ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
nr. 25 Bayerifche 9ubildums= bandes-HusHellung 1906 Seite 544 vorneherein sei bemerkt, daB die Formen vollståndig hergerichtet sein mussen, ehe die Metallmischung zum OuB fertig ist. Beim Schmelzen ist das Metall genugend mit Holzkohle zu bedecken; es dart nicht weiter erhitzt werden als zum QieBen gerade erforderlich ist. Es ist ein Irrtum, wenn man annimmt, daB ein uberhitztes Metall auf die entsprechende Temperatur durch An- bringung von Abzugsbttn ungen gebracht werden kann und daB dann die Legierung ebenso gut werde, als wenn das Metall nicht uberhitzt worden ware. Ein uberhitztes Metall wird jedoch niemals GuBstucke von groBer Dehnbarkeit liefern. Da die Manganbronze viel Zink enthalt, schmilzt sie leicht. Daher kann eine Oberhitzung sehr leicht stattfinden. Bei groben GuBstucken ist das Metall bereits fertig zum OuB ehe man wahrnimmt, daB das Zink zu verbrennen beginnt. Wenn in diesem Falle das Zink an der Oberflache leichte Zeichen der Ver- brennung zeigt, sobald man mit einer Schaumkelle daruberfabrt, ist der geeignete Moment zum QieBen gekommen, und man wird erstaunt sein, daB man unter diesen Umstånden bei weitem gunstigere Resultate als mit uberhitztem Material erzielt. Bei kleineren GuB- stucken wird es haufig erforderlich sein, daB die Metah- oberflache ein leichtes Verbrennen des Zinkes zeigt, ehe man zum GieBen schreitet; man ist dann sicher, daB die Legierung genugend dunnflussig ist. Jedenfalls erhalt man die gunstigsten Resultate, wenn man die Metallmasse nur so weit erhitzt, als gerade zum GieBen erforderlich ist. Manganbronze zur Verwertung fur Bleche, Drahte, Rbhren etc. Die Mischung, welche fur diesen Zweck gebraucht wird, hat dieselbe Zusammen- setzung wie die eben beschriebene, ausgenommen, daB sie kein Aluminium enthalt. Der Kupfergehalt wird auch erhbht, bis die Mischung praktisch dieselbe Zu- sammensetzung wie das Muntz-Metall besitzt. Dies ist notwendig, damit das Metall beim Auswalzen nicht zu steif ist. Nachstehend verzeichnete Mischung kann fur eine hier in Frage kommende Legierung empfohlen werden: 60 Pfd. Kupfer, 39 Pfd. Zink, 2 Pfd. „Stahl- legierung". Die Stahllegierung wird mit einem Teil des Kupfers wie vorher niedergeschmolzen und dann das Zink hinzugefugt. Auf diese Weise ist es moglich, den groBen Verlust an Zink zu vermeiden. Da die Mischung kein Aluminium enthalt, braucht sie nicht zweimal geschmolzen zu werden. Das GieBen in Eisenformen geschieht in derselben Weise wie beim MessingguB. Zulåssig ist ein Verlust von 1 °/o Zink. Wenn keine grobe Sorgfalt darauf verwendet wird, beim GieBen einen moglichst geringen Zinkverlust zu ‘haben, so wird der Kupfergehalt derart steigen, daB ein heiBes Auswalzen der erhaltenen Legierung nicht mehr vor- genommen werden kann. Ausgewalztes Blech hat folgende Zusammensetzung: Kupfer 60^, Zink 3&%, Fisen l,25°/c, Zinn O,65°/o, Mangan O,lO°/o. Eine Le- gierung von dieser Zusammensetzung kann sowohl heiB wie kalt ausgewalzt werden und laBt sich auch mit dem Hammer bearbeiten. . - , Die Eigenschaften der Manganbronze werden auch durch den Gehalt der Stahllegierung beeinfluBt. Wunscht man ein Fabrikat mit groBerem Verlangerungsvermogen, so fugt man weniger von der Stahllegierung hinzU. Eine groBere Zugabe der letzteren liefert eine hiirtere Legierung. Das Mangan oxydiert sich in der Regel beim Umschmelzen, dies beweist der geringe Prozentgehalt, welcher sich in der Manganbronze des Handels vor- findet. Das Mangan, dessen Gegenwart durch chemische Analyse nachgewiesen werden kann, bat, indem es das Kupfer desoxydiert und das Fisen in die Legierung eingefuhrt hat, seine Arbeit wie bereits vorher erwabnh vollståndig getan. Eine weitere Funktion besitzt das Mangan in der Manganbronze, wie sie jetzt hergestellt wird, nicht. Vor langerer Zeit, als die Manganbronze in den Handel gebracht wurde, trat sie in Wettbewerb mit der Aluminiumbronze und hatte mit ihr erst einen heiBen Konkurrenzkampf zu bestehen, ehe sie jene aus dem Felde schlug. Der Grund, daB schlieBlich in diesem Wettstreit die Aluminiumbronze unterlag, ist aber nicht darin zu suchen, daB sie der Manganbronze gegenuber minderwertig gewesen ware. Nur dem Limstand, daB sie wegen des geringen Zinkgebaltes (sie enthalt fast die Halfte weniger an Zink) billiger hergestellt werden bann, verdankt sie es, das sie die Aluminiumbronze verdrangt hat. J. P. Allerlei aus der Praxis. BO Fehlerhafte Bronzegusse. (Nachdruck verboten.) ATK. Wie wohl in allen Industriezweigen, so treien auch in der BronzegieBerei mancherlei Schwierigkeiten auf, deren Be- seitigung die Aufgabe des GieBereitechnikers sein nitiB. Qanz besonders nachteilig wirkt in dieser Beziehung in der GelbgieBerei das Anftreten von Blasen ini Innern von GuBstucken, zunral dieser Fehier manchnial in sehr holiem MaBe auftritt und die Rentabilitat der ganzen GieBerei in Frage zu stellen verinag. Es durfte daher wohl nicht ohne Interesse sein, wenn wir nachstehend einige in mancher Hinsicht interessante AuBerungen eines arner!kanischen Fachmannes, des Herrn H. P. White, nach „Foundry" in ihreni wesentlichsten Inhalt wiedergeben. Fehlerhafte GuBstucke sind in der GelbgieBerei von auBen meist durchaus nicht kennelich. Erst wenn sie bearbeitet werden, zeigt sich, daB sie voll sind von kleinen Poren und Blaschen. Dadurch werden sie fur den Gebrauch im Maschinenbau und fur