ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 23 Bayerifche Subildums-handes«Huskellung 1906 Seite 501 Um die Zusammensetzung der beiden Mangan- bronzesorten zn zeigen, sollen nachstehend die Resultate der Analysen von Probestucken wiedergegeben werden. Probestucke zum Auswalzen in Ble Ausziehen in Draht etc. No. 1 No. 2 Kupfer . .. 60,27 % 60,02 % Zink . . . . 37,52 „ 37,70 „ Eisen . . . . 1,41 „ 1,53 „ Zinn . . . . 0,75 „ 0,72 „ Mangan . . . 0,01 „ 0,02 „ Blei ... . 0,01 „ 0,01 ,, Probestucke zum GieBen in Sandfor No. 1 No. 2 Kupfer . . . 56,11 % 56,23 % Zink . . . . 41,34 „ 41,16 „ Eisen . . . . 1,30 „ 1,41 „ Zinn . . . . 0,75 „ 0,68 „ Aluminium . . 0,47 „ 0,51 ,, Mangan . . . 0,01 „ — Blei ... . 0,02 „ 0,01 „ Theoretisch sind die Funktionen der verschiedenen Bestandteile in folgender Weise aufzufassen: Man hat gefunden, daB die festeste Kupfer-Zinklegierung ca. 55 % Kupfer und 45 % Zink enthalt. Die Hinzufugung von Eisen zu dieser Legierung erhoht nicht nur die Festigkeit, sondern auch die Elastizitåtsgrenze. Durch Zugabe von Zinn zu letzterer Mischung wird die Festig- keit vermehrt. Setzt man zu viel Zinn bei, so wird die Legierung bruchig. Der Prozentgehalt an Zinn darf nur zwischen 0,50 und 0,75 °/o variieren. Das Aluminium wird hinzugetan, um das QieBen in Sand- formen zu ermoglichen. Der geringe Betrag an Blei ist mit dem Zink in die Legierung hineingelangt, und zwar wird man be- obachten konnen, daB der Prozentgehalt in beiden Proben sehr niedrig ist. Dies ist darauf zuruckzufuhren, daB man raffiniertes Zink verwendet hat; gewohnliches Zink enthalt zu viel Blei, wodurch die Festigkeit der Legierung in ungunstiger Weise beeinfluBt werden wurde. Das Mangan hat nur den einzigen Zweck, das Fisen in die Mischung einzufubren. Es wirkt, wie oben schon angedeutet, als Tråger des Fisens; ohne dasselbe wurde letzteres sich nicht mit dem Kupfer legieren. Jeder BronzegieBer weiB, wie schwer es halt, Fisen mit Kupfer oder Messing moglichst innig zu mischen. Wird metallisches Fisen mit Kupfer oder Messing geschmolzen, so tritt ein Teil des Fisens in die Legierung ein und verbindet sich chemisch, wåhrend der Rest sich in Kugelchen oder Knollchen von der Hårte des Stahles absondert. Diese Knollchen ver- ursachen nicht selten groBe Unannehmlichkeiten und VerdruB, da sie die bearbeitenden Werkzeuge beschå- digen. Durch die gleichzeitige Zugabe von Mangan und Fisen låBt sich erreichen, daB das Fisen sich voll- ståndig mit Kupfer oder mit Kupfer und Zink legiert, ohne sich der Qefahr auszusetzen, daB sich die stahl- artigen Knollchen bilden. Hierbei leistet das Mangan vorzugliche Dienste; einen weiteren Zweck hat es aber nicht. Wird Mangan in groBeren Mengen zugefugt, so macht es die Legierung hart, aber bei weitem nicht in dem Grade, wie bei Zugabe von Fisen. Gleichzeitig leidet bei groBerem Zusatz die Elastizitåt. Die An- wesenheit von Fisen scheint zur Frreichung der er- forderlichen Elastizitåt durchaus notwendig zu sein. Den ersten Schritt bei der Fabrikation von Mangan- bronze bildet die Flerstellung von Barren. Zunåchst wird die Mischung niedergeschmolzen und in Stangen gegossen, um dann umgeschmolzen zu werden. Der erste GuB gibt keine guten GuBstucke. Nachstehend soli jedes einzelne Verfahren bei der Herstellung der Manganbronze-Barren beschrieben werden. Der erste ProzeB betrifft die Gewinnung der sogenannten „Stahl- legierung", mittels deren das Eisen und Zinn in die Mischung eingefuhrt werden. Stahllegierung. Bei der Fabrikation von Stabl verwendet man bekanntlich u. a. Ferromangan. Das- selbe besteht aus ca. 80% Mangan, ca. 14°/o Fisen und 6°/o Koblenstoff. Andere Beimengungen wie Schwefel, Silizium und Phosphor sind in kleinen Quantitåten vorbanden. Dieses Ferromangan verwertet man auch zur Flerstellung von Manganbronze; es bildet die Grundlage des gesamten Verfahrens. Man kann auch Spiegeleisen, eine Legierung von ca. 8O°/o Fisen und 20 °/o Mangan zur Gewinnung der „Stahllegierung" benutzen, doch findet Ferromangan eine allgemeine Verwendung. Letzteres erhålt man im Handel in Form von Klumpen, welcbe sich leicht zerkleinern lassen. Es ist an und fur sich billig; da auBerdem wenig davon gebraucht wird, so sind die Kosten gering. Das Ferromangan wird mit reinem Sebmiedeeisen, welches man am vorteilhaftesten in dunnen Stangen, und zwar in kurzen Stucken, verwenden sol1te, niedergeschmolzen. Da Norwegen im Handel das reinste Eisen liefert, so verdient dieses den Vorzug, obwohl sich auch mit jeder anderen Sorte Sebmiedeeisen gunstige Resultate erzielen lassen. Feiner Fisendraht ist aber nicht zu empfehlen, weil beim Schmelzen die Oxydation zu betråchtlich ist. Es eignen sich u. a. '/s zbllige Eisenståbe nor- wegischer Herkunft, welcbe in kleine Stucke gesebnitten werden, so daB sie sich im Schmelztiegel gut aufeinander schichten lassen. Die Eisen-Mangan-Legierung wird nach nachstebender Anweisung hergestellt: 18 Gewichts- teile Sebmiedeeisen, 4 Gewicbtsteile Ferromangan, 10 Gewicbtsteile Zinn. Das Eisen und das Ferromangan werden zusammen in einen Graphittiegel gebracht, mit Holzkoble bedeckt und dann so scbnell als moglich niedergeschmolzen. Der Schmelztiegel ist mit einem gut schlieBenden Deckel zu verseben, weil in diesem Falle das Schmelzen schneller vor sich gebt. Das Feuer muB moglichst rasch zur groBten Wårmeentwicklung angefacht werden,