Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 712
Bayerifche 9ubildums= kandes »HusifeUung 1906
Ur. 31
geflutet und dann aufgequirlt und abgeschlammt wird.
Endlich mochte ich noch ein drittes Reinigungsverfahren
erwåhnen, nach welchem die Rohstårke mit Wasser
aufgequirlt, dann nochmals gesiebt und zum SchluB
auf Holzfluten geflutet wird.
Die nach den genannten Verfahren erhaltene Stårke
heiBt NaBstårke oder grune Stårke, die zur Fabrikation
von Stårkezucker und -Sirup nun ohne weiteres ver-
arbeitet wird, zur Herstellung von trockener Stårke
aber noch ein- oder zweimal die oben beschriebenen
Reinigungsprozeduren durchmachen muB. Die Schlamm-
stårke wird mit Wasser aufgequirlt, die Schlammilch in
Schuttelsieben vom grbBten Teil der feinen Faser ge-
trennt und dann auf besonderen Rinnen langsam geflutet.
Im Fruchtwasser und den sonstigen Abwåssern
befindet sich auBer Faser, EiweiBstoffen und Sand auch
noch etwas Stårkeschlamm, aus welchem eine minder-
wertige Qualitåt Stårke gewonnen wird.
(SchluB folgt.)
D -
Magnalium.
(Nachdruck verboten.)
Das Magnalium, welches bekanntlich eine Legie-
rung von Aluminiuya und Magnesium ist,
durfte aller Voraussicht nach wegen seiner
mannigfachen Eigenschaften in der Metallindustrie noch
eine sehr wichtige Rolle spielen. Seine Verwendung
nimmt, wenn auch langsam, aber stetig zu. Das
Magnalium ist jedenfalls dazu berufen, die Erwartungen,
welche man fruher an das Aluminium geknupft hatte,
zu erfullen. Die Industrie ist augenblicklich in einem
Stadium angelangt, in welchem sich tåglich ein dringendes
Bedurfnis nach einem Metall von geringem spezifischen
Qewicht fuhlbar macht. Die verschiedensten modernen
Maschinen, wie z. B. fur Automobile, landwirtschaftliche
Zwecke etc. kbnnten bel weitem billiger und zweck-
entsprechender unter Verwendung von Magnalium her-
gestellt werden.
Durch Beifugung groBerer oder geringerer Mengen
von Magnesium und anderer Substanzen zum Aluminium
kann man eine Legierung von sehr verschiedener
Widerstandsfåhigkeit erhalten, so daB man im Stande
ist, ein Produkt herzustellen, welches dem gewunschten
Zweck durchaus entspricht. Nach den bisher erzielten
Resultaten låBt sich bereits voraussagen, daB das
Magnalium in vielen Fallen das Messing und Tombak
verdrången wird. Versuche haben auch ergeben, daB
zur Erzielung der gunstigen Eigenschaften der Gehalt
an Magnesium in den Grenzen von 2 bis 12% sich
halten muB.
Chemische und physikalische Eigen-
schaften. Das Magnalium bildet eine Legierung von
heller Farbe, ist sehr dehnbar, hårter als Aluminium,
aber weicher als Kupfer und Bronze. Entsprechend
dem Gehalt an Magnesium variiert sein spez. Gewicht
zwischen 2,40 bis 2,57; Zink ist 2,8, Kupfer 3,5 und
Silber 4,2 mal so schwer als Magnalium. Der Schmelz-
punkt liegt bei 676° C. In bezug auf seinen Wider-
stand gegen Oxydation ubertrifft das Magnalium såmt-
liche anderen Metalle mit Ausnahme der Edelmetalle.
Es ist nåmlich fast gånzlich indifferent gegen die Ein-
wirkung von trockener und feuchter Luft, Wasser,
Ammoniak, Kohlensåure, Schwefelwasserstoff, vieler
organischer Såuren. Es wird nur sehr langsam von
verdunnter Salpeter- und Schwefelsåure angegriffen,
lost sich dagegen sehr schnell in Salzsåure, Laugen
und alkalischen Flussigkeiten auf. Sein elektrisches und
Wårmeleitungsvermogen betrågt ca. 56% von dem-
jenigen reinen Kupfers. Das Magnalium besitzt, in
trocknen oder feuchten Sand gegossen, einen Wider-
stand von 13 bis 15 kg pro mm 2 bei einer Ver-
långerung von 3% °/o auf 100 mm. Als SchalenguB
gewonnen hat es einen Widerstand von 16 bis 18 kg
pro mm 2 bei einer Verlångerung von 5 bis 8 °/» auf
100 mm. Das Magnalium besitzt eine silberåhnliche
Farbe, welche aber sehr von der Temperatur, bei der
es bearbeitet wird, beeinfluBt wird. Als SchalenguB
hergestellt und schnell abgekuhlt oder in frisch an-
gefeuchteten Sand gegossen bei niedriger Temperatur,
ist es hell silberfarbig. Wird aber die Metallmasse
uberhitzt oder in trockenen Sand gegossen, so wird es
bleifarben oder blåulich gefårbt wie geschmolzenes Zink.
Der Bruch des Magnaliums kann verschieden sein; bei
entsprechender Bearbeitung erinnert er an den des
Stables und ist sehr fein und gleichmåBig. Wird das-
selbe mit dem Hammer bearbeitet oder ausgewalzt, so
besitzt es einen fasrigen, seidenåhnlichen, glånzenden
Bruch. Das Magnalium mit geringem Gehalt an
Magnesium kristallisiert in Oktaedern. Die Teile,
welche nach dem Schmelzen zuerst fest werden, sind
stets mehr oder weniger krystallisiert und zwar in Form
von auBerordentlich feinen Nadeln Die Elastizitåt des
ausgegluhten oder geschmolzenen Magnaliums ist sehr
gering; wird es aber gehåmmert oder ausgewalzt, so
ist dieselbe sehr groB. Entsprechende Legierungen
sind ausgegluht so dehnbar, daB sie wie Silber aus-
gewalzt und geschlagen werden konnen. Das Schwinden
nach dem Schmelzen betrågt ca. 1% bis 2%. Die
spez. Wårme ist 0,2185. Es ist nicht magnetisch.
Das reine Aluminium wie seine Legierungen, das
Magnalium mit einbegriffen, weisen gegenuber den
anderen industriell verwerteten Metallen so mannigfache
Eigentumlichkeiten auf, daB eine andere Bearbeitung
ganz selbstverståndlich ist. Es gibt fur dieselbe noch
keine allgemein gultigen Vorschriften; die Arbeiter
mussen vielmehr speziell fur diese Arbeiten herange-
bildet werden. Nachstehend sind in bezug auf diesen
Gegenstand die bei verschiedenen Verrichtungen ge-