Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Seife 512 Bayeritche Subilaums«Landes«BuskeUung 1900 Nr. 24 andererseits mit einem Vorgelege zum Antrieb einer Trans- mission bezrv. einer Bandsage ausgerustet. Der Gberflachen- krondensator wird mittels Exzentern und hebeln vom Vor- gelege aus angetrieben. Der Lokomobilkessel besitzt einen patentierten tvanderrost und ist sur Damps von 400° C. bestimmt, sodah stir die Turbine noch ca. 350° C. verfugbar sind. Das Kondensat wird direkt wieder in den Kessel gepumpt. C) Verbrennungsmotoren. Dieselben sind in der Ausstellung besonders gut vertreten. Ts besinden sich darunter Motoren der verschiedensten Art, Langsam- und SdjneUaufer, solche sur gasformige, flussige und seste Brennstoffe, fur Leistungen von 1 bis 700 PS. Aachstehend seien die interessantesten Kurz besprochen, aus die ubrigen einzugehen, verbietet der Mangel an Raum. Die von der Maschinenfabrik Augsburg-Nurnberg aus- gestellte 700 PS. Nurnberger Gas- maschine ist ein Groh-Gasmotor modernster Kon- struktion. Sie besteht aus zwei in Tandemform angeordneten doppeltwirkenden Zylindern, welche im Viertakt ar- beiten. Die Zy- linder sind wegen der Doppelwir- Kung geschlossen. Kolben und Kol- benstangen sind, ebenso wie die Zylinder, mit Ivasser gekuhlt und werden durch den Kreuzkopf 450pferdiger Dreizylinder-Diejelmetor der Maschinenfabrik Augsburg-Nurnberg, gekuppelt mit einem Siemens - Schuckert - Gleichstrom - Generator. und zwei Gleitstucke frei getragen. Die Regulierung er- solgt nach (Yualitat und die Zundung mittels elektrischer Apparate und einer Kleinen Akkumulatorenbatterie und zwar aus jeder Seite doppelt. Die Ventile werden durch Lxzenter und Walzhebel betatigt. Die Maschine arbeitet sehr schon und ist direkt ge- Kuppelt mit einem S.-S.-Drehstrom-Generator von 3000 Volt und 125 Umdrehungen. Das zum Betriebe der Maschine dienende Gas erzeugt sich die Maschine selbst wahrend des Saughubs. Die in einem besonderen Raum untergebrachte Generatoranlage wird mit Lausitzer Braunkohlen-Briketts betrieben und be- ansprucht schon wegen ihrer Grotze unsere besondere Auf- merksamkeit. Sie besteht aus vier Tinzelgeneratoren von viereckiger Form, einer Rahreinigung und einer Trocken- reinigung. Die Trockenreiniger sind aus Grunden der Raumersparnis als Ttagenreiniger ausgebildet. Die eigentliche Gaserzeugung sindet in den Generatoren statt. Dieselben arbeiten abweichend von den mit Anthrazit betriebenen Generatoren mit zwei Feuern, einem oberen und einem unteren. Die Absaugestelle liegt in der Mitte. Das obere Feuer bezweckt die Umwandlung der sur den Betrieb von Saugegasanlagen so lastigen Teerdampfe in permanente Gase, wahrend das untere Feuer genau wie bei den gewohnlichen Anthrazitanlagen arbeitet. Der Unterschied dieses Generators gegenuber anderen Braunkohlengeneratoren besteht im wesentlichen darin, datz die Absaugung nicht einseitig, sondern, zwecks gleichmatziger Beanspruchung des Generators, zentral ersolgt. Trreicht wird dies durch ein den ganzen Vuerschnitt durchziehendes wassergekuhItes Guhstuck, welches unten ofsen ist. Der Generator besitzt einen Schuttelrost, damit wahrend des Betriebs bequem die Asche durchgeruttelt werden Kann, ohne die Aschenture zu offnen. Die durchfallende Asche wird durch Trops- wasser angefeuch- tet, um die Staub- belastigung beim Herausnehmen derselben zu ver- meiden. llachdem das Gas dieReinigung passiert hat, ge- langt es in den Gaskessel und von da in die Ma- schine. Die Gene- ratoranlage dient gleichzeitig zum Betrieb eines 70 PS. Motors der- selben Firma. Sehr interessant ist auch der von der Guldner-Mo- torengesellschaft m. b. h. in Munchen ausgestellte 150 PS. Saugegasmotor nedst Generatoranlage. Der Motor ist direkt gekuppelt mit einer S.-S.-Gleichstrom-Dynamo und macht 160 Um- drehungen. Die Generatoranlage wird mit Anthrazit betrieben. Der Generator ist ebenfalls viereckig und arbeitet mit vor- gewarmter Luft. Das erzeugte Gas ist gegenuber sonstigen Generatoranlagen armer an Ivasserstoff, dagegen reicher an Kohlenoxyd, was durch verminderte Zufuhr von Masser- damps erzielt wird. Die Reinigung des Gases ersolgt in einem Skrubber und einem daruberliegenden Trocken- reiniger. Autzerdem passiert das Gas einen Teerabscheider, in welchem noch mitgefuhrte Teerteilchen durch Massen- wirkung zur Ausscheidung gelangen. Der Motor ist zweizylindrig und von stehender Kon- struktion. Tr gleicht in seiner Gestellsorm einem Diesel- motor. Seine spezifische Leistung ist gegenuber anderen Konstruktionen sehr grotz. Tr erreicht bei Vollbelastung mittlere indizierte Pressungen uber 8 Atm., wahrend andere