ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Ur. 5 Bayerifche 3ubilaums= kandes »Huskenung 1906 Seite 109 Sie erkannten bald, daB SchieBbaumwolle nur dann von selbst explodiert, wenn das Såuregemisch, mit dem man sie herstellt, nicht vollig wieder herausgewaschen wird. Oeschieht dieses nåmlich nicht, so friBt es langsam weiter, was schlieBlich zur Selbstentzundung fuhrt. Beachtet man jedoch diesen Punkt, so ist die SchieBbaumwolle vortrefflich brauchbar. Sie wird des- halb heute in allergroBter Menge hergestellt, und nie- mals hort man mehr von Unglucksfållen, die ihre Fabrikation verursacht. (SchluB folgt.) Uber das Åtzen des Holzes Von Ing.-Chem. W. H. Schramm, Graz. (SchluB.) Nachdruck verboten. Eine Art Reliefverzierung ist auch das Grubchen- dekor von Anton Henke, das die Einformigkeit glatter Holzflåchen durch Herstellung zahl- reicher ganz flacher Grubehen zu beheben versucht. In der dekorativen Wirkung, die diese Verfahren erzielen, konnte sich allein das erstgenannte von Schuchard mit dem eigentlichen Reliefholz messen. Wichtiger sind jene Verfahren, die mit dem Sandstrahlverfahren der Dusseldorferwerke im Grundgedanken ubereinstimmen, eine Maserierung des Holzes durch Herausholung der weicheren Holzteile zu erreichen. Ich weiB nicht, ob das Verfahren, das Andés*) angibt, alter ist, als das Dusseldorfer, aber sicher durfte seine Anwendung die schonste Geduldprobe sein und wohl nur auf weichem Holze gelingen. Durch AufstoBen von Bundeln aus feinem Stahl- draht soli eine åhnliche Wirkung erzielt werden, wie durch den Sandstrahl, die Ornamente sollen mit leim- getranktem Papier abgedeckt werden. Das Verfahren von Schirm, Steffen und Kunzell, bsterr. Patentschrift No. 9072 ahnelt den Verfahren von Himmel und Burkert. Die Maserierung des Holzes soll mit einer Stichflamme bewirkt werden. Das Patent macht mir den Eindruck, als sollte damit den DusseR dorfer Werken Schwierigkeiten bereitet werden. An eine GleichmaBigkeit der Arbeit bei Anwendung einer Stichflamme ist schwer zu glauben. Die Herstellung von Ornamenter! ist auBerordentlich dadurch erschwert, daB diese mit einer feuerfesten und — diesen Umstand verschweigt das Patent — nicht warmeleitenden Masse abgedeckt werden inuBte. Von groBtem Werte dagegen ist das Verfahren von Mathias Thur in Salzburg (k. k. Privil. Archiv, 49 S. 1011). Thur nennt sein Verfahren ein „chemisches" und sucht dadurch den Unterschied gegenuber den anderen Verfahren besonders hervorzuheben. Doch ist es nur im gleichen Sinne ein chemisches zu nennen wie das vorher genannte und wie das Verfahren von Himmel und Burkert, insofern eben Verkohlung ein chemischer Vorgang ist. Auch Thur bewirkt durch sein Verfahren nur eine Verkohlung der weicheren Holzteile; er erreicht dies aber nicht durch Anwendung von Hitze, sondern durch die verkohlende und åtzende *) Die technischen Vollendungsarbeiten der Holz-Industrie 1903. S. 114. Wirkung der konzentrierten Schwefelsåure auf organische Substanzen. Die groBen, sofort in die Augen sprin- genden Vorteile des Verfahrens sind seine Einfachheit und Billigkeit. Man braucht keine komplizierten und teueren Maschinen, nur ein såurefestes GefåB, die GleichmaBigkeit der Einwirkung ist verburgt, man hat es vollståndig in der Hand, die Tiefe der Åtzurig zu regeln, såurefeste Deckmassen zur Herstellung von Ornamenter! sind nicht allzuschwer herzustellen. Etwas unangenehm ist die Manipulation mit der åtzenden Såure, doch bei einiger Vorsicht gefahrlos. 1in Gegen- satze zu dem Dusseldorfer ist Thurs Verfahren gerade fur den Kleinbetrieb, fur den Einzelnen, fur den GroB- betrieb hingegen kaum geeignet. Wie mir mitgeteilt wurde, scheiterte auch ein Versuch, das Verfahren in grbBerem MaBstabe auszufuhren. Thur arbeitete dann nicht mehr weiter an der Vervollkommnung seines Verfahrens, und da es nach der Patentschrift allein wohl erst nach langwierigen Versuchen und Ausprobieren gelingen konnte, das Ver- fahren auszuuben, fand es keine weitere Verbreitung. Thur teilte aber in uneigennutzigster Weise sein Ver- fahren mehreren seiner Fachgenossen mit, und so ist allmåhlich bekannt geworden, was in der sehr geschickt abgefaBten Patentschrift verschwiegen worden war. Die groBte, von Thur selbst nicht ganz uberwundene Schwierigkeit des Verfahrens bestand darin, die såure- feste Deckmasse in bequemer und sicherer Weise auf das Holz zu bringen. Thur verfuhr dabei so, daB er zunåchst die auszusparenden Ornamente auf Pauspapier zeichnete, dieses Papier dann auf das Holz aufleimte und nun die Ornamente mit Hilfe eines Messers heraus- schnitt und entfernte. Die nun frei gewordenen Holz- teile wurden mit einer såurefesten Masse Wachs, Asphalt und dergleichen ubergossen und nach dem Erkalten der Masse das noch ubrige Papier, das die zu åtzenden Holzteile vor der Beruhrung mit der såurefesten Masse geschutzt hatte, und die uberflussige Masse entfernt. Die zu schutzendén Ornamente waren nun ganz scharf- randig mit der såurefesten Masse bedeckt. Nach er- folgter Einwirkung der Schwefelsåure wurde die uber- flussige Såure und die Deckmasse durch Waschen mit Wasser und Bursten entfernt. Die Schwierigkeit des geschilderten Verfahrens bestand in der Ablbsung des aufgeleimten Papiers, die