Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Die Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Qewerbemuseums werden nach der Ausstellung als selbståndige Zeitung
weiterbestehen. — Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.
Alle Sendungen, die diesen Teil der Ausstellungszeitung betreffen, bitten wir direkt an den Schriftleiter zu adressieren.
Schriftleitung: Dr. Otto Edelmann, Oberingenieur am Bayerischen Gewerbemuseum in Nurnberg.
Inhaltsangabe: Zerkleinerungsvorrichtungen, von Patentanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg. — Stårke, von Dr. Georg Werner,
Hannover. (SchluB.) — Das Recht des Angestellten an seinen Erfindungen, von Ingenieur Hammer, Nurnberg. (SchluB.) -
Allerlei aus der Praxis. — Neues aus Industrie und Oewerbe. — Redaktionelle Notiz.
Zerkleinerungsvorrichtungen
Von I3atentanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg.
Zerkleinerungsvorrichtungen werden in den ver-
schiedensten Industrien gebraucht, und zwar in
je nach dem Zwecke sehr weit von einander
abweichenden Ausfuhrungsformen. Wir konnen hier
im ganzen drei Klassen unterscheiden, namlich zu-
nåchst solche, die zugleich eine gewisse Formengebung
bezwecken, dann solche, die den betreffenden Stoff nur
in mehr oder weniger feine Teile zerlegen sollen, und
schlieBlich Vorrichtungen, die neben der Zerkleinerung
noch einen anderen Zweck verfolgen, wie z. B. das
Mischen verschiedener Stoffe.
Die Zerkleinerungsvorrichtungen der ersten Art
zerfallen einmal in Apparate, die aus festen Rohstoffen
durch Sagen oder Spalten die betreffenden einzelnen
Stucke herstellen sollen. Solche sind namentlich in
der Holzindustrie als Sagen u. s. w., ferner auch in der
Steinindustrie als Steinspaltvorrichtungen oder dergl.
ublich. An sie schlieBen sich Vorrichtungen an, die aus
einer halbfesten Masse einzelne Stucke zu erzeugen
bestimmt sind, wie z. B. die mit Abschneidevorrich-
tungen verbundenen Strangpressen in der Ziegelindustrie,
oder Vorrichtungen, die aus Seifenblocken durch Zer-
schneiden und nachfolgendes Pressen einzelne Seifen-
stucke herzustellen bestimmt sind.
Letztere bilden dann wieder den Ubergang zu den
gewbhnlichen Stein-, Brikett- und Tablettenpressen, oder
anderen, unter åhnlichen Namen angewendeten Appa-
raten, die den Zweck haben, aus groBeren Mengen
pulverformiger oder korniger Massen einzelne bequem
zu handhabende Stucke herzustellen. Insofern diese
einzelnen Stucke kleiner sind, als die als ein Oanzes
gedachten ursprunglichen Stoffvorrate, kann man auch
hier von Zerkleinerungsvorrichtungen reden.
Alle die bis jetzt besprochenen Apparate gehoren
jedoch nur in uneigentlichem Sinne zu den Zerkleine-
rungsvorrichtungen, weshalb wir auf sie nicht naher
eingehen wollen. Dagegen haben wir nunmehr die
eigentlichen Zerkleinerungsvorrichtungen eingehender
zu besprechen. Auch sie zerfallen in zwei Klassen,
namlich in solche, die dazu bestimmt sind, in unbegrenzt
groBen Mengen vorhandene Stoffe zu zerkleinern, dann
in solche die in begrenzten Mengen vorhandene Stoffe
bewaltigen sollen. In ersterem Falle greifen die Zer-
kleinerungsvorrichtungen von der Seite die betreffen-
den Stoffe an, im zweiten Falle werden die Stoffe in
die betreffenden Vorrichtungen eingegeben.
Zu der ersten Klasse gehoren diejenigen Vor-
richtungen, die namentlich bei der Qewinnung der
Rohmaterialien benutzt werden, also die Hacken, Schippen,
Pfluge, Bohrer und andere, im engeren Sinne des
Wortes mechanisch wirkende Vorrichtungen einerseits,
die SchieB- und Sprengstoffe andererseits. Vielfach
wird dabei so verfahren, daB man beide Mittel nach-
einander anwendet, indem man die betreffenden Ma-
terialien zunachst anbohrt, dann in diese Bohrlbcher
hinein Sprengstoffpatronen einfuhrt, und das nach deren
Entzundung gewonnene, in unregelmaBigen Stucken
vorhandene Material schlieBlich noch weiter zerschlågt.
Oder man verwendet die beiden genannten Mittel
in Gemeinschaft mit der naturlichen Schwere der be-