ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
nr. 10 Bayerirche Subik'iums »Landes«HusHenung 1906 5site 223 Die Mischungen zur Herstellung falscher Edelsteine bestehen aus stark blei- und borsåurehaltigen Såtzen und sind sehr wenig widerstandsfåhig, sodaB sie sich im Qebrauch sehr rasch abnutzen. Hiermit nicht zu verwechseln sind die kunstlich hergestellten Edelsteine von gleicher Zusammensetzung wie die naturlichen, die allerdings vorlåufig im Preise noch teurer sind, als letztere. Das Quarzglas besteht lediglich aus geschmolzenem Quarz, der in kleinen Mengen mit Hilfe des Sauerstoff- Wasserstoffgeblåses verarbeitet wird. Es wird wegen gewisser schåtzenswerter Eigenschaften in chemischen und physikalischen Laboratorien gelegentlich benutzt, ist aber im ubrigen schon wegen seines Preises nicht zu verwerien. (Fortsetzung folgt.) Die Elektrolyt=Bleiche. Von Dr. FraaB, Nurnberg. (SchluB.) Trotz der åuBerlichen Oleichheit der Prozesse nach beiden Methoden ergibt sich doch ein sehr be- merkenswerter Unterschied in den Resultaten. Wohl sind Chlorkalklauge und Elektrolyt-Bleichlauge in ihren wesentlichen Bestandteilen vollkommen analoge Substanzen. Beide Ldsungen, die des unterchlorigsauren Natriums sowohl, als aueh die des unterchlorigsauren Kal- ziums, werden analytisch nach ihrem Qehalt an aktivem oder wirksamem oder bleichendem Chlor beurteilt, d.h. nach dem Chlor, das dem Sauerstoff der Hypochlorit- Verbindung entspricht. In der Anwendung auf vege- tabilische Fasern treten jedoch sehr beachtenswerte qualitative und teilweise auch quantitative Unterschiede auf. In dieser Verschiedenheit der Wirkung des aktiven Chlors in Form von Elektrolytlauge gegenuber der- jenigen in Form von Chlorkalk liegt der groBe Vorzug der Elektrolytbleiche vor der Chlorkalkbleiche, welcher erstere sich einen bleibenden Platz in der Bleichtechnik gesichert hat, der sich mehr und mehr erweitert. „Chlor ist Chlor", hdrt man wohl auch noch heutzutage manchen konservativen Bleicher sagen, allein jeder, der einmal ernstlich an die Elektrolytbleiche herangegangen ist, wird gefunden haben, daB die Form, in welcher sich das Chlor in der Elektrolytlauge pråsentiert, fur den ProzeB eine weit gunstigere ist. Das Chlor der Elektrolytlauge erstreckt seine Wirkung in erster Linie auf die zu bleichenden natur- lichen Farbstoffe der Faser, nicht aber auf letztere selbst, und zwar åuBert sich diese Wirkung meist sehr rasch. Hierdurch wird ein schnelles, grundliches Bleichen der Faser bewirkt, ohne daB dieselbe hierbei wesentlich angegriffen wird; die Festigkeit derselben wird also geschont, das Gewicht nur ganz unwesentlich erniedrigt und hiermit wird dem ganzen Bleichbetrieb eine groBe Sicherheit verliehen. Die Gefahr des sogenannten Ver- bleichens ist in der Elektrolytbleiche so gut wie aus- geschlossen. Abgesehen davon, daB in der Elektrolyt- bleiche Kalkteilchen, die in der Chlorkalkbleiche infolge ihrer Ausscheidung auf der Faser otters Storungen be- wirken, in der Elektrolytbleiche fehlen, geht Hand in Hand mit den obenerwåhnten Vorteilen die Erhaltung der sonstigen Eigenschaften der Faser, wie des Glanzes und des Griffes. Das leichte, nirgends durch feste Teilchen gestorte Eindringen der Elektrolytlauge in den Stoff ermbglicht auch ein sehr gleichmåBiges Durchbleichen und ein vorzugliches WeiB mit blåu- lichem Stich. Ein weiterer beachtenswerter Vorteil liegt in der groBeren Reinlichkeit des Betriebes und in dem Fortfall von Ruckstånden bei Herstellung der Lauge, wie sie in der Chlorkalkbleiche auftreten. Ebenso låBt sich bis zu einem gewissen Grad, wie weiter oben dargetan, eine Vereinfachung des Wasch- und Såurungsprozesses ermoglichen. Im Zusammenhang mit den oben ge- schilderten eigentumlichen Wirkungen des Elektrolyt- Chlors steht die Erscheinung, daB fur gewisse Stoffe das Bleichen der Gewichtseinheit weniger aktives Chlor erfordert, wenn es in Form von Elektrolytlauge, als wenn es als Chlorkalk angewendet wird. So werden beispielsweise in der Baumwollbleiche 4 Teile Chlor- kalk-Chlor durch 3 Teile Elektrolyt-Chlor ersetzt. Auch in dieser Beziehung wurden freilich sehr håufig uber- triebene Zahlen zugunsten der Elektrolytbleiche ver- breitet, wodurch letzterer naturlich mehr geschadet als genutzt wurde. Man ging so weit, zu behaupten, daB 2 Teile Chlorkalk-Chlor durch 1 Teil Elektrolyt-Chlor ersetzt werden konnte. Auch der Fehier wurde ge- macht, daB man dieselben gunstigen Ersatzzahlen fur alle mbglichen Stoffe erwartete, bezw. behauptete, wåhrend sie tatsåchlich bis jetzt beinahe ausschlieBlich in der Baumwollbleiche nachweisbar waren. Die Hauptanwendungsgebiete der Elektrolytbleiche sind heutzutage die Baumwollbleiche, sowie die Papier- und Zellulosebleiche, auch Hanf wird mit Elektrolyt- Eauge gebleicht, und fur Jute ist sie ebenfalls anwendbar. In der Eeinenbleiche, vor allem in der Bleiche des Leinengarns, hat die Elektrolyt-Bleiche bis heute nennens- werte Vorteile noch nicht erzielt. In der Bleicherei von Baumwollwaren (lose Baum- wolle, Cardenband, Stranggarn, Cops, Gewebe, Spitzen etc.) wird es um so vorteilhafter sein, Elektrolyt-Bleiche statt Chlorkalk-Bleiche anzuwenden, je feiner die be- treffende Ware ist, bezw. je hbhere Qualitåtsforderungen an dieselben gestellt werden. Auch in der Papier- Bleiche ist dieses Moment maBgebend. In der Zellu- lose-Bleiche dagegen, wo es sich immer um sehr groBe