmungstaler von Heinrich Wabere in Munchen. stellen. Der Rufym Frankreichs lieh ifyn nicht schlafen. Lr safy die Herrlichkeiten der Roty- schen, Dupuisschen und LfyarpentierschenKunst, aber beobachtete zugleich roie die dem tvesen der Franzosen so roofyl entsprechende zarte und graziose lveise der sranzosischen Medaillen- kunst anfing einen gesafyrbringenden Linflutz auf die Gestaltung der deutschen Medaille zu geroinnen und diese ifyrem innersten lvesen zu entsremden. Mit sicherem Blid* :rkannte er, dah die Rachafymung der Franzosen nicht der tveg und das Mittel sei, die deut- sche Medaillenkunst ifyrer Hofye zuzusufyren. Jfym roar es innerliche Geroihfyeit, dah nicht malerische Weichfyeit sondern plastische Be- stimmtfyeit, Kraftvolle Fluspragung der Lin- zelsorm und ener- gische Linien- sufyrung das Lfya- rakteristikum der deutschen Me- daille sein musse und dah nur so ge- artete Stuche im- stande selen, sich neben den fran- zosischen Schop- sungen Kunstle- rischzubefyaupten. Fin Meistern der Plastik, die der Flusgabe geroach- sen roaren, Kunst- lerische Lntrourse Rosenkranze, tvallsafyrtsmedaillen und anderen Vevo- tionalien verbreitet und nach allen uberseeischen Katfyo- lischen Landern roerben sie exportiert. Damit aber gab solchen Lfyarakters zu liesern, sefylte es ja ersreulicherroeise nicht. Ls Kam nar darauf an, die rechten ausfindig zu machen und fur den Gedanken der Reubelebung der deutschen