ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 33 Bayerifche Sobnefoms-Landes -305116110110 1906 Seite 771 Zur groben Zerkleinerung von Asphalt und åhn- lichen Stoffen, die in gewohnlichen Steinbrechern statt klein geschlagen nur platt gequetscht werden wurden, benutzt man sogenannte Scherenbrecher. Diese ent- halten zwei aus Stahlståben zusammengesetzte Roste, von denen der eine festliegt, wåhrend der andere hin- und herbewegt wird, so daB die zu zerkleinernden Stoffe gleichsam zerschnitten werden. Die Scheren- brecher liefern Material von FaustgroBe, untermischt mit feinerem Korn. Eine kraftigere StoBwirkung als die vorgenannten Maschinen geben die Schlagkreuzmuhlen und ver- wandten Apparate, bei denen das Mahlgut von sich sehr rasch drehenden Korpern getroffen wird. Auch gestatten diese Vorrichtungen eine viel grundlichere Zerkleinerung als die vorgenannten. Hier ist zunachst die gewohnliche Schlagkreuzmuhle oder Desaggregator zu nennen. Diese besteht im wesentlichen aus einern Qestell mit einern senkrechten Mahlgehåuse und einer darin mit groBer Geschwindigkeit umlaufenden, mit Armen besetzten Welle. Das Mahlgutwird von der Achse her zugegeben und fallt, nachdem es genugend zerkleinert ist, durch die Spalten eines unten angebrachten Rostes aus. Es besitzt die Form eines mehlreichen Grieses. Daran schlieBt sich die sogenannte Kaisermuhle an. Sie besteht aus einer eigentlichen Schlagkreuz- muhle und aus einer damit in Verbindung stehenden Luftzufuhrungskammer. Letztere hat den Zweck, die mit dem ausfallenden Material aus der Muhle heraus- kommende Luft wieder aufzunehmen und mit frischem Material wieder in die Muhle zurucktreten zu lassen. Hierdurch wird ein Stauben wesentlich vermindert, indem die mit Staub beladene Luft nicht mehr ins Freie gelangt, sondern in den Apparaten verbleibt, also einen fortdauernden Kreislauf durchmacht. Die sogenannten Reformmuhlen sind den Schlag- kreuzmuhlen ahnlich gebaut. Jedoch ist das Mahl- gehause am Umfange ganz geschlossen und besitzt nur unten an der Seite Siebe. Ausgedehnte Anwendung finden auch die Schleuder- muhlen oder Desintregratoren. Hierbei drehen sich innerhalb des Mahlgehåuses zwei Scheiben, die je zwei Reihen von Stiften besitzen, und zwar in entgegen- gesetzter Richtung, so daB das von der Seite her auf- gegebene Mahlgut zunachst gegen die inneren Stifte der einen Scheibe, dann gegen die inneren Stifte der anderen Scheibe, hierauf wieder gegen die auBeren Stifte der einen Scheibe, und schlieBlich gegen die auBeren Stifte der anderen Scheibe geworfen wird. Es muB also viermal seine Richtung andern, so daB eine sehr grundliche Durcharbeitung stattfindet. Sie dienen namentlich zur Zerkleinerung mittelharter oder weniger harter Stoffe, da die Schlagstifte durch zu harte Stoffe zu sehr angegriffen werden wurden. Ahnlich sind auch die Schlagstiftmuhlen oder Dismembratoren gebaut. Sie bestehen aus einern guB- eisernen Mahlgehåuse und einer darin mit groBer Ge- schwindigkeit um eine wagerechte Achse sich drehenden Mahlscheibe. Hierbei befinden sich sowohl auf der letzteren, wie auch in dem Gehåuse kreisformig um die Drehachse angeordnete Stiftreihen, und zwar ent- weder der Art, daB bei den einfachen Schlagstiftmuhlen nur die eine Seite der Scheibe arbeitet, wåhrend bei den Doppelschlagstiftmuhlen beide Seiten Arbeit leisten. Uber ihre Verwendung ist das nåmliche zu sagen, wie wegen der Schleudermuhlen. (SchluB folgt.) Stårke. Von Dr. Georg Werner, Hannover. (SchluB.) Die grune Stårke, welche etwa 50% Wasser ent- hålt, fångt bald an zu såuern und zu schimmeln. Sie wird daher gleich getrocknet und zwar wird sie gewbhnlich zunåchst zentrifugiert. Dies ge- schieht in der Weise, daB die aus den Quirlbottichen oder Fluten ausgestochene Stårke mit Wasser angeruhrt und dann in einen seitlich uber der Zentrifuge befind- lichen mit Ruhrwerk versehenen Bottich, den sogenannten Zentrifugenquirl, gebracht wird, von dem aus die Milch dann in die Zentrifuge abgelassen wird, eine um eine senkrechte Axe horizontal drehbare Trommel, deren Mantel durchlocht und mit Filtertuch ausgekleidet ist. Die Stårke setzt sich als Ring an der Wandung an, wåhrend sich die Schmutzteilchen an der Innenseite als brauner Belag absetzen. Durch das Zentrifugieren wird der Wassergehalt der Stårke auf 35% reduziert und zugleich die Stårke auch von anhaftenden Schmutz- teilchen befreit. Sie wird nun zerkleinert und dann bei etwa 30° entweder in Trockenstuben auf Horden, mit Zeug uberspannten Rahmen, oder in mechanischen Apparaten getrocknet. Die Trockenstuben werden mit Dampf geheizt. Die mit Wasserdampf gesåttigte Luft wird durch Ventilatoren abgesaugt und entweicht durch Schlote, frische Luft wird durch Fenster und in der Mauer befindliche Luftkanåle zugefuhrt. Das Trocknen dauert durchschnittlich 30—36 Stunden, vielfach ist es schon in 24 Stunden beendet. Wenn es sich um die Herstellung grobstuckiger Stårke handelt, eignet sich am besten die eben beschriebene Art des Trocknens. Trockenapparate gibt es eine ganze Anzahl, von denen der praktischste wohl das Tuch ohne Ende ist. Die Stårke wird hier in dunnen Schichten uber eine Reihe ubereinander aufgestellter Tucher ohne Ende gefuhrt, zwischen welchen Heiztaschen angebracht sind. Die getrocknete Stårke enthålt noch ca. 20% Wasser. Die Ausbeute betrågt 80 - 90 °/o von dem Stårkegehalt der