ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 94 Bayerifche Subildums-kandes-HusIfeUung 1906 Ilr. 4 Elektrolytische Rost-Verhinderung und Entfernung in Dampfkesseln mittelst Zinkschutzplatten. Wenn Rostbildungen wohl an allen eisernen Gegenstånden unliebsam und schadlich sind, so konnen sie fur Dampfkessel in ihren Folgen kostspielig und verhangnisvoll werden, weshalb ihnen rechtzeitig vorgebeugt werden muB. Hiezu eignet sich ein Element, welches eine groBere Affinitat als Eisen zum Sauerstoff hat. Ein solches Element ist Zink. Zink- platten im Wasser des Dampfkessels aufgestellt, bewirken, daB das Eisen verschont bleibt. Ist die Zinkplatte metallisch mit dem Kesselblech verbnnden, so entsteht ein schwacher galvanischer Strom, welcher Wasserstoff in feinen Blasen am Eisen niederschlågt. Dieser entstehende Wasserstoff hat die Eigenschaft, sich mit dem Sauerstoff des Rostes zu verbinden, letzteren somit zu reduzieren, also unschådlich zu machen. Dieses Verfahren ist in der Marine otters angewendet worden. Die Zinkplatten werden in geeigneten Bocken im Dampf- kessel aufgestellt und mittels Kupferdraht und Klemmschraube metallisch mit dem Kesselblech verbunden. Befreiung eiserner Oegenstande von Rost. Auf analoge Weise wie Dampfkessel kann man auch kleinere, z. B. kunstgeschmiedete Gegenstånde von Rost befreien. Man verbindet sie metallisch mit Zink und bringt sie in ein schwach angesauertes Wasserbad. Nach einigen Tagen låBt sich der vor- dem feste Rost als loses Pulver leicht abbursten oder abspulen. H. Stegmann, Ing., Nurnberg. □ □□ Literarisches. Besprechungen und Rezensionen. Uber „Das Fårben des Holzes in alter und neuer Zeit" hat Dr. Schramm von der K. K. techn. Hochschule in Graz eine sehr interessante und mit auBerordentlichem FleiBe zusammengetragene Arbeit veroffentlicht. Nach einer kurzen Ein- leitung uber die Berechtigung der modernen Holzfårbungen folgt eine Schilderung der geschichtlichen Entwicklung der Holzfårberei, die sich bis zu den in neuester Zeit erschienenen Werken erstreckt, welche auf ihren Wert oder Nichtwert kritisch untersucht werden. Ein im Jahre 1903 erschienenes Werkchen dfirfte dem Herrn Ver- fasser noch nicht bekannt sein; es ist dies „Das Beizen und Fårben des Holzes in modemen Farben von Fritz VoB, Verlag von Fr. Wolfrum, Dusseldorf." Gelegentlich der von der K B. Staats- regierung ins Leben gerufenen Meisterkurse fur das Schreiner- gewerbe wurde obiges Werk angeschafft und findet bei såmtlichen Teilnehmern wårmsten Anklang. Was Dr. Schramm im weiteren Verlaute seiner Abhandlung ausfuhrt uber die Hinausgabe von Fårberezepten an die Tischler, Drechsler u. s. w. kann ich nur beståtigen, da eine derartige Einrichtung in den Meisterkursen sowohl, wie in den Lehrkursen seitens des Bayerischen Qewerbe- museums schon långst besteht. Am Schlusse des Werkchens stellt Dr. Schramm noch einige Vorschlåge fur eine einheitliche Methode der Lichtechtheitserprobung auf, welche sehr beherzigenswert sind und von jedem, der sich in melir als nur obertlåchlicher Weise mit Holzfårbung betaBt, auch betolgt werden sollten. Dr. H. Die so ganze vorzugliche und zeitgemåBe Abhandlung stellt das Heft 1 der vom steierrnårkischen Gewerbeforderungs- institute in Graz herausgegebenen Schriften dar, welche allgemeine Beachtung verdienen und durch ihren billigen Preis (1 Kr.) jedermann zugånglich sind. Die bisher erschienenen Hefte 2 und 3 uber Krattmaschinen und Sauggasmotoren werden wir in nåchster Nummer besprechen. Die Red. Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, Munchen. Im AnschluB an die Vorstandsrats- und AusschuBsitzung des Museums am 2. und 3. Oktober ist bekanntlich auch ein Besuch des Wurttembergischen Landesgewerbemuseums und des Ingenieur- laboratoriums der techn. Hochschule in Stuttgart vorgesehen. Seine Majeståt der Kdnig von Wurttemberg hat aus diesem Anlasse den Vorstand des Museums verståndigen lassen, daB er beabsichtige, dem gesamten AusschuB des Museums, welchem die Koryphåen der Deutschen Wissenschaft und Technik und die Ver- treter der ersten Industriefirmen angehoren, eine besondere Ehrung zu erweisen und denselben zu elnem Fruhstuck allergnådigst einzuladen. Die den Mitgliedern des Museums durch den Konig von Wurttemberg erwiesene Ehrung ist ein glånzendes Zeichen der Wertschåtzung, deren sich die Bestrebungen des Museums nicht allein in Bayern, sondern auch in den ubrigen Bundesstaaten zu erfreuen haben. □ □□ Offizielle Bekanntmachungen und Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums in Nurnberg. Auslage von Patentschriften im Bayerischen Gewerbemuseum in Nurnberg. Es wird hiermit wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daB in den Dienstraumen der inechanisch-technischen Abteilung des Bayerischen Qewerbemuseums die vom Kaiserl. Patentamt in Berlin herausgegebenen Patent- schriften uber alle erteilten deutschen Patente werktåglich von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags, sonn- tåglich von 10—(al Uhr von jedermann unentgeltlich ein- gesehen werden konnen. Durch die Auslegung der Patent- schriften wird jedermann Qelegenheit gegeben, sich uber den Inhalt eines Patentes zu unterrichten. An auswårts wohnende Personen kann unter Umstånden eine leihweise Abgabe einzelner Nummern erfolgen. Die neu erscheinenden Patentschriften werden dem Bayerischen Gewerbemuseum vom Kaiserl. Patentamt in Berlin in einwbchentlichen Zwischen- råumen uberwiesen, so daB dieselben sofort nach ihrem Erscheinen dem Publikum zugånglich gemacht sind. — AuBerdem liegen im Bayerischen Gewerbemuseum zur unentgeltlichen Einsichtnahme aus: die vom Kaiserl. Patent- amt herausgegebenen Patentblåtter, Patentrollen und Waren- zeichenblåtter, die Nachweisungen der im Deutschen Reich gesetzlich geschiitzten Warenzeichen (Stanciewiez), die Schweizer Patentschriften, die Auszfige aus den ameri- kanischen und englischen Patentschriften, die ungarischen Patentschriften, ferner das Repertorium der technischen Journal-Literatur von Biedermann-Rieth und die amtliche Liste der Patentanwålte. Interessenten konnen einzelne Exemplare dieser Listen kostenlos durch das Museum be- ziehen. Es sei noch angefugt, daB die mechanisch-tech- nische Abteilung des Bayerichen Gewerbemuseums fiber Eragen des gewerblichen Rechtsschutzes bayerischen Staats angehorigen unentgeltlich Auskunft erteilt.