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Seite 492 Bayerifche Subildums- Landes =HusfteIlung 1906 nr. 23
der sich aus derlei Dinge verstand, Konnte einem darin wie
auch uberhaupt aus Reisen viel Geld ersparen. Ubrigens,
da es im Interesse einer Stadt oder eines Dorfes lag,
dah ihre handwerker durch Reparaturen an Reisesuhr-
werken recht viel verdienten, so wurden schon aus diesem
Grunde die tvege ost mit Rbsicht in schlechtem Sustand
gehalten. Eine furwahr recht niedertrachtige und schliehlich
auch torichte Handlungsweise- was wurden jene £eute
Sollte man es fur maglich halten, dah eine solche infame
Rusbeuterei in dem guten, tugendreinen, spiehburgerlichen
Deutschland vorkam? In schlechten Wirtshausern, schreibt
Knigge, pflegten die ©fen auf den Simmern insgemein
zu ranchen, so dah der Gast, nur um nicht das Simmer
valler Qualm zu haben, lieber das Holz wieder aus dem
Gfen nehmen lasse, das er dennoch bezahlen musse. Gluck-
licherweise fehlt es nun auch nicht an lobenden Erwahnungen
Ansstellungsplatz.
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Waldlerhiitte der Bayerischen Waldfrilchte-Konservenfabrik von Alois Biller in Arnbruck (Bayer. Wald).
Pholographische Aufnahm« von F. Schmidt, Klischee von Zerreiy & Co, Nurnberg.
wohl zu der Politik unserer Heutigen Fremdenverkehrs-
vereine sagen?
Ruch mit den IDirten steckten die Postillione meist
unter einer Decke. Sie empfahlen den Fremden bestimmte
Gasthauser, die nicht immer gut waren. Wollte der Gast
aus einer Swischenstation etwas geniehen, so dauerte es
ungebuhrlich lange, bis das Essen aufgetragen war, und
Kaum hatte sich der Fremde an den Tisch gesetzt, so gab
auch schon der Postillion drauhen ungeduldig mit dem
Horne das Seichen zum Rufbruch. Man sollte also in
aller Lile nur menig essen und doch das ganze bezahlen.
deutscher Gasthauser in der Reifeliteratur jener Seit. Knigge
selbst macht einige in Frankfurt a. M. besonders namhast.
Line von dem beruhmten Georg Forster ubersetzte englische
Reisebeschreibung ruhmt die guten Betten, die man in
Deutschland jederzeit in der grotten Vollkommenheit an-
trafe. „Das Leinen," heitzt es dort, „ist so unnothig fein!
Der Konig von Neapel sah wahrscheinlich nie so feine
Bett- und Tischtucher, als man uns nicht nur in Dresden,
sondern aus allen nachsolgenden Stationen gegeben Hat."
Dagegen sehnte sich der Englander nach seinem gewohnten
Kamine und argerte sich uber die warmen Osen in Deutsch-