ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 10 Boyerifche Subilduins = Landes* flusRellung 1906 Seite 211 lerische Æmpfinden des Konigs zur Vorschrift fur alle Arkitekten und Banmeister gemacht wurde, was zur geqnalten Schlicht- Heit und bald zur Reaktion suhren muhte. Wenn jede Fassade nach diesem Gesetz symmetrisk, wenn keine Ærker an die Gebande „angehangt" werden durften, „unpassende" Derzierungen, relnroelherKalkberonrs, Ulansarden, „Schnorkel- giebel" durchaus verboten wurden, wenn alle Gebandegruppen, die ein arkitektoniskes Ganzes bildeten, nikt verschleden- farbig sein durften, alle Daker moglichst niedrig sein muhten und im allgemeinen jeder Bannnternehmer sik sowohl bei Reubauten als selbst bei Rbandernng bereits bestehender Zassaden den „allgemeinen arkitektonisken Schonheitsregeln" konnte sein ernstes Bestreben, gleikzeitig das deutske Hand- werk kunstlerisk und wirtskaftlik zu heben und unabhangig von fremden Dorbildern zu maken, so lange verkannt werden. Tatsachlich erkannte die breitere Menge sehr spat sein segensreikes Wirken auf diesem Geblete. Wie viele, selbst damals glanzende Geister, Hielten sik lang und wiktig daruber auf, datz z. B. in des Konigs elgenen Gemachern, kostbare sranzosische Tapeten und Teppike und skan drapierte Vorhange fehlten, dah kaum einige feine Porzellane und Taselbilder die Raume schmiickten. - Man sah eden nikt so rask ein, welk tiesbedakte Reformen des Konigs Rn- skauungen von der weitwirkenden Rufgabe der Kunst Die Glyptothek in Munchen. Federzeichnung von W. Orth, Nurnberg. zu unterwerfen hatte, so wurde damit sehr schlechte Propa- ganda fur des Konigs personlichen Geschmack gemacht, so emporragend er auch war. Des Konigs Rbneignng gegen allen kleinlichen, dem Hanptroerke nicht kongruenten Schmuck war damals aus kunstlerischen, wie aus wirtschaftlich-nationalen Grunden nur zu berechtigt, und die Richtung, in der sich diese alles Uberladene abweisende Tendenz bewegte, Hat mit der unserer Heutigen gereisten Iugend uberraschend viet Wesentliches gemein. Weil Ludwig I. - wie unsere jungeren Kunstler, die mit dem Handroerk in Verbindung stehen, - gegen allen nicht-inharenten Schmuck war, weil er allen Schmuck, der nicht technisch oder dem Material oder dem geistigen Gehalt nach zu dem grotzeren wie zu einem Grganismus gehbrte, aus seinen Bauten verbannt wissen wollte, deshalb bezweckten. Rnstatt sich daruber zu freuen, das; nun unter der Rgide des koniglichen RTacens die Bauten endlich wieder die malerei und die Plastik und all die Kunste - die roir hente unter Kunstgeroerbe zusammensassen - in ihren gebieterischen, aber schopferisch anregenden Dienst stellten, machte man sich lustig, dah nun alle Bauroerke Mnnchens scheinbar „nur als Gehause der Malerroerke, d. H. nur deshalb entstanden selen, um der Malerei Wande, Schirm und Dach zu geroahren". Hier zeigt sich aber gerade, mit roelcher Konsequenz und Umsicht der Konig den Idealen selner Iugend, seinen Rnschauungen von der Kunst, die in allem sich ausdrncken solle, tren blieb und ihnen Geltnng und roirtschastllche, also nationale Werte zu verschaffen ronhte. Ælnige kunst- geroerbliche Zroelge, role z. B. die Ædelmetallknnst, mochten