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Bayerifche 9ubHdums«kandes-flusltenung 1906
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nicht uberall zu billigen war. Nutzer den Stickereien sah
man hier auch Kupfertreibarbeiten von zarter Bilbung.
Unter den ausgestellten Reformkleibern ragten bie Nngerer-
Muhlihalerschen Hervor, manche schbne unb originelle
Urbeit fanb sich auch unter ben Kleibern ber Merkstatt
fur naturgematze Frauenkleibung von Julie Lorenz unb
Marie Pose in Munchen. Ganz reizenbe Krbeiten, bie
zu ben ersreulichsten Erscheinungen ber Kunsigeroerblichen
warensabrilr von Zucker & Co. aus. Leiber stanb bie
Mehrzahl ber Urbeiten Kunstlerisch nicht aus ber Hohe
jener, zu benen haustein ben Entwurs geliesert Hatte.
Die mit autzerorbentlichem Fleih unb grohem Geschick burch-
gesuhrten Leberschnittarbeiten Franz Laver Weinzierls
in Neu-Pasing bei Munchen gehorten burchweg einer Ge-
schmaclisrichtung an, bie heute als uberrounben gelten barf.
Die Gegenwart bejahten in frischer unb srbhlicher Meise wie
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I'^rt
Verwaltungsgebaude.
Photographische Aufnahme von F. Schmidt, Klischee von Zerreih & Co., NUrnberg.
Ausftellung gehorten, sinb bie zarten unb zierlichen Perlen-
halsbanber von Kloro Pasier unb Marie Sturm in
Munchen. In biesen zartschimmernben unb so freunblich
ornamentierten Arbeiten hat eine Lechnikber guten alten
Zeit ihre ersreuliche Wiebergeburt gefeiert. Line Hoch-
erfreuliche Lrscheinung ber Textilabteilung waren bie kunst-
lerisch vollenbeten Seibenwebereien ber Munchener Seiben-
weberei von Georg Gerbeihen, barunter zwei prachtige
Stoffe nach Lntwurf von Bruno Paul.
3n ber kunstgewerblichen Leberarbeit zeichnete sich mit
einer Beihe ausgezeichneter Arbeiten bie Lrlanger Schreib-
in ihren Leberarbeiten so uberhaupt in allen Stucken
ihrer reichen Ausftellung bie Lehr- unb Versuchs-
ateliers fur angewanbte unb freie Kunst von W.
v. Debschitz in Munchen. Sie erregten beshalb auch
allgemein bas grbtzte Interesse, nicht nur roegen ber Ligeir-
art ihrer ben verschiebensten Zweigen bes Kunsthanbwerks
angehbrenbeii Arbeiten, sanbern auch roegen ber Subtilitat
ihrer Durchfuhrung. 3ebem Stuck merkte man es an,
bab seine Kunstlerischeir Formen aus glutvoller Linsuhlung
in bie Lhoraktereigentumlichkeiten ber betreffenben Mate-
rialien unb in bie besonberen Vorzuge ber Lechnik Her-