Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Hr. 40
Boyerikhe Subildums = bundes-Husitellung 1900
Seite 1011
7. Vie Industrie an der flab und Pils
in sruheren Zeiten.
er tjeutzutage die Tallanbschasi der unteren Tlab
und Pils burchroanbert, trifft Keine Spuren mehr
ber einst so lebhasten Salz= unb eisenfchisfahrt.
Mlein øiele Hnzeichen perraten il)m, ba^ er sich
in einem øebiete besinbet, in bein por Jamren ber Øeroerbfleih
biliste. Die bei ben zahlreichen Muhlen ober ben neu ange-
siebelten Spiegelglasschieif-unb Polierroerken liegenben, mach-
tigen gausen eisenschlacke bringen ihm so so rt zum Beronht-
sein, basf Vulkan es roar, ber hier seinen jammer schroang.
Doch felt Jahrzehnten, ja seit Jahrhunberten hat er, ber »Hot
gehorchenb, nicht bem innern Trlebe«, seinen Ruftzeug ab-
gelegt unb einen langen Schlas begonnen. Ob er roohl bapon
noch einmal erroachen roirb?
Die einstige Inbustrie im Vils- unb Oabtale Hing mit bem
eisenreichtume Umbergs unb seiner Schisfahrt innig zusammen.
Sie reicht roeit, roeit zuruck. Dr. Julius Denk erzåhlt in seinen
Beitrågen zur Seschichte bes Berg- unb Hammerroesens in ber
kursursilichen Oberpsalz, bah schon um bas Jahr S00 in ber
Hmberger Segenb Bergbau getrieben rourbe unb bah bie
Kenntnis ber eisengeroinnung aus Horikum, roo sie bie Romer
schon 16 n. chr. antrasen, uber Bohmen unb Måhren bahin
gebrungen sei.
Hier sei auch baraus noch einmal hingeroiesen, bah Veh
unb Schuegras (s. o.) fur ben Bestanb ber Tabeståtte Schmib-
muhlen bas Jahr 796 angeben. tDenn bem roirklich so roåre,
bann burste auch angenommen roerben, bah bamals auch
schon im unteren Pilstale bie Cifenerzeugung nicht mehr fremb
roar, benn aus bas Vorhanbensein einer solchen bars roohl
aus ben Tlamen bes Blarktes Schmibmuhlen gefchlossen roerben.
Cs rourbe zu roeit fuhren, roenn ber Versasser aus Hm=
bergs Cifeninbuftrie nåher eingehen roollte. Diese bilbet ein
Etterzhausen.
umsangreiches Thema sur sich. Hier sei nur eine ganz kurze
Ubersicht geboten, soroeit nicht schon in ben bereits be-
Hanbelten Kapiteln baraus hingeroiesen rourbe.
Die Blutezeit ber eiseninbustrie Hmbergs fålit in bas
14. bis 16. Jahrhunbert, in bie Seit ber Hammereinigungen,
benen bie Ståbte Hmberg, Sulzbach, Burnberg, foroie 82 norb-
bagerische hammerroerksinhaber angehorten. Die erste rourbe
1341 gegrunbet. Mit bem Hufljoren ber Cinigungen (1628)
perfiel bas oberpfåizische hammerroefen unb erlosch ber Wohl-
ftanb ber Bepolkerung bes alten Borbgaues.
Kurfurst Maximilian l., bem 1629 bie Stabt ben grohten
Dell bes Frzberges uberlaffen hatte, machte perfchiebentliche
Hnstrengungen, ben Bergbau neu zu beleben. Hllein feine
Bemuhungen roaren, ba fich roåhrenb bes Kriegsgetummels
Winzer a. b. Donau, eine bayerische Anlande.
ble Berg- unb hammerleute perlausen hatten, mit roenig
Frsolg gekront.
Erst unter Max Cmanuel rourbe 1693 bas Bergroerk roieber
ernsthaft in Betrieb gefeht unb eine Monopolifierung bes
oberpfålzischen Fisenhanbels zugunsten ber kursursilichen
Regierung beroerkftelligt. Tlllein pon ben eingegangenen
Håmmern rourben, ba es an Kapital unb Brbeitskråften fehlte
unb bie Holz- unb Kohlenpreife fehr gestiegen roaren, nur
roenige mehr errichtet.
Cinen grohen Tlufschroung brachte erft bie errichtung bes
årarialischen Hochosens (1883). 3urzeit beschåftigt ber Hm=
berger Bergbau ca. 300 Bergleute, roelche bei 200 000 hl Crz
jåhrlich zutage forbern, rooraus ca. 22000 Tonnen Roheifen
erschmolzen roerben. Die eiseninbuftrie bes unteren Dils- unb
Habtales gehort aber bis auf eine einzige Tlusnahme ber Der-
gangenheit an.
TDenn roir pon Hmberg ab bem Lanse ber Dils solgen,
so beruhren roir nachstehenbe Drte, ln benen einst meist
Schien- ober Blechhåmmer bestanben:
Drahthammer, einst ein hammerroerk, jeht eine Spiegel-
glasschleife.
Haselmuhle roar ehebem ein sehr bebeutenber Lisen-
tjammer, ben bie Hlhart (14. Jahrhunbert), bann bie Portner,
ein Regensburger Burgergeschlecht, bie TDenbl pon Steinsels,
bie Schreger, roelche Besiher pieler eisenhåmmer in ber Ober-
pfalz roaren unb zuleht bas Paulanerkloster zu Hmberg besahen.
Dieses perroanbelte 1779 ben eisenhåmmer in einen Kupfer-
Hammer. Im pergangenen Jahrhunbert roar eine 3eitlang eine
Filiale ber k. b. Seroehrsabrik barin untergebracht. Jetzt be-
finbet sich baselbst bas emailroerk ber Firma Tuppermann.
In bem nun solgenben Drte Cengenfelb befinben sich
zroei Muhlen, bie einst bem Kloster Pielenhofen an ber Tlab
gehorten. Tlach bem Beumarkter Dertrag (1542) stanb Hier
ber Kurpfalz bas Malesizrecht, ber Jungen Pfalz bie »niebere
Serichtsbarkeit, fraih, Paih unb Stener« zu.
1