ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 11 Bayerifehe Subildums - Landes • HusHellung 1906 Seite 241 Man braucht dieselben nur einzeln der Finwirkung eines Schwefelbades auszusetzen. Zu diesem Zweck låBt man in der Apotheke eine geringe Menge einer 20 °/oigen Losung von Schwefelleber oder Schwefel- kalium (Kalium sulfuratum) herstellen. Man ubergieBt nun die Farbe oder das Trockenmittel in einem Por- zellanschålchen mit der Lbsung und ruhrt mit einem reinen Holzståbchen um. Tritt Schwarz- oder Braun- fårbung ein, so ist das Material unbrauchbar. Der Firnis wird gepruft, indem man eine geringe Menge davon in ein Flåschchen schuttet, etwas von der Losung darauf gieBt und tuchtig durchschuttelt. Auch hier dart keine Braun- oder Schwarzfårbung auftreten. Es ist nicht empfehlenswert, die Schwefelleber in einem Drogengeschåfte zu kaufen. Man erhålt durch die Unwissenheit der Verkåufer ofi ein anderes Pråparat. Die Lbsung wird nach einiger Zeit unbrauchbar. Man kann sie auf Brauchbarkeit prufen, indem man in eine Probe etwas BleiweiB streut. Wird dasselbe tiefschwarz, so ist die Lbsung brauchbar. Ich habe schon erwåhnt, daB auch ein weiB- bleibender Anstrich durch die åtzende Wirkung des Schwefelkaliums allmåhlich angegriffen werden wird. Konzentrierte Lbsungen von Schwefelkalium kbnnen ja sogar zum Abbeizen von alten Olfarben- und Lackan- strichen verwendet werden. Es sind daher fur Schwefel- båder gemauerte Behålter oder Wannen aus Stein oder ungestrichenem Holz entschieden vorzuziehen. Doch scheint man sonderbarerweise in den Badeanstalten hiefur den lackierten Blechwannen den Vorzug zu geben. und Sprunge, durch die die Flussigkeit auch in die unteren Schichten des Anstriches gelangen kann. ZinkweiB ist hier auch nicht besonders empfehlens- wert. Wie man sich leicht uberzeugen kann, fårben sich fast alle ZinkweiBsorten des Handels, wenn man sie mit einer schwefelwasserstoffhaltigen Flussigkeit ubergieBt, etwas bråunlich oder braun, was durch sehr geringe Mengen anderer Metalle verursacht wird. Die Wechselwirkung zwischen Schwefelwasserstoff und den Metallen Blei, Kupfer, Eisen und anderen wird eben auch schon bei sehr geringen Mengen sehr deutlich und leicht sichtbar und daher vom Chemiker auch ge- radezu zum Nachweis sehr kleiner Mengen von Schwefel- wasserstoff oder Metallen benutzt. Lithopone ist hier dem ZinkweiB entschieden vorzuziehen, schon aus dem Grunde, weil es selbst eine Schwefelmetallverbindung enthålt und daher bei seiner Herstellung alle jene Metalle, die gefårbte Schwefelverbindungen geben, sorgfåltig ausgeschlossen werden mussen. Weiterhin ist dem Firnis besondere Aufmerksam- keit zu schenken. Ich muBte wiederholt die Erfahrung machen, daB der „garantiert bleifreie" Firnis des Handels sich als eine gewbhnliche Bleipflasterschmiere erwies. Auch ein etwa angewendetes Trockenmittel muB bleifrei sein und ebenso die Grundierfarbe. Filling up z. B. enthålt fast immer BleiweiB. Es gibt nun ein hochst einfaches Mittel, um sich von der Verwendbarkeit aller anzuwendenden Materialien fur den genannten oder åhnliche Zwecke zu uberzeugen. O Die Erzeugnisse der Glas«, keramischen und Mauerstein=Industrie. Von Patentanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg. (Fortsetzung.) Die Rohstoffe fur die Glasfabrikation werden in Ofen der verschiedensten Konstruktion zu- sammengeschmolzen und dann in rotgluhen- dem Zustande verarbeitet. Das gewbhnliche Hohlglas wird durch Aufblasen mittels der Glasmacherpfeife, vielfach unter Benutzung hblzerner Formen, und daneben hergehend durch Bearbeitung mittels Zangen, Scheren u. s. w. erzeugt. Neuerdings kommen fur Massenartikel auch gelegentlich Olasblasemaschinen in Betrieb. Das Tafelglas oder gewbhnliches Fensterglas wird hergestellt, indem man glåserne Zylinder blåst, diese dann nach Entfernung von Boden und Hals aufschneidet und zu Tafeln streckt. Fruher wurde daneben noch das Mond- glas erzeugt, indem man Kugeln blies, diese dann zu Scheiben auftrieb und diese Scheiben zu Fensterglas verarbeitete. Da in der Mitte der Scheibe die Glas- macherpfeife gesessen hatte, lieBen sich nur zwei recht kleine, halbmondfbrmige Glåser aus einer Scheibe ge- winnen, wåhrend die Mittelstucke als sogenannte Butzen- scheiben Verwendung fanden. PreBglas wird als Massenerzeugnis hergestellt, indem man das Glas in eiserne Formen preBt. Vielfach wird es noch durch Schleifen nachtråglich verschbnert, sodaB sich das gegenwårtig hergestellte beste PreBglas oft nur fur Kenner von vollkommen geschliffenem Glas unter- scheidet. Jedoch ist die Glasmasse infolge der plbtz- lichen Abkuhlung an den Wånden der PreBform nie so gleichmåBig, wie die des geblasenen Glases. Aus PreBglas wird auch eine groBe Menge von Bauerzeug- nissen, wie Glasdachpfannen, Glasbausteine, Fliesen u. s. w. hergestellt. Neuerdings benutzt man auch zur Herstellung von Bausteinen aus Glas das sogenannte Keramo. Zu diesem Zwecke werden Glasabfålle entsprechend zerkleinert und in Schamottemuffeln långere Zeit auf Rotglut erhitzt. Hierdurch verwandelt sich das Glas in eine trube, kristallinische Masse, die Réaumursches Porzellan ge- nannt wurde, sonst auch entglastes Glas heiBt. Diese Masse wird dann unter starkem Druck in Formen gepreBt.