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Bayerifche Aubilciumz-leankløz-Buzstølluug 1906
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ansangs uberwiegend als Spielerei betrachtete, ist zum
machtigsten Hebel der materiellen Lntwicklung geworden.
Lis Ende 1902 haben die im Betrieb besindlichen Eisen-
bahnen Bayerns (Staatsbahnen, pfalzische Bahnen, Privat-
bahnen) eine Schienenlange von 6890 Kilometern erreicht.
Mas æill die Wanderlust der Postkutschenzeit gegen unseren
mit Leichtigkeit in die Ferne schweisenden Neisetrieb besagen!
Hente lrennen wohl mehr Bayern fremde Weltteile durch
elgene Nnschanung, als vor Hundert Jahren die Grenzen
des Neiches uberschritten. Und wenn die Schonheiten unseres
Gebirges alljahrlich von dichien Fremdenschwarmen auf-
rvelche durch die Kettenschleppschiffahrt aus dem Utain,
und 99 189, welche aus dem Vonau-Main-Kanal befordert
wurden. Halten roir dagegen, bah nach einer Statistik von
1792 von den Fabrikaten der samtlichen Gerverbsmeister
in den vier Rentamtern Munchen, Landshut, Burghausen,
Straubing (im wesentlichen den Heutigen Kreisen Gber- und
Niederbayern entsprechend) Waren im Werte von 2801 571 si.
im Inlande konsumiert, im Werte von 355 727 fl. in das
flusland „debitiert" wurden.
Vie Grohindustrie, die mit Vampsmaschinen arbeitet,
versugte in Bayern 1847 uber 132 Vampsmaschinen fur
Ansstellungsplatz. - Die Anfange des Baues der Maschinenhalle.
gesucht werden und dem Volkswohlstande dadurch eine neue
^uelle erschlossen ist (die nach Verbesserung der Gasthauser
noch ergiebiger slietzen wurde), ist das eine Frucht nicht
nur des in weiten Kreisen verbreiteten Natursinnes, sondern
auch der neuen Verkehrsmittel. Der Linnahmenuberschutz
6er bayerischen Bahnen betrug 1902: 49 335320 Mk. und
^ie Statistik der Guterbewegung aus den Staatsbahnen
lehrt uns, datz aus ihnen 1903 im Binnenverkehr 7429393
Nonnen verschiedener Waren und 2 346 871 Tiere versandt
barben, datz im Wechselverkehr 2 729 302 Tonnen und
700987 Tiere aus dem Lande ausgingen, wahrend
7133971 Tonnen und 2114384 Tiere vom fluslande
empfangen wurden. Vazu Kommen 171 618 Tonnen, die
Quf dem Sodensee nach der Schweiz, und 33909 Tonnen, die
Don der Schweiz nach Bayern gingen, 90829 Tonnen,
gewerbliche Zwecke, 1889 schon uber 3819. Damit waren,
wie v. Eheberg hervorhebt, die flrbeitskrafte von 1 300 000
Menschen der nationalen produktion zugewachsen. Hente
ist diese Zahl noch bedeutend Hoher gestiegen und behauptet
die bayerische Industrie, besonders die von Hurnberg, Furth,
Hugsburg, einen ehrenvollen Platz aus dem Weltmarkt.
Um einen der wichtigsten firtibel hervorzuheben, den wich-
tigsten in der Grotzindustrie der Hauptstadt: die Gesamt-
erzeugung von Bier im Lande betrug 1900: 17935 089,
die flussuhr von Bier: 2879 523 hektoliter. Noch 1835
betrug die Zahl der flrbeiter, die in Nurnberg und seiner
Umgegend in den stir den Lxporthandel tatigen Werkstatten
und Fabriken beschastigt waren, erst ca. 9000. Jn flugs-
burg waren 1825 7 Fabriken in Betrieb, wahrend bort
1892 74 Fabriken 19 300 flrbeiter beschastigten. Ver