ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 1010 Boyerikhe Subildums - bondes - Huskellung 1906 Hr. 40 Nusser hole beforberten bie Habfronfifdjer auch Qetreibe unb eisenere. Testeres ftammte roahrfcheinlich aus bem kleinen, nun abgebauten Bergroerk zu Habeck bei Schroanborf unb barste fur bie Fifenhammer an ber Sdjroarzen Laber unb Hltmuijl beftimmt gewesen sein. Im Jaljre 1743 lieserten sie auch von Burglengenfelb mehrere ruyren Bier nach Deggen- borf fur bie franzofifche Brinee, bie mit Kaifer Karl VIL gegen Stammergut Staitzenhosen. Ofterreid) perbunbet roar, fowie ea. 30 Cabungen Schiffsbau- Holz fur bie Sdjopper (Sdjiffbauer) zu Fbenroies unb Ftterz- Haufen zum Bnfertigen von Transportfchiffen fur bie kaifer- lichen unb franzosifchen Truppen. 3u ben Fallintjabern ftanben bie Habflbffer in einem freunbfchaftlicheren Derhaltniffe als bie Hmberger 5chiffer. Denn bie zahlreichen vorhanbenen Protokolle roeifen keine ber- artigen Klagen nach. Seinen Srunb mag bies zum Teil barin tjaben, bah fie inlanbifche Leute roaren, benen niemanb absicht- lich hinberniffe in ben lveg legte, roie es ja ben Hmbergern gegenuber Haufig gefchah. Vie haupturfache bes frieblichen Buskommens roar aber ficherlich, bahsie mit iyren Flossen nur abroarts fuhren unb babei bie Falle rafch passierten, roo- burch ben Fallinljabern kein merklicher Schaben entstanb. In gegenroartiger 3eit roirb bie Habfchiffahrt nur mehr burch roenige konzessionierte Schiffer ausgeubt, roelche in Pielenijofen iyren Siy haben. Sle banen aus Langyolz roohl auch noch Flosse, alleln ben grotten Teil bes fjolzes trans- portieren fie in flachbobigen, ea. 20 m langen, 2,20 m breiten unb 1,20 m tiefen Schisfen von 30 Tonnen Tragfayigkeit, roelche bei 24 Klafter trockenes Fohrenfcheitholz zu laben vermogen. Vurch ben Bau ber brel Kammerfchleusen ift iynen jeht bie Bergfayrt ungemeln erleichtert, so bah ein kraftiges Pferb ftets meyrere ber leeren Fahrzeuge von Regensburg bonau- unb nabaufroarts bis Kallmunz zu fchleppen vermag. Hud ) mit ber Beforberung von Baufteinen ab Fbenroies be- faffen fich bie Pielenyvfener Schiffer unb zroar, ba fie von lyrem SteMbruche an keine Schleufen mehr zu paffieren Haben, mit Fayrzeugen von 120 Tonnen Tragfayigkeit. Ins- gefamt liefern fie zurzelt jahriich im Vurchschnitte 4300 Tonnen C3/* holz unb 1!i Steine) an ble Regensburger Lanbe. Selt 1900 befahren fie auch mit elnem 16pferbekråftigen, bequemen Motorboot bie Strecke Regensburg-Pielenhofen (Kallmunz), roobei fie yauptfachiich bem Perfonenverkeyr obliegen. Die Fayrten auf ber genannten Strecke finb roegen ber Yoch- romantifchen Juralanbfdjaft, roelche bie Bab auf iyrem Unter- laufe begleltet, ungemein reizenb unb burften ben fchonften IDafferfahrten, ble zurzelt in Bayern befteyen, nicht nach- fteyen. Fs Ift jeboch bas eigenartige Schlffahrtsunterneymen Diel zu roenig im Lanbe bekannt unb finbet barum bisyer noch nicht ble verblente Wurbigung. Doch fef konftatlert, bah mit nur einem Motorboot fich ein regelmahiger Stabt unb Lanb gleich befriebigenber Schlffayrtsverkeyr roegen ber langen Fayrftrecke (27 km) nicht gut Herftellen laht. 3u einem zroelten Schiffe aber, bas ble Rentabiiitåt unb 3roeck- mahigkeit bes Unternehmens bebeutenb zu Yeben vermbchte, Hat fich jeboch bas notige Kapital noch nicht gefunben. 3um Schluffe blefes Kapitels fel noch eines eigenartigen PrlDilegs gebacht, bas bereinft ble Fifcher von etterzhaufen vefahen. Diefe roaren namlich befugt, alle 7 Jaljre elne »Fronfahrt« nach bem 10 km entfernten Regensburg zu unterneymen. In einer Urkunbe bes K. Hilgem. Reichsarchlvs vom Jaljre 1596 i ft fie uns kurz folgenbermaffen gefchilbert: »Mit Trumen unb Pfeiffen, als galte es ben Befu ch einer Kirchroely, roirb ble Fayrt angetreten. Huf bem fjelmroege roirb gefifcht. (Huch im IDaffer ber freien Stabt Regensburg unb bes bayerifdjen Serichtsbezirkes Stabtamyof burfte es an biefem Tage gefcheyen.) Der Fang geljort ben Fifchern unb besgleichen auch alles, roas fie fonft im IDaffer finben, bas gegen bie Fifdjereiorbnung ift.« Was in Regensburg gefchah, finbet fich lelber nicht ver- zeichnet. Doch burfen roir fidjer annehmen, bah es an biefem Tage hauptfachlich frohe Stunben zu verleben galt. Diefe Fronfahrt roar in genanntem Jahre eln unbe- ftrittenes Recht ber pfalz-neuburglfchen Fifcher zu Ftterz= Kammerschleuse bei Staitzenhofen. Haufen unb bamals fchvn fo alt, bah keine bayerifche Behorbe uber ihre entftehung unb Bebeutung mehr Huskunft zu geben vermochte. Sicherlich roaren befonbere rechtliche Derhaitniffe ihre llrfache, roeshaib auch 1596 bie Reglerung von Beuburg baraus ble Befugnis ableitete, ihre unb ihrer Untertanen Schiffe nach Regensburg geieiten zu burfen, roas jeboch von ber bayerifdjen Regierung energifch beftritten rourbe.