ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 324 Boyerlfche Subildums - bondes • fluslfellung 1906 Nr. 15 sicht auf die nachteiligen Einflusse der Nasse auf die dureli das Abheben des Korkes freigelegte, grime Rinde auch nicht bei Regenwetter geschålt werden. Die Korkplatten werden erst an der Luft getrocknet, dann abgeschabt, durch Eintauchen in kochendes Wasser oder durch Aufstromenlassen von Wasserdampf ge- schmeidig gemacht, hierauf gepreBt, wodurch flache Stucke erzielt ■werden, und schlieBlich wieder getrocknet. Vielfach werden die Platten auch durch ein Feuer ge- zogen oder mit Petroleum ubergossen und dieses dann entzundet und nachher in Wasser getaucht und gepreBt. Die geplatteten Korkplatten haben im allgemeinen eine Dicke von 5 cm und sind ungefahr noch % so schwer als im frischen Hustande. Der Wert des Korkes hangt von der OroBe seiner Poren ab; der kleinporige ist der wertvollste. Am ge- schatztesten ist der zwischen dem 50. und 150. Lebens- jahre der Korkeiche gebildete Kork. Die spanische Provinz Catalonien liefert die beste Sorte. Der Kork besteht zu 70 -80% aus Suberin, weitere Bestandteile sind Zellulose, Cerbsaure, Korkwachs (dieses zu etwa 2%) etc. Die beim Verbrennen hinterbleibende Asche betragt 0,5%. Er ist geschmeidig, elastisch, unverweslich, fur Flussigkeiten undurchdringlich, leitet die Warme schlecht, auch ist er sehr leicht und schwimmt auf Wasser. Dieser letzteren Eigenschaft wegen benutzten ihn schon die alten Romer zum Erlernen des Schwimmens. Der bekannte Plinius wies schon auf die Brauchbarkeit des Korkes zum VerschlieBen von OefaBen hin, doch durfte er hiezu wohl erst seit ungefahr 4 Jahrhunderten Verwendung finden. Ja es wird sogar die Erfindung der Korkstopsel dem Pater Kellermeister der Abtei von Haut-Villers, Dom PerigNon, zugeschrieben, welcher erst ums Jahr 1700 gelebt hat. Im 15. Jahrhundert wurde er in Danzig zu Pantoffeln verarbeitet. Jetzt tindet er eine sehr ausgedehnte Verwendung hauptsachlich zur Herstellung von Stopseln, terner seiner Leichtigkeit wegen zu Schwimmgurteln, Eischernetzen, Ankerbojen, Rettungsbooten u.a. mehr. Da er wasserdicht und ein schlechter Wårmeleiter ist, eignet er sich zu Einlegesohlen, als EuBbodenbelag, terner zur Umkleidung von Dampfzylindern und Damptleitungen. Die Kork- mantel tur Dampfmaschinenzylinder werden in der Weise hergestellt, daB man aus Korkplatten etwa 3 cm dicke sog. Dauben ausschneidet, diese dann mit Nute und Feder versehen um den Zylinder legt, und nachdem Feder und Nute ineinandergeschoben sind, mittelst eines eisernen Bandes, das beliebig enger und weiter gemacht werden kann, betestigt. Seiner Elastizitåt wegen dient er als Unterlage tur Ambosse und als Wagenfeder. Die Federn tur schwere Frachtwagen werden aus ganz gewbhnlichem Kork gemacht. Derselbe wird erweicht, dann entsprechend zugeschnitten und mittelst einer hydraulischen Presse auf die Hålfte seiner ursprunglichen Dicke zusammengepreBt. In dieser Form dient er als vor- zugliches Ersatzmittel fur Kautschuk, welcher bei weitem kernen so groBen Druck auszuhalten vermag wie jener. Auch als Einlagen furlnsektenkasten,zu Umhullungen von Pfeitenrohren, zu Kompensationsdichtungen fur Rohrleitungen u. a. wird er verwendet. Zum Schnitzen eignet er sich ebentalls. In Spanien wird er als Bedachungs- material benutzt, auch werden dort die verschiedensten Qegenstånde, z. B. Bienenstbcke, Sessel etc. daraus ver- fertigt. Der eingangs erwahnte mannhche Kork ist als Schwimmkork und als Einlage tur Insektenkasten brauch- bar, ebenso laBt er si ch auch bei der Korksteinfabrikation, zur Umkleidung von Damptrohren, zu Qartenmobeln u. dergl. verwerten. Wahrend fru her die Korkindustrie nur in den betr. Produktionslandern, vor allem in Spanien und Portugal, dann in Algier und dem sudlichen Frankreich betrieben wurde, ist dieselbe jetzt auch in Deutschland zu Blute gelangt und zwar wird solche hauptsachlich in Bremen, Delmenhorst, terner in Raschau im sachs. Erzgebirge, in Thuringen, dann auch in Wurttemberg, Baden, Hessen etc. betrieben. Das Korkholz kommt in langen viereckigen mit Draht zusammengehaltenen Ballen zu uns und wird, wie ich bereits eben sagte, vor allem zu Elaschenstbpseln verarbeitet. Das meiste Korkholz bekommen wir jetzt aus Portugal, auBerdem wird seit einigen Jahren auch von Algerien welches geliefert, Spanien dagegen tuhrt jetzt tast nur noch tertige Ware nach Deutschland aus. Der spanische Kork ist dunkler, der franzosische heller. Die Fiaschenkorke werden toIgendermaBen her- gestellt: Die Korkplatten werden zunachst in Langs- streifen geschnitten, deren Breite der Lange der gewunschten Korksorte entspricht. Diese Streiten werden dann quer in einzelne der Dicke der betr. Korksorte entsprechende Stucke geschnitten und aus diesen Stucken oder Wurfeln dann die Stbpsel durch Abrunden mittelst des Korkmessers geformt. Das Korkmesser ist ein gerades, dunnes etwa 6 cm breites und 30 cm langes Messer. Nur die sehr groBen tlachen Korke werden der Flache der Korkplatte parallel ausgeschnitten. Diese schlieBen begreitlicheweise schlecht, da die Poren- gange des Korkes senkrecht zur Elache der Platte verlauten. In Sudfrankreich, dann in Thuringen und besonders in Bremen und Delmenhorst betreiben ganze Familien das Korkschneidergewerbe. Meistens werden die Pfropten jetzt mit Maschinen hergestellt, welche entweder von Fland betrieben werden oder ganz selbsttatig arbeiten. Die Handmaschine hat eine Einspannvorrichtung, welclie den Korkwurfel an beiden Stirnflachen faBt und wahrend des Schnittes um seine Achse dreht, und ein sehr langes dunnes Messer, welches auf Euhrungen verschoben wird. Dieses Messer streicht an durch Federn angedruckten Schleifsteinen vorbei und bleibt so immer scharf. Bei den selbsttatigen Maschinen werden die Platten auch erst zugeschnitten und zwar mit schnellrotierenden kreisfbrmigen Messern. Die Korke werden von der Maschine selbst eingespannt, mit einem fiber 2 Scheiben gelegten, scharf geschhffenen Stahlband, das sehr rasch lauft, gerundet und dann ausgeworfen. Korkschneide-