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Baverifche 3ubilduins» Landes »Hustfellung 1900
Nr. 34
den denkbar einsachsten Mitteln ein imposanter Festraum
geschaffen. Vom Autzeren wurde lediglich der Giebel aus-
gebilbet, wozu die Firma tveitz eine Skizze geliesert Hatte,
rvelche jedoch auf dem Baubureau der Landesausstellung
bedeutend umgearbeitet rverden mutzte. (Es ergab sich da-
selbst bei Verwendung etnes grotzen Bogensensters und
einiger Kleiner Vorbauten, rvelche Garderoben jc. enthalten,
etwa als Streben fur die Bogen angebaut. Vie halle
Kostet bei einer Grotze von 2400 qm Saal, roobei Buhne
und Garderoben derselben eingeschiossen ist, und 570 qm
Ivirtschaftsraume als Garderoben, Schenken, Ruche, Klofets
ic. 55 000 Mark bei leihweiser Uberlassung, Nbbruch und
Iviederzurucknahme, somit der uberbaute qm 18,51 Mark,
was als ein sehr billiger Preis bezeichnet rverden mutz.
Ausstellungsplatz.
Festhalle der Firma Math. Weitz in Munchen.
Alleinvertretung der Gesellschaft fur Ausfuhrung freitragender Dachkonstruttionen in Lolz „System Stephan". (s. S. 442.)
Photographische Aufnahme von F. Schmidt, Kltschee von Zerrettz & Co., Nurnberg.
eine einfache Nrchitektur, bei roelcher leider die Bemalung
nicht besonders glucklich genannt rverden Kann.
Technisch besonders interessant ist, datz die Binder,
rvelche am Scheitel und an jedem Futz ein Gelenk Haben,
mit dem letzteren auf 3 eingerammten Pfahlen nur aus-
sitzen, ohne irgend rvie verstrebt oder besestigt zu sein. lin
dieser Stelle uben namlich die Binder nur einen Vruck
senkrecht nach unten aus. Vie Seitenschiffe sind also nicht
Nicht inbegriffen hierin sind die Gas-, Wasser- und elek-
trischen Leitungsanlagen, Ruchen-, Schenken- und Rlosett-
einrichtungen, sorvie das Mobiliar.
Vie halle, rvelche, abgesehen von praktischen Zwecken,
sich sehr gut als Festhalle, Sommertheater, Velodrom oder
dergleichen fur eine Stadt eignen wurde, wird Hoffentlich
einen Liebhaber finden, damit sie nicht nach Kbbruch dem
Untergang geweiht werden mutz. A. H.