ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 770 Bayerifche Jubildums«Landes»fluskellung 1906 Hr. 33 treffenden Stoffe, indeni man senkrecht stehende Wande, z. B. von Kalkstein, zunåchst bis auf eine Reihe stutzen- der Pfeiler unterhohlt und diese Pfeiler dann wegsprengt. Das uberstehende Material verliert dann seinen Halt und sturzt herunter. Die Anwendung der SchieB- und Sprengstoffe hat in den letzten Jahrzehnten einen sehr groBen Umfang angenommen, wie auch’diese Hilfsmittel selbst den mannigfaltigsten Zwecken angepaBt sind, denen sie dienen. Heuzutage werden sie nicht nur im eigentlichen Bergbau oder in solehen Steinbruchen angewendet, wo es sich um die Gewinnung besonders harter Mineralien handelt, sondern man benutzt Sprengstoffe auch sogar in Tongruben und dergl. Eine besondere Klasse bilden hier die sogenannten Sicherheitssprengstoffe, die in Steinkohlenbergwerken Verwendung finden. Hier entwickeln sich bekanntlich leicht Oase, die durch eine Elamme entzundet werden. Es durfen deshalb hier nur solche Sprengstoffe benutzt werden, die bei ihrer Explosion keine zu hohen Tempe- raturen entwickeln. Deshalb ist z. B. das unter starker Feuererscheinung verbrennende gewohnliche Schwarz- pulver hier nicht anzuwenden. Viel mehr verbreitet als diese, im wesentlichen nur auf den Bergbau und die Steinbruchbetriebe beschrånkten Zerkleinerungsmittel sind diejenigen, die sich als Zer- kleinerungsmaschinen im engeren Sinne oder als Muhlen im weiteren Sinne kennzeichnen. Wir konnen hier vier Gruppen unterscheiden, namlich einmal diejenigen die durch freien Eall wirken, dann diejenigen, die durch Schlag oder StoB wirken, hierauf die zerquetschend wirkenden und schlieBlich die zerreibend wirkenden Vorrichtungen. Durch den freien Eall werden Gegenstande zunåchst zerkleinert, indem man sie selber hinabwirft, was indessen im gewbhnlichen Betriebe seltener vorkommt. Man hat dagegen offer Gelegenheit, darauf zu achten, daB nicht durch unvorsichtiges Handhaben mit irgend- welchen Materialien diese zertr^mmert werden. Durch den freien Fall eines anderen Korpers werden namentlich alte EisenguBstucke und dergleichen Abfålle zerkleinert, auf die man von groBerer Hobe eine eiserne Kugel berunterfallen laBt. Naturlich muB Vorsorge getroffen werden, daB die dabei herum- geschleuderten Eisenbruchstucke niemanden verletzen, weshalb das Ganze in einen soliden Holzturm ein- gescblossen zu werden pflegt. Durch freien Fall wirken ferner die Pochwerke, Vorrichtungen, die schon in fru- heren Jahrhunderten viel gebrauchlicb waren, aber auch jetzt noch oft benutzt werden. So z. B. werden sie bei der Erzaufbereitung benutzt, terner auch zum Zerkleinern von Knochen, Chemikalien u. s. w. Bei den Poch- werken werden Stempel von Daumenwellen um eine gewisse, nicht groBe Hobe angehoben und dann wieder fallen gelassen. Fin ununterbrocbenes Arbeiten mit StoBwirkung findet in den sogenannten Kugelmuhlen statt. Hierbei dreht sich eine wagerecbt liegende Trommel um ihre Achse. Darin befindlicbe Kugeln aus StablguB oder einem sonstigen geeigneten Stoff fallen immer wieder auf das zu zerkleinernde Gut herab und zertrummern dieses recht grundlich. Sie dienen zum Mahlen der ver- scbiedensten Stoffe eines jeden Hårtegrades, und zwar sowohl zur Trockenvermablung, wie auch zum NaB- mahlen. Wie uberhaupt hier bemerkt sein mag, ist es sehr haufig der Fall, daB die Zerkleinerungsvorricb- tungen mit Wasser gefullt oder in Wasser stebend arbeiten. In diesem Falle spricht man von NaBmuhlen im weitesten Sinne. Kugelmuhlen mit ununterbrochener Ein- und Aus- tragung arbeiten so, daB die Muhlen nicht einfach gefullt werden und dann etwa so lange in Benutzung bleiben, bis das Material im ganzen ausgestutzt wird, sondern daB der Mahlraum durch eingesetzte Siebe in einen mittleren Teil zerfallt, der zum Eintragen des Mablgutes dient, und innerhalb dessen sich auch die Kugeln bewegen, wahrend das fein gemahlene Gut durch die Siebe bindurch in den auBeren Ringraum gelangt und bier ausgeworfen wird. Insofern unterscheiden sie sich von den Rohr- kammermublen, die in der Weise ununterbrochen arbeiten, daB der in der Richtung der Achse stark verlangerte Mahlraum in eine Reihe von einzelnen Kammern geteilt ist, wobei das Mahlgut, das an einem Ende aufgegeben wird, durch die såmtlichen Kammern bindurchgebt und aus der letzten in der gewunschten Zerkleinerung ausfallt. Wird eine Kugelmuhle gewbhnlicher Art, auch Trommelmuhle genannt, obne sie in Kammern einzu- teilen, stark verlangert, so entsteht eine Robrmuble oder Griesmuhle, die bis zu etwa 8 m Lange gebaut und namentlich in chemischen Fabriken viel verwendet wird. Verwandt den durch Fallwirkung arbeitenden Muhlen sind die Muhlen, in denen die Zerkleinerung des Gutes durch StoBwirkung gescbieht, wie ja auch die Fallwirkung nur eine Abart der StoBwirkung ist. Hier sind zunåchst zu nennen die gewohnlicben Steinbrecber, die zum groben Zerkleinern harter Stoffe sehr gerne benutzt werden und vielfach als Vorstufe fur die Anwendung feiner zerkleinernder Maschinen dienen. Die Steinbrecber beiBen auch Kauwerke oder Maulbrecher, auch nach dem Zwecke Kohlenbrecher oder dergleichen. Sie bestehen der Hauptsache nach aus zwei harten, auswechselbaren Eisenplatten oder Backen, von denen die eine feststeht, wahrend die andere beweglich ist. Sie uben auf das Mahlgut eine Art von kauender Wirkung aus. Besondere Vorkehrungen pflegen getroffen zu sein, um ein Unbrauchbarwerden des Apparates zu verhindern, wenn mit dem Mahlgut feste Stoffe, wie Fisenteile oder dergleichen zwischen die Kaubacken geraten. Sie werden namentlich zur Zerkleinerung von Schottermaterial, von nicht zu harten Erzen, von Koble, Salz u. s. w. benutzt.