ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 900 Bayerikhe 3ubilciums = kandes »Hus[tenung 1906 Hr. 37 Vie Torfftreu. Die Torfstreu und die Torsmullgewinnung setzt das Dorhandensein von Faser- und Moostors ooraus, wie er sich in den oberen Schichten der hochmoore sindet und wie er als Decke aus dem schwarzen heidetorf der Niederungs- moore vorkommt. Die Struktur der abgestorbenen Pstanzen- faser ist noch deutlich zu erkennen. Die leichte, faserige Beschaffenheit bleibt im Produkt erhalten und bedingt das grohe Nufsangungsoerrnogen. Tine gute Torfstreu vermag mehr wie das achtfache, oft das zehnfache des eigenen Gewichtes, Masser und andere Flussigkeit aufzufangen. Die Torfstreugewinnung ist in Bayern weit verbreitet. Sur Seroinnung der Torfstreu werden die mit Spaten aus- gestochenen, ziegelformigen Stiicke an der Luft getrocknet und dann direkt verarbeitet. Swischen tvalzen und scharfen Neihzahnen wird der Torf zerfase^t und failt danii aus ein bindungen, versetzt. Nach inniger Ulischung gelangt das Gemenge in Hydraulische Pressen und wird hier allmahlich einem Druck von 500 Ntmospharen ausgesetzt, wobei dem Prehgut nicht nur die gewunschte Form gegeben, sondern auch zugleich die grotte Menge des Massers genommen wird. Nach dem Verlassen der Presse mussen die Gegenstande noch 5-6 Tage an der Luft trorknen, um gebrauchssahig zu sein. Ls werden Platten bis zu 5 m Lange und uber 1 m Breite Hergestellt. Nuher der. mechanischen Druck- wirkung sindet offenbar zugleich eine chemische Tinwirkung des Kalkes aus die Bestandteile des Torses statt, welche die ausgezeichneten Tigenschasten des Produktes herbeifuhrt. Nach den neuesten Dersuchen ist die Druckfestigkeit bei diesem Holze achtmal groher, als bei Tichen- und Buchen- Holz und zehnmal groher aIs bei Kiefernholz. Das Kunstliche holz aus Tors brennt nicht, sondern Oberbayerisches Isoliermulle- und Torfstremverk Bocksberg (Isartalbahn). grobes Sieb, welches die langsaserige Torfstreu von dem seineren Torsmull trennt. Die Streu gelangt nun in einen prismatischen hohlraum aus starken Balken, der ausgefullt wird und dann durch eine Prehvorrichtung in Balken zu ca. 3 Sentner schwer zum Versand sertig gemacht wird. Durch Benutzung von Streutorf wird die Waldstreu zum Teil uberslussig und hierdurch unsere Walder vor voll- standiger Devastierung durch die Wegnahme ihres natur- lichen Dringers, der waldstreu, geschutzt. Die Verwendung der Torfstreu ist bekannt, die Pro- dukte der bayerischen Torfstreuerzeugung wurden schon oft pramiiert und sind auch schon weit verbreitet. KunftHcljes lsolr aus Tørf. Der Erfinder dieses neuen Baustoffes, Herr Helbig, hat sich in der Torfindustrie verewigt. Der Tors wird, ohne vorher getrocknet zu werden, in frisch gestochenem Zustande mit 5-10 Proz. Bindemittel, insbesondere mit geloschtem Kalk und geringen IRengen von Tonerdever- glimmt nur bei groher hitze unter Flammenentsaltung. Die vom Feuer direkt iricht betroffenen Stellen bleiben unversehrt. Bei Tntfernung der Flamme hort das Slimmen sofort aus, es ist sornit eine Weiterverbreitung des Feuers ausgeschlossen. In Wasser gelegt, verandert es seine auhere Beschasfenheit nicht, es saugt nur halb so viel Masser aus, wie Tichenholz. Beim Trocknen in der Marme schwindet es nur um 0,6 Proz., wahrend Tichenholz um 3,9 Proz., also sechsmal mehr schwindet. Versuche ergaben, dah die Nbnutznng nur halb so groh ist, wie beim Hartesten Kiesern- holz. Tbenso ist die Miderstandsfahigkeit gegen auhere Tinflusse sehr groh, und dies beweist die haltbarkeit des Pslasters in groheren Hosraumen. Nuher Parkettaseln und Strahenpslaster ist die Fabri- kation von Mandbekleidungen, Simmerturen usw. geplani. Megen der grohen Feuersicherheit hat das Torfholz eine Sukunft im Schifss- und Tisenbahnbau. Trotz der hohen industriellen Tinrichtungskosten Kommt der Verkauss- preis des Torsholzes um */a billiger zu stehen, als dies bei Tichen- und anderen Hartholzern der Fall ist.