ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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fir. 41 Bayerifche Subildums-Landes«Husitellung 1906 Seite 1063 konnen, wåhrend das Metall als solches nur sehr schwierig aus ihnen frei zu machen ist. • Die Alkalien sind eine besondere Gruppe der so- genannten Basen. Letztere sind Korper der Art, daB sie mit Såuren unter Wasseraustritt oder unmittelbar Salze zu bilden vermogen. Basen sind z. B. Kalium- liydroxyd oder Atzkali, Ammoniak und dergl. Unter diesen Basen werden die stårksten, nåmlich auBer den beiden erwåhnten insbesondere noch das Natrium- hydroxyd oder Atznatron als Alkali bezeichnet. Die durch Einwirkung der Såuren auf die Basen ent- standenen Salze sind keine Basen mehr; indessen ist es vielfach ublich, sie so zu benennen, als wenn sie solche veåren, z. B. von schwefelsaurem Eisenoxyd, kohlensaurem Ammoniak usw. zu sprechen. Ins- besondere werden die kohlensauren Salze der Alkalien vielfach als kohlensaure oder milde Alkalien bezeichnet, da sie in der Tat in ihren Eigenschaften den Alkalien selber noch ziemlich nahe stehen. Wir sprachen vorhin von stårkeren Alkalien; eben- so spricht man auch von stårkeren oder schwåcheren Såuren. Dadurch wird der Umstand bezeichnet, daB unter geeigneten Verhåltnissen eine Såure oder ein Alkali durch ein anderes stårkeres, ausgetrieben werden kann. So z. B. gibt Kochsalz (salzsaures Natron oder Chlornatrium) mit Schwefelsåure erhitzt, schwefelsaures Natron und die gasformige Salzsåure, die entweicht, so daB also die Schwefelsåure hier als die stårkere Såure erscheint. Ahnlich gibt kohlensaures Ammoniak, mit Kalk destilliert, kohlensauren Kalk im Ruckstand, wåhrend Ammoniak frei wird, so daB also hier der Kalk als die stårkere Base erscheint. Es ist allerdings dabei zu be- achten, daB unter gewissen Umstånden die eine von zwei Såuren oder Basen das eine Mal stårker, das andere Mal wieder schwåcher erscheinen kann. Allen chemisch wirksamen Korpern, das ist allen wågbaren Korpern uberhaupt, kommen gewisse Ge- wichtsverhåltnisse zu, die fur die Mengen wichtig sind, in denen sie aufeinander zu wirken vermogen. Ein gewisses Gewicht an Salpetersåure erfordert zur Bildung von salpetersaurem Natron ein gewisses, ganz bestimmtes anderes Gewicht an Atznatron. Wird mehi Atznati on angewandt, so bleibt letzteres im UberschuB, wird weniger angewandt, so bleibt ein Teil der Salpetersåure als solche vorhanden. Es wurde zu weit fuhren, hier auf die Einzelheiten bezuglich der hier zu berucksichtigenden Atom-, Molekular- und Åquivalentgewichte nåher ein- zugehen; jedoch wird es immerhin interessant sein, aus den hier geltenden Regeln wenigstens einige praktische Zahlen zu entnehmen, die gegebenenfalls als Unterlage fur Berechnungen dienen konnen. Wir geben i m Nachfolgenden die Åquivalentgewichte fur eine Reihe von Såuren und Alkalien oder den letzteren verwandte Basen an; wenn wir z. B. fur Schwefelsåure das Åqui- valentgewicht 49, fur Atznatron das Åquivalentgewicht 40 und fur Atzkali 56 angeben, so heiBt dies, daB 49 Gewichtsteile Schwefelsåure entweder durch 40 Ge- wichtsteile Atznatron oder durch 56 Gewichtsteile Atzkali abgestumpft werden konnen. Dabei sei weiter bemerkt, daB die gegebenen Zahlen abgerundet sind, um ihr Behalten zu erleichtern. Zum praktischen Ge- brauch sind auBer den Zahlen fur die chemisch reinen Stoffe noch diejenigen fur gebråuchliche Handelsware angegeben, die in dem MaBe groBer sind, als die Handelsware verduunter oder unreiner ist. Es ergibt sich dabei folgende Tabelle: Åquivalent- gewicht fur den reinen Stoff Handelsware hierfur Åqui- valent- gewicht Bezeich- nung Prozent- gehalt Såuren: Schwefelsåure 49 60°B 63,7 63 Schwefelsåure 49 66°B 92,0 53 Salpetersåure 63 36"B 52,8 119 Salzsåure 36 20°B 32,1 113 Essigsåure 60 Essig 6,0 998 Basen: Åtznatron 40 Natron- 52,8 119 Soda (kohlensaures Na- tron;kalzinierte Soda) 53 lauge 36°B Kristall- soda 37,1* 143 Atzkali 56 Kalilauge 33,7 166 Pottasche (kohlensaures 69 36°B rohe 82,0 84 Kali) Ammoniak (Salmiak- 17 Pottasche sp Qew. 27.6 62 geist) Åtzkalk (trocken ge- 37 0,9 Kalkmileh 23,4 158 loscht) Kohlensaurer Kalk 50 20°B — — (Kalkstein) Magnesia (gebrannte 20 — — — Magnesia) Kohlensaure Magnesia 42 — — — (weiBe Magnesia, Magnesit) Zu der mit einem * bezeichneten Zahl fur Kristall- soda ist zu bemerken, daB die Kristallsoda in Wirklich- keit meist sehr unrein ist und nicht selten statt aus Soda und Wasser, aus Glaubersalz und Wasser besteht, so daB der wirkliche Gehalt an nutzbarer Soda oft nur auf wenige Prozente sinkt. Weiter ist hierzu, sowie zu den sonst noch aufgefuhrten kohlensauren Salzen zu erwåhnen, daB sie deshalb in die vorliegende Tabelle aufgenommen worden sind, well sie sich åhnlich wie auch die Alkalien selber zum Abstumpfen von Såuren benutzen lassen, indem die in ihnen enthaltene Kohlen- såure hierbei ohne weiteres als solche entweicht. Da sie uberdies nicht so stark åtzend sind, wie die eigent- lichen Alkalien, so werden sie in der Praxis diesen vielfach vorgezogen. Bel der Handhabung von Såuren und Alkalien ist insbesondere wegen ihrer åtzenden Wirkungen groBe Vorsicht notig. Diese ist aber auch deshalb geboten, well sie sonst noch manche unangenehme Eigenschaften zeigen. So z. B. bewirkt Schwefelsåure, wenn sie mit Wasser verdunnt wird, eine sehr starke Erhitzung, die zu