ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 764 Bayerifche Subildums-handes-Huskenung 1906 Dr. 33 melfter, dann bis 1757 bie Stabt Hmberg unb zuleht ber bayerifctje Staat. Wahrenb ber Fahrt hielten bie Fatjrzeuge immer eine beftimmte Reihe ein, bod ) rourbe hierin insoferne ein ftanbiger Wechfel geubt, als bas erste Schiff bei ber nåd;ften Fahrt bas lehte wurbe unb so bie anberen porruckten, rooburd) eine gleichrnahigere Perteflung ber Hrbeitsleiftung fur Mannfchaft unb Pferbe erreicht wurbe, ba roahrenb ber Fahrt bie mit= unter fehr befchroerlichen Vienfte ganz genau nad) bem Schiffs- rang perteilt roaren. 3u bem Schiffzeug gehorten 20 Pferbe unb 45 Marin. Ceiter bes Ganzen roar ber Schiffmeifter, bem aud) bas ubrige Perfonal mit Rusnahme bes Konbukteurs unter- ftellt roar. Der lettere hatte bie 3ahlungen an bie Fall= inhaber, Stalleigentumer etc. zu leiften, foroie bie Gelber fur bas unterroegs nerkaufte Salz zu oereinnahmen. Diefer Salz= perkauf gefchah øon ømhof an pom lehten Schiffe bes 3uges, ba blefes an ben feichten Stellen ber Unterftuhung ber anberen «roaffergebenbenFahrzeuge» entbehren muhte unb bes= Halb ber Ceichterungbringenb beburftig roar. Had ) jeber Fahrt hatte ber Konbukteur bem K. Salzamte Rechnungs- nadjroels porzulegen. Der Ceiter eines jeben einzelnen Schiffes roar ber Fal)re^ober «Se^}t^alter». Cr hatte auf bem Kranz feinen Platz, roo fich aud) bie 12 Schuh hohe «Starz= ftange« befanb, bie bas 3ug= feil uber bie Ufergeftrauche zu letten hatte. Der Fahrer mufite bie Bemannung feines Schiffes unb bie bazu ge= HSrigen Reiter birigieren. hinter ihm befanb fich ber Dorberpaniher ober Seil- Emhof. tråger, roelcher bas Geben unb 3iehen, b. i. Derlangern unb Derkurzen ber Seile zu beroerkftelligen hatte. Ihm oblag aud) bie Hufficht uber bas Seilroerk bes betreffenben Schiffes. Sein Gehilfe zum 3iehen ber Seile unb zum Schieben bes Fahrzeugs mittels Stangen roar ber »Drittlmann«. Huf bem Hinterteil befanb fich ber Kehrer ober Steuerer, ber an bem Hinterpaniher ober Rebenfteuerer einen Sehilfen hatte. Huher biefen befanb fich auf jebem ber brei erften Schiffe ein »Wechfelmann«, roelcher fich zu jeber porkommen- ben Hrbeit gebrauchen laffen muhte. Bei ben pier Pferben eines jeben Fahrzeugs roaren ein Reiter, 1 Dorber- unb 1 Hinterrohler. Die Reiter rourben pon ben Bauern abgegeben, roelche bie 3ugpferbe ftellten. Da er aber nur zroei berfelben letten konnte, fo rourbe pon ber Sd)iffsbemannung ber Dorberrohler zur Cenkung ber anberen Pferbe uberlaffen. Reben jebem Schiff ging am Ufer ein Hinterrohler ober Hufleger, ber bas ftets roechfelnbe etn- unb Husfchlagen ber Pferbe, bas Hufheben bes 3ug= feiles uber Geftrauch unb Steine, foroie bas Hnheften ber Fahrzeuge zu beforgen Hatte. His Cohnung befah ber Schiffmeifter 1820 pom Salzamte nur 50 Gulben fefte Befolbung. Hiezu kamen noch 2/s ber Frachtfpefen fur Grzlieferung unb Beforberung pon Pripat= gutern, rooraus ihm eine Rebeneinnahme pon ea. 880 Gulben errouchs. Der Konbukteur bezog 350 Gulben Befolbung unb '/s ber Frachtfpefen, b. i. ea. 440 Gulben Rebeneinkommen. Der Cohn ber Mannfchaft betrug ungefahr 3 Gulben pro Kopf unb Fahrt, roozu ftch aud) noch einige Rebeneinkunfte fur Gin- unb Ruslaben bes Salzes unb Grzes, foroie fur Boten- perrichtungen kåmen, fo bah ihr Fageslohn 45-50 Kreuzer burchfchnittlich betragen haben burfte. Im ganzen rourben feltens bes k. Rentamtes fur bie gefamte Mannfchaft bes Schiffzuges jahriich 4687 Gulben aufgeroenbet. Im Winter roar biefelbe meift arbeits- unb barum aud ) perbienftlos, roeshalb fie mitunter fchroere 3eiten burchzumachen Hatte. Um biefe zu linbern, roar bem Schiffmeifter eine kleine Kramereikonzeffion genehmigt, roahrenb bie anbere Mann- fchaft auf Derroenben bes kurf. Salzamtes um 1765 pon ber oberften Forftbehorbe bie Grlaubnis bekam, in bem Hmberg nahegelegenen Hirfchroalbe Stock- unb Klaubholz zu fammeln unb zroar zunachft in unbejchrankter Weife, bann aber roegen perubter »Mihbrauche unb Gxzeffe«, b. i. roegen Storung bes Wilbes, auf zroei Wochen- tage rebuziert. Die Schiffsgefpanne rour- ben geroohnlich pon Bauern bes unteren Rab- unb Dils- tales fur bie ganze Daner einer Schiffahrtsperiobe ge- mietet. Der Mietlohn pro Gefpann (4 Pferbe) betrug im Durchfchnitte fur eine Fahrt 26 Gulben, roeshalb bie jahrliche Ginnahme ber , betreffenben Pferbebefitzer, ba 30 Fahrten gemacht rourben, 780 Gulben be- trugen. Fur ben Håber roahrenb ber Fahrt forgte bas k. Salzamt. Gs roaren furjeben 3ug uber 16Schaffel notroenbig, roas bei einem Preife pon 6 Gulben pro Schaffel eine jahrliche Husgabe pon 2940 Gulben perurfachte. Da bie Pferbe nur zur Bergfahrt perroenbet rourben, fo konnten fie nad) pollenbetem 3ug am Donnerstag noch nad) haufe ge- trieben roerben. Hm Montag muhten fie jeboch in Regensburg roieber rechtzeitig an Drt unb Stelle fein. Die Gefamtfumme aller Huslagen fur bie Schiffahrt be- liefen fich 1820 im fahresburchfchnitte auf 17 047 Gulben. Damit bie norbgauifchen Gefchaftsleute pon ber Hmberger Schiffahrt aud) einigen Ruhen hatten, roar ben Schiffern burch ben Derein pon 1770 pon ber kurbayerifd)en Regierung zur Huflage gemacht roorben, Koft unb 3ehrung bei ben Wirten ber Jungen Pfalz zu nehmen. Gs erkunbigte fich aud) bie Regierung pon Reuburg mehrmals baruber, ob bies gefchehe, roas aud) zumeift bejaht roerben konnte. Inbes rourbe aber biefe Ginnahme nicht Hoch peranfchlagt, ba bie meiften Schiffer troh bes Ruftrages es oorzogen, auf ben Schiffen, auf benen fi d) ein Herb befanb, abzukochen unb fich bafeibft zu per- pflegen, zu roelchem 3roecke fie ihre Cebensmittel unb plelfach aud) bas Bier aus Hmberg mitbrachten. Im 16. Jahrhunbert rourben pon ben Hnroohnern ber Wafferftrahe uber bie »Scheffleute« hinfichtiich ber geubten