Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Hr. 1
Bayerifche Subildums-bandes-fluskeUung 1906
Seite 19
der zu verschweiBenden Stucke mittelst eines Brenners,
welchem einerseits Wasserstoff, andererseits Sauerstoff
getrennt zugefuhrt wird, eine Stichflamme in der Art
einer Bleilotflamme so vorbeigefuhrt wird, daB die sich
beruhrenden Flåchen vollståndig der ganzen Dicke der
Stucke nach verschmelzen. Die Flamme wird aus einer
Mischung von 3 bis 4 Raumteilen Wasserstoff auf 1
Raumteil Sauerstoff erzeugt. Die Mischung der Oase
erfolgt in Brennern besonderer Konstruktion. Solche
Brenner werden von verschiedenen Firmen gebaut,
beispielsweise vom Drågerwerk Lubeck, von der Deut-
schen Oxhydric Dusseldorf, von der Sauerstoff-Fabrik
Berlin, von der Elektrizitåts-Aktiengesellschaft vormals
Schuckert & Co? Nurnberg etc.
Die Festigkeit der SchweiBnaht ist eine sehr be-
deutende; in Nurnberg vorgenommene ZerreiBversuche
ergaben eine Zugfestigkeit von durchschnittlich 86 °o;
Bei einem Maximum von 96 %. Wird die durch die
autogene SchweiBung bewirkte kleine Querschnitts-
Schwachung durch Nachbearbeitung ausgeglichen, was
fur verschiedene Zwecke sehr wohl angangig ist, so
>st die Zugfestigkeit uber 100 °/o, d. h. das ZerreiBen
fritt alsdann nicht an der SchweiBnaht ein. Die Dichtig-
keit der Naht ist eine vollkommene; die Naht låBt sich
leicht bearbeiten, da ein Verbrennen oder Hartwerden
Beim autogenen SchweiBen unter Benutzung der oben-
genannten Qasmischung nicht erfolgt.
------=□
Die autogene SchweiBung eignet sich hauptsåchlich
fur Herstellung von Nåhten an Blechen, wahrend sie
zum VerschweiBen groBerer Flåchen nicht gut ver-
wendet werden kann. In erster Linie kommen mittlere
und geringere Blechstårken in Betracht; Bleche von
0,5 mm an aufwårts bis gegen 10 mm. Wohl ist es
auch moglich, noch stårkere Stucke autogen zu ver-
schweiBen, doch ist hiefur das Verfahren zur Zeit noch
nicht soweit ausgearbeitet, daB alle Anforderungen an
die Qualitåt der SchweiBnaht und die Okonomie des
Verfahrens erfullt werden.
Fur die oben genannten Blechstårken bis herab zu
0,5 mm vermag die autogene SchweiBung bei Ver-
wendung billiger Gase sehr vorteilhaft die sonst fur
derartige Blechstårken ublichen Methoden zu ersetzen.
Das Anwendungsgebiet der autogenen SchweiBung
erstreckt sich auf die gesamte Blechwarenfabrikation:
Herstellen von Rohren, Behåltern aller Art, Gasometern,
Kesseln, Badewannen, DruckgefåBen, Fåssern etc. etc.,
Haus- und Kuchengeråte, Emaillierwaren etc.; auch in
der Fahrrad-Industrie findet sie teilweise Verwendung,
ebenso wird sie in den verschiedensten Betrieben zu
Reparaturzwecken benutzt, beispielsweise zum Reparieren
leck gewordener eiserner Behålter. Auch auf GuBeisen
und GuBstahl låBt sich die autogene SchweiBung zu
åhnlichen Zwecken anwenden (Reparieren von GuB-
fehlern). (SchluB folgt.)
Der elektrische WåchterkontroH= Apparat „Argus46
von Pedro Reitz, Oberingenieur, Munchen.
ine der vielen menschlichen Schwåchen
es mit sich, daB Personen, welchen
eine Tåtigkeit ubertragen ist, deren
Ausfuhrung oder Nichtausfuhrung nur von
ihrem guten Willen abhångt, einer Kontrolle
bedurfen, wenn sie ihren Zweck wirklich
Bullen sollen. Insbesondere ist dieses natur-
gemåB der Fall bei Personen, welche sich
selbst uberlassen sind, wie beispielsweise bei
Nachtwåchtern, Krankenwårtern u. s. w.
An Vorrichtungen, welche der mensch-
liche Geist ersonnen hat, um in vorgenannter
Beziehung eine Kontrolle zu gestatten, be-
^teht zwar kein Mangel, wie die vielen
Tausende von Wåchter-Kontrolluhren be=
weisen, welche sich in unseren Fabriken u.s.w.
1n ^gtåglichem Oebrauche befinden; jedoch
Riden alle Kontrollvorrichtungen, welche bis-
i^ng Fingang in die Praxis gefunden haben,
dem prinzipiellen Mangel, daB eine Ver-
ehlung des zu uberwachenden Beamten oder
rbeiters gegen seine Dienstesvorschrift erst
nach einer verhåltnismåBig langen Zeit zur
Renntnis der Vorgesetzten gelangt. Es kann
bringt nicht
Figur 1.
befriedigen, wenn der Chef eines Krankenhauses
nachtråglich aus den Stichen in der ublichen
Kontrolluhr ersehen kann, daB ein Kranken-
wårter bis zu einer bestimmten Zeit seine
Pflicht erfullt hat, dann aber eingeschlafen
ist, wenn der zu uberwachende Kranke sich
inzwischen aus dem Fenster gesturzt hat!
Ebensowenig kann dem Besitzer eines Kauf-
hauses damit gedient sein, daB er an Hand
der ublichen Kontrolluhr eine Ubersicht uber
die Tåtigkeit seines Nachtwåchters in einer
bestimmten Nacht hat, wenn er am Morgen
nach dieser Nacht erfahren muB, daB sein
Wåchter uberfallen und sein Kaufhaus aus-
geraubt wurde. Der elektrische Wåchter-
Kontrollapparat „Argus" solI eine Ergånzung
der bekannten Kontrolluhren bilden, indem
er beim Nichteintreffen des Wåchters zu
einer vorgeschriebenen Zeit an einem vor-
geschriebenen Punkte, innerhalb einer furVer-
spåtungen u. s. w. zugestandenen Frist, eine
Alarmglocke in Tåtigkeit setzt, welche sich
beispielsweise im Schlafzimmer eines in dem
zu bewachenden Etablissement wohnenden