ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Seite 302 Bayerifche Subildurns «kandes»flusHellung 1906 Hr. 14 Schmelzpunkt. Moglicherweise liegt diesem Verhalten eine mechanische Ursache zugrunde. Die als FluBmittel benutzten Oxyde, MgO, CaO, FeaOs, K2 O, folgen im allgemeinen der normalen Regel; nach den Untersuchungen von Richter und Bischof uben 30 T. AgO, 28 T. CaO, 47 T. K»O, 53 T. Fe-Os, den gleichen EinfluB aus. Dabei ist das Verhalten der Oxyde additiv, eine konstitutive Be- einflussung kann nicht oder kaum konstatiert werden. Der EinfluB eines jeden Oxydes wird nicht durch das Zusammenwirken der anderen erhoht, sondern die Schmelzbarkeit der Tone wåchst nur mit der groBeren Summe der Beimengungen. Eine Ausnahme ist aber auch hier zu konstatieren; nach den Untersuchungen von Teger4) kann der Zusatz 4) Tegers gesammelte Schriften. dieser FluBmittel bis 10 °/o zu Siliciumdioxyd allein erhoht werden, ohne daB bei einer Temperatur von ca. 1500° eln EinfluB auf den Schmelzpunkt bemerkbar ist. Sobald aber zugleich, wenn auch nur eine geringe Menge, Tonerde vorhanden ist, wirken die Oxyde in normaler Weise ein; sie erniedrigen den Schmelzpunkt. Trotzdem der Schmelzpunkt reiner Tonerde hober als der des reinen Siliciumdioxydes liegt, so wird doch durch gleichzeitiges Vorhandensein und die Wirksam- keit von Tonerde und den Oxyden der Schmelzpunkt fruher erreicht. Trotzdem scheinen sowohl bei dem Aluminium, wie bei den letzterwahnten Stoffen Verletzungen des allgemeinen Hauptgesetzes nicht vorhanden zu sein, viel- mehr noch teilweise nicht vollstandig bekannte Ursachen diesen scheinbaren Ausnahmen zugrunde zu liegen. □ — — Die Entwickelung; der Seifensiederei zur chemischen Industrie. Von Dr. F. Goldschmidt, Breslau. (SchluB.) Wie anfangs gesagt, sind die rein chemischen Grundlagen der Seifensiederei denkbar ein- fach. Mit dem Augenblick, in dem die chemische Bindung der Fettsaure an Alkali vollendet ist, ist der VerseifungsprozeB im streng chemischen Sinne beendet. Die resultierende Verbindung ist aber noch keineswegs „Seife« im technischen Sinne, sie ist noch keineswegs verkaufsfahige Ware. Unter dem Namen „Seife« kommen im Handel eine groBe Anzahl recht verschiedener Produkte vor. Bereits fur den Laien augenfallig ist die Zweiteilung der Seifen in harte oder Riegelseifen und in weiche oder Schmierseifen. Die ersten sind Natronseifen, die zweiten Kaliseifen. Die chemische Analyse handelsublicher Sorten ergibt, daB die Zusammensetzung dieser Seifen im technischen Sinne in keinem Falle dem chemischen Begriff der Seifen als reiner fettsaurer Alkalien entspricht. Ab- gesehen von einem mehr oder minder groBen Wasser- gehalt, enthalten alle diese Produkte wechselnde Mengen freier Alkalien, kohlensaurer Alkalien oder sonstiger Salze und fremder Fullstoffe, und schwanken betracht- lich in ihrem Gehalt an fettsaurem Alkali. Die tech- nischen Seifen stellen also mehr oder weniger kompli- zierte Mischungen von Seife im engeren Sinne mit Salzen, chemisch oder physikalisch gebundenem Wasser und sonstigen Fremdstoffen, dar. Die Herstellung dieser komplizierten Fabrikate ist die mit einem unendlichen Aufwand von Muhe, handwerksmaBigem Konnen und Routine geloste Aufgabe der praktischen Seifensiederei. Am nachsten kommen dem chemischen Begriffe der Seifen als reiner fettsaurer Alkalien die, von ihrem Wassergehalt abgesehen, nur verschwindend geringe Quantitåten von Fremdstoffen enthaltenden Kernseifen. Inwieweit diese Quantitåten als Verunreinigungen oder als konstitutive Elemente der Seife anzusehen sind, låBt sich nach dem Stande unserer heutigen physikalisch- chemischen Kenntnisse nicht entscheiden, immerhin besitzt die zweite Auffassung viel Wahrscheinlichkeit. Neben den Kernseifen fabriziert heute fast jede Fabrik noch die sogenannten Leimseifen, zu denen auch såmtliche Schmierseifen gehoren. In den meisten Fallen ist der Zweck der Herstellung dieser Fabrikate eine Verbilligung der Seife, die wesentlich durch billige, die aus einem bestimmten Fettquantum erzielte Aus- beute erhbhende Zusåtze, speziell durch Hinzufugung von Salzen, welche das Wasseraufnahmevermogen der Seife steigern, erzielt wird. Nicht selten artet diese Fabrikation in Erzeugung von Schwindelprodukten aus. Die Erbrterung spezieller Details wurde hier zu weit fuhren, es soll deshalb nur die spezifische Eigentumlich- keit der Leimseifen und gleichzeitig das Wesen der Seifenbildung im technischen Sinne erlåutert werden. Der Name „Leimseife« ruhrt daher, daB das Fertig- fabrikat den unverånderten Kesselinhalt in dem Zustande, in dem er sich nach Beendigung des Siedeprozesses befindet, in erstarrter Form darstellt. Der Seifensieder bezeichnet nåmiich die im Kessel befindliche, durch- gesottene, heiBe, flussige, verseifte Masse als „Seifen- ieim«. In der Tat hat dieselbe groBe Ahnlichkeit mit flussigem Leim. Physikalisch - chemisch stellt diese Masse eine wåsserige Losung des durch die Verseifungs- reaktion gebildeten fettsauren Alkalis dar, welche eine mehr oder minder groBe Quantitåt von Atzalkali, Alkali- karbonat und Salzen gelost enthålt. Das Sieden der