Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 862
Bayerlfctie jubildums-Landes-flusHeHung 1900
Nr. 36
Die K. Servehrsabrik Hmberg aufDer Jubilåumsausftellung.
Von Ceutnant Falkenljaus, K. 18. lnfanterie=Regiment.
(Schlutz.)
Blanke Wassen.
In der linken Lcke der Koje ist eine Anzahl blanker
Wafsen ausgestellt: 2 Insanteriesabel 38 M (der
Sagerucken an dem einen ist angebracht, um den
Sabel zu Arbeiten im (Quartier oder Biroak ver-
wenden zu Konnen). Ferner sieht man 1 Insanterie-Seiten-
gewehr 71 M, 1 Pionier- und 1 Artilleriesaschinenmesser,
1 Artillerieseitengewehr 92 M, 1 Gendarmerie- und
1 Gesangniswartersabel, sorvie 1 Kovalleriesobel u. a. und
1 Artillerie-
sabel. In dem
Wandschrank
aufderrechten
Seite des
Raums besin-
det sich ein
Pallasch.
In frithe-
ren Seiten,
als man dem
Bajonett noch
schlachtenent-
scheidende
Wirkung bei-
mah, versah
man das Ge-
wehr,um esim
Nahkampfe
als Stohroaffe
gebrauchen zu
Konnen, ent-
weder mit
einem drei-
schneidigen
Stojjbajonett oder man richtete (z. B. bei der Dornbuchse 53
und 54 M) den Iatagan zum Auspslanzen ein: Haubajonett.
Unter dem Wandschrank aus der rechten Seite des
Raums sindet man in dem Koften verschiedene Herstellungs-
abschnitte von Seitengewehren ausgestellt.
Die Herstellung der Klinge beginnt mit dem Anschroeihen
der Angel an dieselbe. Wahrend man zu ersterer elastischen,
guten, manchmal damaszierten Stahl nimmt, benutzt man zur
Angel weiches Schmiedeeisen, das roegen seiner groven Sahig-
Keit auch bei hestigen Hieben mit dem Sabel nicht abspringt.
Die Klingen roerden hieraus in Gesenken ausgeschmiedet
und dann durch Schlage gegen einen Holzblock soroie durch
Biegen geprobt, roorauf sie geschliffen, abgezogen und
poliert roerden.
3u den Stahlscheiden roird das Stahlblech Uber einem
Dorn zusammengebogen und verlotet. (Reuerdings roerden
auch nahtlose Scheiden hergestellt.) Rach dem Anlbten des
Schleppers roird die Scheide poliert. Sur Schonung der
Klinge roird sie mit Holzspanen versehen.
Badehaus der Amberger Gewehrfabrik.
Das Gesah, das die Fuhrung der Klinge ermoglichen
und die hand gegen Hiebe schutzen soli, ist teils geschmiedet,
teils (z. B. beim pallasch) aus Messingguh.
Kurzer Buckblick aus die herstellung eines
Musketenlauss vor 60 — 70 Jamren.
Die aus Lisen bestehende piatine (siehe die Gegenstande
auf bem Aussatz in der Mitte der Frontseite) rourde in der
Rohrschmiede durch ouherst muhsame Handorbeit uber einem
Dorn zu einer
ossenen Rohre
zusammen-
gebogen, in
mehreren Hit-
zen mit raschen
Hammer-
schlagen zu-
sammenge-
schroeiht und
hieraus aus-
geschmiedet,
roobei der
Pulversack
achtKantig ge-
formt rourde.
Die ausge-
schmiedeten,
rohen Rohre
rourden nun
aus der Rauh-
bohrbank mit
einem soge-
nannten Ka-
nonenbohrer
vorgebohrt, roobei der Laus der entstehenden Marme Halber
ganz im Masser liegen muhte. Auf der Glattbohrbank
rourde sodann mit gezahnten Vierkantreibahlen die Kugel-
gleichheit des Rohres hergestellt, dasselbe provisorisch mit
einer Schroanzschraube versehen und mit einer doppelten
Pulverladung beschossen. Rachdem der Laus diese Probe
bestanden hatte, rourde er roeiter bearbeitet.
Uberblick uber die fertigungsrveise des
mobernen Mehriaders.
Bei dem grohen Bedars an Geroehren sur die neu-
zeitlichen Millionenheere ist es unbedingt ersorderlich, dah
bei der Geroehrfabrikation die neuesten Hilssmittel der
Technik in ausgiebigster Meise verroertet roerden.
Die sruhere handroerksmahige Herstellung ist voll-
standig durch die Massensabrikation verdrangt, roelche eine
mit Rucksicht auf grohte Genauigkeit der einzelnen Teile,
soroie auf relative Billigkeit der Maffe sehr roeitgehende
Arbeitsteilung bedingt.