Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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tir. 15
Boyerifche Subildums • hundes • Hus[tellung 1906
Seite 313
Der krankenmein.
Von fjanbelskaininerfynbikus Dr. Kittel, Wurzburg.
„Sende mir nod ) einige „Wiirjburger"; benn Kein anderer
IPein will mir schmecken, und id) bin verdrietzlid), roenn
mir mein gemohnies Lieblingsgetrank abgeht."
(Brief Goethes an febie Frau v. 3. 1806.)
ayern ist — tuns oielfad) jenseits der weitz-
blauen Grenzpfahle unbekanni scheint — nicht
nur ein spezifisches Bierlanb, sondern auch ein
roichliges Weinland' zwei bedentende baye-
rische Gebiete, die sonnige, milde Uhein-Pfalz
und das heitere, rebenbekranzte Main-Fianken
slehen unter Baechus' Aepter. Und von diesen beiden, so-
Wohl raumlich, wie auch der Urt rmd) getrennten IVeinbau-
gebieten Kann Kranken, wenn es auch das Kleinere Quantum
der bayerischen Gesamtproduktion hervorbringt, doch durch
die Qualitdt seines Produkts auch neden der Pfalz ge-
buhrenbe Beachtung beanspruchen) im ubrigen ist auch die
raumliche Nusdehnung des frankischen Weindaugebietes mit
runb 8500 hektar Reblonb eine recht belrdchlliche.
Diese troekene 3ahl gibt aber wohl Kauin ein an-
Ichanliches Bilb von ber weiten Verzweigung bes frankischen
Weinbaus; benn im Gegensah zu anberen IVeingebieten,
rou mehr Qnantitatsbau getrieben rvirb und roo daher
das Reblanb meist eine geschlossene Flache bildet, zieht in
Kranken die nach Sonne lechzende „Gotterpflanze", die
Bebe, vorroiegend an den sonnbeglanzten Hiigeln hin, und
das tveinbaugebiet verzroeigt sich badurch auf ein aus-
gebehntes Gelanbe: in ber hauptsache solgt ber Iveinbau
d^a Ufern bes Daters Utain unb seiner Tbchter, ber IDern
unb frankischen Saole, soroie ber Tauber, bann ben
Rbhangen bes Steigerroalbs unb Spessarts, stels ber
Sonnenfeite zugewanbt.
Unterhalb Bamberg, noch im oberfrankischen Gebiet,
beginnt bus Mainlal sich mit Bebenranken 311 bekranzen.
Esae Ireffliche, schone Lage am Qbermain ist namentlich
^ie „Mainleile" bei Schweinsurt. 3n ber Qegenb von
Dolkach nimmt ber Iveinbau stark 311; bort liegl bas burch
seine roohlmunbeiibeii Weine bekannte Eschemborf mit ber
Dogelsburg, ferner Norbheim, Sommerad) mil ber guten
Lage „Aatzenkopf", Dettelbad), ber roeinreiche Wallfahrts-
ort, unb namentlich Kimingen, bas ben Miltelpunkt bieses
obermainischen Gebieles unb einen Hochbebeutenben IDein=
Hanbelsplatz bilbet. Nahe babei liegen Reppernborf, soroie
Bud)brunn mil seiner bekannteii guten Lage „Berg". 3en=
seits von Kitningen erhebt sich ber (bebirgsroall bes Steiger=
roalbs, an bessen Hangen ireffliche Weinlagen sich hin3iehen,
so namentlich in ben Markungen von Tastell mil bem
„Schlohberg", Rbbelsee mil bem „Ruchenmeister" unb ber
„Schroanleite", soroie 3phofen (letzleres millelfrankisch). Rm
Main folgen unterhalb Kitningen bas romantische Sul3felb,
roeiter am „Mainbreieck" Marktbreil (mit bebeutenbem
Hanbel), Frirkenhausen, Qchsenfurt, Sommerhausen, ®ibel=
stabl unb Ranbersacker, bessen Dor3uglid)e Lagen (Pfulben,
Spielberg, Lammerberg, Teufelskeller, hohbug) bereils
3ii ben besten IDu^burger Iveinbergen gerechnet roerben.
Unb nun erscheint Wui^burg selbst, bie Hochkbnigs-
burg bes Frankenroeins. Hier thront bas Hocheble Herrscher-
paar vom erlauchlen Stamm ber Frankenrebe^ ber Kbnig-
liche Herr vom „Stein" unb bie gnabige Furstin von ber
„Leisten", beibe von uraltem Ruhm unb mit allen Dor-
3ugen ihres (beschlechts unb ihrer erhabenen Stellung aus-
ge3eichnet, er burch Macht unb Feuer, s ie burch Rnmut
unb Wiirbe. Unb um bas Kbnigspaar schart sich an ben
Hiigeln von Wu^burg ein auserlesener, stoher Hofstaat:
ber eble Sanger von ber „Harfe", ber Schelm vom „Schalks-
berg", ber hochrourbige herr vom „Pfaffeiiberg", ber Dogt
vom „Schlofcherg", bie liebliche hofbame von ber „Main-
leite" unb wie bie trefflichen 3nsassen bes furstlichen hus-
lagers im Mur;burger Talkessel noch beiden mbgen. 3n
Wili^burg liegen aber auch bie SchatzKammern ber Franken-