Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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nr. 40
Bayerifche HubHaums«kandes •Husttenung 1906
Seife 1009
Cine Haldvergessene dagerische lsandelsstrgsfe.
Lin Beitrag zur Seschichte bør dagørischen blustschiffahet.
Don J. B. Tafjleben, Kallmunz. (Schluh.)
6. Vie Sdji^ahrf ber bronfischer an ber Bad.
on ber Hmberger Olsen- unb Salzfchiffastrt i ft wesent-
lich oerschieden die Schiffastrt der nordgaulschen
Fronsischer. Viese sasten Innerstalb des Sebietes des
pfalz -neuburgischen Tanbgerictjtes Burglengenseid
an der unteren Hab und tjatten die Beredjtigung, aus diesem
Flusse neden ber Stabt Hmberg, bezro. bem bagerischen Staate,
bie Sdjiffatjrt auszuuben, ber sie teitroeise tjeutzutage nodj
obliegen.
Diese Fronsischer sinb roastr-
rdjeinlidj bie nadjkommen ober
Radjfolger jener Fischer unb
Schisser, roetche schon zur 3eit
Karls bes Srosten ben zu Tanbe
von Horben Fjer kommenben, frem-
ben Kaufteuten von Schmibmutjten
bezro. Premberg ab bie IDaren
nach Regensburg ober Torch auf
bem Wasser roeiter verfrachteten.
Htlein burch bie Cntroicklung unb
Husbestnung ber Hmberger Schiff-
fatjrt vertor jene ber einsteimifchen
Bevotkerung immer metir an Be-
beutung, bis fle fa ft lebigiidj zur
fjolzfiuberei (Ftosserei) sterabsank.
Fronsischer gab es in ben
meisten an ber unteren ttab ge=
tegenen Ørtschaften von Kattsborf
bei Premberg bis tjinunter nach
Otterz tjausen, unroeit ber Mun-
bung bes Ftusses. Os i st bas eine
ea. 40 km lange Strecke, bie
itjrem Fifcherei- unb Schifferei-
rechte unterstanb. Huffallenber=
roelse roaren in bem fjauptorte
bes Sebietes, in Burglengenfelb,
bas bodj audj an ber ttab liegt,
keine berartig Berechtigten, roo-
Pielenhofen.
rans ertjellen burfte, ba^ bie anstostenben Fischerborser
Kuntsborf unb ttlossenborf alter sinb als Burglengenfelb, ber
einftige fjauptort bes Horbgaues. In biefem tjatte nur ein
»Fischkaufet« feinen Sist. Diefer mustte nadj bem alteften
Freitjeitsbriefe ber Stabt, ben itjr 1346 Tubroig ber Bayer
gab, feine Fische roåljrenb bes fastres an 0rt unb Stelle ver-
kaufen unb burfte fie nidjt in anbern Ståbten feilbieten.
Bur zu |ebem Quatember roar es i tjm erlaubt, eine Fastrt
nach Regensburg mit Fifdjen zu madjen.
lim bas fastr 1710 mustten flest bie Fischer an ber Hab
zu einer 3unft zusammenschliesten, roelche als »estrsames
fjanbroerk ber Fronfischer am Horbgau« zu Kallmunz istren
Sist statte unb stier gerovstnlich in zroeijastrigem Turnus istre
fastrtage abstielt. Die Bebeutung biefer tnnung kann man
baraus ermessen, bast sie im fastre 1713 adjtzeljn nteifter unb
76 Sesellen zastlte. Im fastre 1846 roaren bie Habsronfiscster
zum lestten Male versammelt. Das sieimatmuseum Kallmunz
ist im Besitze istrer 3unftlabe, die nodj eine grofje 3aljl eln-
rdjlågiger Schriststucke enttjålt, denen audj die meisten Daten
dieses Kapitels entnommen sind.
Selegentlich der Tagungen des ^anbroerks rourben audj
bie Befdjluf(e gefastt, roelche bie Sdjiffatjrt bezro. bie Fluberef
betrafen. Sie bezielen lebiglidj ben Schust bes Seroerbes.
Hugstlich rourbe baruber geroacht, ob nidjt uneingezunftete
Unternehmer Fahrten ausfuhrten
unb so bie 3unftgenossen vom
»ijolzstanbel« nach Regensburg
zuruckbrangten. Darum fastten
fie audj 1747 ben Beschlust, bast
ben »Kippern, bie bas fjolz zu-
fammenkaufen«, kein Scheit mestr
gefaljren roerben burfe, bamit bas
»estrfame fjanbroerk nicht gar
verftiemppett« (gefdjåbigt) roerbe.
Bur bas fjolz ber Bauern burfte
verfustrt roerben. Huf Ubertre-
tung biefes Sebotes rourbe an-
fanglich eine Strå fe von 3 Reichs-
talern gefestt. Sie mustte aber
roegen Haufiger Hichtbeachtung
. mestrmats gefcharft roerben unb
rourbe im fastre 1801 auf 10 Taler,
im tvieberstolungsfalle auf bas
Doppelte erstostt.
Die Hab schIsser trieben tjolz-
stanbet unb ijolztransport bis
tjinunter nach tvien. Mit 24 Schust
breiten Flugeln (Floffen) fustren
fie burch bie Steinerne Brucke
zu Regensburg, um fie bann am
Sries zu Stabtamstvf fRegenmun-
bung) fur bie tveiterfastrt noch
groster unb fester zu bauen.
Segen biefe breiten Fivffe erstob
1711 ber Rat zu Regensburg beim Tanbrichter zu Burg-
lengenfelb Beschroerbe, roelt, baburch bie Brucke zu fchaben
kame, roofur ber bezastlte 3oll eine zu geringe Sntschabigung
roare. Huch verlangte er, bast bie Habfloffer nicht am bage-
rischen User, fonbern an ber Regensburger Seite bes oberen
ober unteren tvostrbes anlanben, unb bast bie zur tveiterfastrt be-
ftimmten Ftoffe innerstatb breier Tage bie Tanbe vertaffen fotlten.
Hus biefen Forberungen bes Regensburger Rates fotgerten
unfere Habschiffer, bast nichis anberes beabfichtigt fei, als istre
Fastrten nach IDien unmoglich zu machen, bamit Regensburg
billigeres fjolz bekame. Darum erstoben fie audj Segenprotefte
mit ber Begrunbung, bast bie vertangten 18 Schust breiten
Ftoffe mit mestr Ivucht vom lvafferfchroall an Brucke unb
Seftabe geroorfen rourben, ais bie breiteren, bie fich langfam
stinburchzogen. Huch fei istnen bie gefteckte Frift zu kurz
unb ber angeroiefene Tanbeptast zu ktein unb zu feicht, fo
bast fie ba istre Ftoffe nicht auszubauen vermochten.