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Bayerifche ^ubHtiu^ls=t^andes=flus^feIlu^g 190b
nr. 36
links neden den Laufstaben.) Das 3usammensetzen der
Teile des Gewehrs geschieht durch handarbeit. Laus mit
Visiereinrichtung und hulse werden zusammengeschraubt, die
zusammengesetzte Kammer (bas Schlotz) und die Rbzugs-
vorrichtung eingefugt, woraus diese Teile sowie die Mehr-
ladeeinrichtung mit dem Schaft verpatzt werden. Had)
Rnbringung des Handschutzes und des Gber- und Unter-
rings werden die Verbindungs- und die Kreuzschraube ein-
geschraubt: Das
Gewehr ist sertig.
Dasselbe wird
dann auf seine
Tresfahigkeit
durch Rnschietzen
unter Rufsichi
eines Gsfiziers
geprust.
Da die einzel-
nen Teile eines
Gewehres sichstels
ohne weiteres in
anderenGeivehren
verwenden lassen
mussen, mutz jeder
Rrbeiter seine Rr-
beit mit einem
Mehgerat selbst
prufen. Had) ge-
wissen Rrbeitsab-
schnitten bezie-
hungsweise nach
Fertigslellung der
Teile werden die-
selben von be-
sonders dazu auf-
gestellten Rrbei-
tern unter llufsicht
von Revisions-
beamten unter-
sucht mitteis be-
sonderer Mehge-
rate: der Rrbeits-
beziehungsweise
Rbnahmelehren.
Die als brauchbar
befundenen ferti-
gen Teile werden
mit dem Rb-
Kesselhaus mit Spanesammelanlage der Amberger Gewehrfabrik.
nahmestempel versehen. Da die Lehren einer ziemlich
starken Rbnutzung unterliegen, werden sie von 3eit zu 3eit
mit Gegenstanden auf Matzhaltigkeit untersucht.
Lehren mit Gegenstanden sehen roir in dem Kasten
am roeitesten rechts. Die dort ausgestellten 3eigermetz-
gerate rourden in der Fabrik selbst Konstruiert und Her-
gestellt. Dieselben gestalten besonders genaue Messungen,
da schon geringe Rbweichungen durch die Ubertragung mittels
des langen hebelarms deutlich in die Lrscheinung treten.
Fonftige Fabrikatiønsztpøtge.
a) Herstellung von Werkzeugen.
In der mit den modernsten und besten Utaschinen aus-
gestatteten mechanischen tverkstatte der Fabrik werden alle
benotigten Iverkzeuge angesertigi. Ruch in diesem Fabri-
Kationszweige steht die Gewehrfabrik, wie die in dem
Kasten an der linken Seite des Raumes ausgestellten Studie
beweisen, auf der
Hohe der 3eit.
Besonders aus-
sallend sind z. B.
ein grover Fraser
aus neun Teilen
zur Bearbeitung
des Kastens, ein
anderer Fraser
aus sieben Teilen
fur die hulse.
Sehr zahlreich
sind auch die Hin-
terdrehten Fraser
vertreten, welche
bei Herstellung
verwickelter For-
men gute Dienste
leisten, z. B. bei
Fertigung des Rb-
zugs, des Gber-
rings, des Schldtz-
chens, des Visier-
sutzes u. a. m.
Bemerkenswert
sind noch: ein
Lausbohrer, ein
Lausziehkolben
mit eingesetzter
und einer mit
danebenliegender
Schneide, ferner
der Marken- und
der Rostfraser fur
den Visierfutz, so-
wie Gewinde-
fraser fur hulse
und Kammer, ein
neuer und ein
abgenutzter hinter-
drehter Fraser fur die untere Form der Visierklappe.
Da die bearbeiteten Stucke meist nebenan liegen, so
Kann sich der Beschauer leicht ein Bild der Wirkungsroeise
der Werkzeuge machen.
b) herstellung von Rrbeiten fur andere staatliche
technische Institute.
In den auf die hochbetriebe folgenden ruhigeren 3eiten
ubernimmt die Gewehrfabrik neben der herstellung von