Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 1062
Bayerifche Subildums-bondes •flusHellung 1906
nr. 41
und ihrer leichten Bearbeitung vielfach mit Vorliebe
verwendet werden und sehr gute Dienste leisten. Das
Einbetten der Rohre in eine Koksschicht kann nicht
genug empfohlen werden. Vielfach werden auch
groBere Blbcke aus Koks in Verbindung mit Bleirohren
benutzt. Zu diesem Ende wird in dem Koksblock ein
Loch von solchem Durchmesser ausgebohrt, daB das
Bleirohr mit dem unteren Ende leicht eingefuhrt werden
kann. Block und Rohr werden nach Einfuhren des
letzteren durch VergieBen mit metallischem Blei innig
verbunden. Auch die Anwendung dieser Art von Erd-
leitung kann, wenn genugend groBe Koksblocke er-
håltlich sind, nur befurwortet werden, da sie sich noch
besser bewahrt als einfach in Koks gebettete Bleirohre.
Aber auch hier soll man es nicht verabsåumen, den
Erdleitungskorper in Koks einzubetten.
Die Verbindung des Zuleitungsdrahtes mit dem
Erdleitungskorper soll immer auBerhalb der Erde und
zwar in der sorgfåltigsten Weise durch Einklemmen
und wombglich Verlbten erfolgen. Unter allen Um-
standen ist zu vermeiden, diese Verbindungsstelle mit
Erde zu bedecken. Zum Schutze gegen die oxydierende
Einwirkung der atmospharischen Luft ist es gut, die
Verbindungsstelle durch einen Anstrich vermittels iso-
lierendem Lack (Asphaltlack) abzuschlieBen.
Die Zufuhrungsdrahte zur Erdleitung sind moglichst
stark zu wåhlen und sollen nicht, wie dies haufig ge-
schieht, vermittelst Eisenklammern langs der Gebåude-
wånde befestigt, sondern vollkommen isoliert gefuhrt
werden, well der Draht an jenen Stellen, wo er fest-
geklammert wird, rasch der Zerstbrung unterworfen ist.
Nach Herstellung der Erdleitung ist diese auf ihre
elektrischen Eigenschaften zu untersuchen. Unmittel-
bare Messungen des Erdungswiderstandes fuhren hier
nur in seltenen Fallen zum Ziele, da nur mit den feinsten
MeBinstrumenten von sehr geubter Mand einwandfreie
— □
Såuren und Alkalien.
Dr. Gustav Rauter in Charlottenbu
Von Patentanwalt
In der Technik spielen Såuren und Alkalien eine
groBe Rolle, da es Korper sind, die das Bestreben
-zeigen, andere Korper in sich aufzunehmen, und
die deshalb vielseitiger Verwendung fåhig sind. Hierbei
stehen beide genannten Kbrperklassen indessen in einem
starken Gegensatz zueinander, der sich aus ihrer
chemischen Zusammensetzung ergibt, und der nament-
lich die merkwurdige Tatsache begrundet, daB sich die
von beiden ausgeubten Wirkungen in gewissem Sinne
gegenseitig aufheben, so daB also ein Zuviel an Såure
durch eine entsprechende Menge Alkali unwirksam
gemacht werden kann und umgekehrt.
Såuren sind nun solche Korper, die, wie der
Chemiker sich ausdruekt, durch Metalle ersetzbaren
Angaben erhalten werden. Fur die Beurteilung genugt
in der Regel die Ablesung der Stromstårke in der voll-
kommen eingerichteten Leitung, aus welcher sich, da
der Widerstand der Leitung, der eingeschalteten Appa-
rate und Elemente, sowie die elektromotorische Kraft
der letzteren bekannt sind, der Widerstand der Erde
annahernd berechnen laBt.
Bei Leitungen mit Induktionsbetrieb schaltet man
fur die Dauer der Untersuchung einige Elemente in
Verbindung mit einem guten MeBinstrument in die
Leitung.
Bei Blitzableiteranlagen kann man sich hier i n
der bekannten Weise unter Benutzung von zwei Hilfs-
erdleitungen ebenfalls leicht Aufklarung schaffen.
Mag eine Erdleitung noch so gut sein und daher
der Anforderung einer raschen Ableitung des Stromes
vollkommen entsprechen, so ist es doch immer vom
Vorteil, sich nicht auf die eine Erdung zu beschranken,
sondern jede gegebene Qelegenheit zu nutzen, den Er-
dungsdraht auBerdem noch mit zufållig vorhandenen
Erdleitungen zu verbinden. Als solche sind Qas- und
Wasserleitungsrohre, die eisernen Gerippe von Flausern,
Wasserturmen, die Eisenbahnschienen etc. zu bezeichnen.
Je groBer die Anzahl dieser Verbindungen ist, desto
weniger wahrscheinlich wird die Gefahr des Versagens
der Erdung. Diese Anschlusse sind, wenn auch die
Eigentumer in der Regel dagegen Verwahrung einlegen,
fur die betreffenden Anlagen, wie die Erfahrung und
eingehende Untersuchungen erweisen, gånzlich gefahr-
1os und konnen im Gegenteil sogar nutzlich wirken
und zwar dadurch, daB das Uberspringen der Elek-
trizitat auf diese, von einer benachbarten nicht voll-
kommen absaugenden Erdleitung bezw. von deren
Zuleitung ausgeschlossen wird, wogegen solche Ent-
ladungen sonst an der Einschlagsstelle haufig Zerstb-
rungen des Materials herbeifuhren.
rg.
Wasserstoff besitzen, die also Metalle unter gleichzeitigem
Freiwerden von Wasserstoff anzugreifen vermogen.
AuBer Metall greifen die Såuren namentlich auch noch
Oxyde an, ein Umstand, der gleichfalls von groBer
Wichtigkeit ist. So z. B. lost Salzsåure nicht nur Eisen,
sondern auch Eisenrost auf. Bei dem Angreifen der
Oxyde entsteht aber kein Wasserstoff, sondern es bildet
sich Wasser, das als solches nicht sichtbar wird, da die
Såuren fur gewbhnlich uberhaupt in wåsseriger Losung
oder mit Wasser verdunnt verwendet werden.
Das Ergebnis der Einwirkung von Såuren auf
Metalle ist das gleiche, wie bei ihrer Einwirkung auf
Oxyde; es entstehen beidesmal Salze, die unter geeig-
neten Umstånden in Såure und Oxyd zerlegt werden