ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 110 Bayerifdie 3ubildums = hundes -Elusifellung 1906 Ur. 5 Massen sich vorlåufig vorbehalten. Derjenige, der das Holzreliefverfahren auszuuben gedenkt, hat sich also an Jungl*) selbst zu wenden. Wie mir Herr Jungl mit- teilt, erhålt jeder Kåufer seines Schablonenpapieres und seiner såurefesten Masse, die er zu billigen Preisen ab- geben will, eine ausfuhrliche Anleitung zur Ausfuhrung des nunmehr vollkommen sicheren Verfahrens, so daB er schon nach kurzer Einubung auf Grund der Er- fahrungen Jungls imstande sein wird, dasselbe mit Leichtigkeit auszuuben. Ich hatte schon vor mehr als einem Jahre Gelegen- heit gehabt, bei einem Vortrage uber Holzfårberei**) einem gro Beren Publikum einen groben dreiteiligen Ofenschirm vorzuzeigen, der nach dem Thur-Junglschen Verfahren verziert worden war. Seither wurde in Graz das Verfahren schon mehrfach mit dem besten Erfolge durchgefuhrt. Sogar zur Herstellung eines Firmen- schildes ist es angewendet worden, wobei der Namens- zug erhaben herausgearbeitet wurde. Letzteres durfte auch fur Maler von Interesse sein. Uberaus reizvoll sind die Farbenwirkungen, die sich mitlels des Ver- fahrens erzielen lassen. Nur muB man sich huten, die Ornamente vertiefen zu wollen, was nach meiner An- sicht sehr unkunsllerisch wirkt. Auch ganz ohne Farbe und Beize lassen sich uberaus feine Wirkungen erzielen; sehr flach geåtzte naturfarbene Fullungen durflen fur Schlafzimmcreinrichtungen eine vornehme und durchaus nicht staubfangende Verzierung darstellen. In anderer Weise hat die Åtzwirkung der Schwefel- såure K. Jelinek in Horie benutzt, um sehr tiefe Flolz- verzierungen, die Flolzschnitzereien ersetzen kininen, herzuslellen. Er modellierl mit einer såuredurchlåssigen Masse die Verzierung auf der Oberflåche des Flolzes. Je nach der Dicke des Ornamentes wird nun die Såure rascher oder langsamer zum Holz gelangen, långer oder kurzer darauf einwirken konnen und so das Modell aus dem Holze herausåtzen. nur so lange gut und glatt von statten ging, als der Leim noch nicht trocken war. War dies einmal ein- getreten, so war die Abldsung eine hochst iniBliche Sache, die Konturen der Ornamente wurden nicht scharf und das Oelingen der Arbeit stand in Frage. Es muBte daher sehr rasch gearbeitet werden, was der Exaktheit der Arbeit nicht sehr zutråglich war; auch konnten nur kleinere Flåchen bearbeitet werden, weiI fur grobere Flachen eben die Zeit nicht ausreichte. Dann war es auch schwierig, die letzten Reste der Schwefelsåure durch Waschen mit Wasser zu entfernen und war man daruber niemals ganz sicher. Nach långerer Zeit wurden dann solche Holzteile, in denen Schwefelsåure zuruckgeblieben war, braun und morscli, fuhlten sich eigenturnlich fettig an und schmeckten sauer. Alle die geschilderten Ubelstånde des sonst aus- gezeichneten Thurschen Verfahrens zu beheben ist nun nach mehr als zweijåhrigen Bemuhungen dem Tischler- meister A. Jungl in Graz gelungen. Von Thur selbst dazu aufgefordert, das Verfahren weiter durchzuarbeiten, ruhte er nicht eher, als bis er erreicht hatte, dasselbe leicht und vollkommen sicher und auch auf sehr groben Flåchen ausftihrbar gemacht zu haben. A. Jungl gelang dies hauptsåchlich durch Anwendung eines eigens prå- parierten Schablonenpapiers, das stets, auch nach voll- ståndigem Eintrocknen des Leimes, auch "noch nach einigen Tagen, leicht von der Unterlage ablosbar bleibt und dadurch ein genaues und bequemes Arbeiten ge- stattet. Auch der såurefesten Schutzmasse hat Jungl eine zweckmåBige Zusammensetzung gegeben. Um die letzten Såurereste im Holz unschådlich zu machen, wird es nach grundlichem Waschen mit verdunntem Ammoniak behandelt. Um fur seine muhevolle Arbeit einigen Lohn zu erhalten, hat Jungl den Verkauf des pråparierten Schablonenpapiers sowie der geeigneten såurefesten c— Gebrauchsmuster und Geschmacksmuster. Von Ingenieur Hammer, Nurnberg. (Fortsetzung.) Die Schutzfåhigkeit eines Gebrauchsmusters kann auch durch eine „Kombination" an und fur sich bekannter Elemente begrundet sein. Als Beispiel einer Kombination ist die Verbindung eines Federhallers mit einem Radiermesser zu nennen. Von grober Wichligkeit ist die Frage, ob ein schutz- fåhiges Modell dann vorliegt, weitn ein bestimmter Gegenstand aus einem anderen Malerial hergestellt wird als dies fruher ublich war. In Bezug auf diese Frage hal das Reichsgerichl anfånglich einen verneinenden Standpunkt eingenommen, hat diesen jedoch spålerhin verlassen und die Schutzfåhigkeit von Malerialverlausch- ungen bedingungsweise zugegeben, indem es ausfuhrte, daB die Verwendung eines bestimmten Stoffes dann den Gebrauchsmusterschutz bedingen kann, wenn der gewerbliche Vorteil, den das Modell bietet, eine beab- sichtigte Folge der Verwendung gerade dieses Sloffes ist. In åhnlichem Sinne hal sich auch das Oberlandes- gericht Stutlgarl im Jahre 1899 ausgesprochen, als es sich um die Edschung des Gebrauchsmusters No. 52273 handelle, welches eine Schiebeschachtel mit nachfolgend genannlem Schulzanspruch betraf: „Eine Schiebeschachtel von beliebiger Form und Ordbe mit Schieber aus Karton, Pappe, Holz o. dergl. und einem aus Gelatinefolie her- *) A. Jungl, Tischlermeister in Oraz, Lagergasse 21, Steiermark. ♦•; Im steiermårkischen Gewerbeforderungsinstitute in Graz.