Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Selte 646
Bayert[die 9ubilflums-Landes-Husttellung 1906
Ilr. 29
Fettes sich meist in schwarzbraun verwandelt. AuBer-
dem haben schlechte Fette meist infolge ihres Kalk-
seifegehaltes eine auffallend zåhe Beschaffenheit. Diesei
Kalkseifegehalt ist die Ursache fur das hohe Wasser-
aufnahmevermogen aschereicher Fette. Bei der Fett-
spaltung im Autoklaven wird die Eigenschaft der Kalk-
seife, durch ihre Auflosung in Fett diesem eine ideale
Fmulgierbarkeit mit Wasser zu verleihen, praktisch
ausgenutzt. Es wåre dringend wunschenswert, wenn
die Knochenfettkonsumenten dureb solidarisches Vor-
gehen neben der Forderung des usuellen Minimalfett-
gehaltes von 97% die Festsetzung eines Maximal-
ascliegehaltes von l°/o in den Kaufkontrakten einfuhi ten.
Unter dem Namen Soap stock, Seifenfett oder
auch „animalisches Fett", kommen im Handel Produkte
von sehr zweifelhafter Reellitåt vor, die den Seifensieder
håufig dureb ein ziemlieb vertrauenserweckendes Aus-
sehen tåuschen. Es sind dies meist Abfallstoffe von
der Fettraffination, der Bodensatz, welcher bei der
Aussebeidung der freien Fettsauren aus Petten mit
Hilfe von starken Laugen verbleibt. Derselbe bestebt
zum guten Teil aus Seife, entbalt viel Wasser und
wenig freies Fett. Die Parbe dieser Produkte ist gran
oder braunlieb, der Griff ziemlieb fest, niebt normal
fettig, sondern etwas seifenartig. Die folgenden Analysen
kennzeiebnen diese »Seifenfette" zur Genuge:
No. I II
Kaliseife .... ca. 47 51 %
Neutralfett . . . ca. 33 25°/o
Wasser .........ca. 20 24°,o
Ein durebaus minderwertiges Fett stellt aueb das
folgende, offenbar aus Abfallen von Qerber - Dégras
bestebende Produkt vor:
Pettgebalt...............75"/«
Unverseifbares.............12°/o
Wasser ....................13°(o
Asebe....................O,24°/o
Die Asebe dieses miBfarbig granen, naeb ver-
dorbenem Tran rieebenden Abfallfettes bestand aus
fast reinem Eisenoxyd, sodaB dieses Fett niebt nur
als minderwertig, sondern bei seiner Mitverarbeitung
zu Seife geradezu als sebadlieb wirkend bezeiebnet
werden muB.
SchlieBlich seien noeb die sogen. „Walkfette" er-
wåbnt. Es sind dies dunkelgefarbte, meist ubelriecbende
Fette, welche dureb Zersetzung der Walkseifenabgånge
und der Waschwåsser der Textilindustrie mittels Såuren
gewonnen werden. Stets entbalten sie bedeutende
Mengen unverseifbarer Stoffe, meist Mineraldie oder
Wollfettbestandteile. Fur die Seifenindustrie sind diese
Fette entweder gånzlich unbrauebbar oder nur ais
Zusatzfette fur die minderwertigsten Pabrikate zu
benutzen.
Das bier angefuhrte mag zeigen, weleb sonderbare
Produkte infolge des berrsebenden Mangels an preis-
werten, billigen Pettstoffen auf den Markt kommen.
Nur groBte Vorsicht und sorgfåltige ebemisebe Orien-
tierung beim Einkauf vermogen den Konsumenten vor
Sebaden zu bebuten.
Der Kreislauf des Stickstoffs.
Von H. Pick, Breslau. (SchluB.)
Die Frage der Uberfuhrung des freien Stickstoffs
in gebundenen und die Bildung salpetrig-
saurer oder salpetersaurer Salze, bezw. der
freien Såuren, oder wie man sich kurz ausdruckt, die
Frage der Stickstoffaktivierung låuft nåmlicb in der
Hauptsaebe auf die Erzeugung von Stickoxyd, NO,
aus Sauerstoff und Stickstoff hinaus. Diese voliziebt
sich naeb der einfachen Gleicbung:
N2+02 — 2NO
Gehen wir von einem Gemisch von Sauerstoff und
Stickstoff aus, so bildet sich naeb der Theorie stets
(bei gewbbnlicher Temperatur allerdings erst in un-
meBbar langer Zeit) etwas NO, docb macht die
Reaktion fur jede Temperatur an einer gewissen Stelle
Halt, wenn das Verhåltnis der Konzentrationen der
drei Stoffe einen gewissen Wert erlangt hat; man sagt
dann: Stickoxyd, Sauerstoff und Stickstoff sind mit-
einander im chemischen Gleichgewicbt. Dieser Gleich-
gewicbtszustand wird auch erreicht; wenn wir von
reinem Stickoxyd ausgeben, indem dieses z. 1. Sauer-
stoff und Stickstoff bildet. Um auszudrueken, daB man
dieses Endresultat bei einer bestimmten Temperatur
unabbångig davon erbålt, von welcher Seite man aus-
geht, sebreibt man die obige Gleicbung:
N2-PO2 5-^ 2NO
Die Menge des im Gleichgewicbt anwesenden NO
wird offenbar unsere Ausbeute bestimmen. Variiert
man nun aber die Temperatur, so åndert sich auch
der Zahlenwert des Gleichgewichtsverhåltnisses, und
wir vermogen daher durch eine geeignete Wabl der
Temperatur, bei der wir arbeiten, die Ausbeute-
bedingungen zu verbessern, bezw. ein Optimum zu
finden. Im vorliegenden Palle verschiebt sich nun
mit steigender Temperatur das Gleichgewicbt im Sinne
der obigen Gleicbung naeb rechts, d h. wir erbalten
bessere Ausbeuten an NO. Um uns diese Verbåltnisse
zu veranscbaulichen, denken wir uns ein GefåB mit
reinem Sauerstoff und Stickstoff gefullt, beispielsweise
mit (stochiometrisch) gleichen Mengen, was aber keines-
wegs notig ist. Wir lassen das GefåB einige Zeit bei
1500 °. Dann befindet sich in ibm eine bestimmte
Menge NO neben unverbundenem O und N. War