Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Bayerifche Subiltinins - bandes - Huslfellung 1906
Nr. 37
Tlntuenbung des Torfes als Brennftoff.
Bei der genauen Beurteilung eines Brennstoffes Kommt
es zunachft daraus an, zu wissen: Ivelche Warmenlenge
latzt sich mit einer Gewichtseinheit erzeugen? und: Mas
Kostet diese Warmemenge? Wir wissen, batz von den
naturlich vorkommenden Brennstoffen die Steinkohlen den
grotten Heizwert besitzen. IDo man diese billig bekommen
Kann, ist es das beste Heizmaterial. Ilach vielen Versuchen
stellt sich der Heizwert der deutschen Kohlen auf 7800
Warmeeinheiten, der englischen ltohlen auf 8000 und daruber.
Tors dagegen hat einen Heizwert von 3500 - 4500 Wiirme-
einheiten. Es ist daher unter allen Umstanden an Gewicht
1= bis 2mal soviel Tors, wie Steinkohle sur denselben
cheoretischen Heizeffekt notwendig. Dazu Kommt das geringe
Seite 901
slache eine trockene ltruste bildet, jedoch das 3nnere nag
bleibt. Zuerst muh der Tors, da derselbe noch von den
Pslanzen Her Vegetationsseuchtigkeit besitzt, an der Lust
getrocknet werden, bis der Wassergehalt von 85 Proz. unter
70 Proz. gesunken, dann erst latzt sich das Weitertrocknen
mit Kunstlicher Warmc durchsuhren.
Die Erzeugung von Torsbriketts — ahnlich der Braun-
kohlenbriketts - hat sich bewahrt. Die maschinellen Lin-
richtungen zur Herstellung derselben sind ahnlich denen der
Braunkohlenbriketts unb setzen nur voraus, datz der Tors nicht
mehr als 60-70 Proz. Wasser enthalt. Die einzig zu
losende Kufgabe beschrankt sich daraus, den llohtorf bis
zu diesem Grade ohne zu grotze Koften Kunstlich zu ent-
wassern. 3u diesem 3wecke sind zahlreiche Vorschlage
Oberbayerische Kokswerke, G. m. b. to. in Munelæn.
Gewicht bei der grotzen Masse und die geringe Festigtreit
des gewohnlichen Torfes, welche ihn fur den meisten Trans-
port unfahig machen, so datz seine Knwendung auf die
unmittelbare Nachbarschaft beschrankt geblieben ist. Heute
Hat die Technik gelehrt, Produkte aus dem Tors Herzu-
stellen, die auch in weiteren Lntfernungen mit Vorteil Ver-
wendung finden.
hieher gehSren vor allem die Torfbriketts.
Der nachstiiegende Gedanke, dem llohtorf durch Pressen
das Wasser zu entziehen, ist praktisch nicht durchzusuhren.
Klle in dieser llichtung angestellten Versuche waren trotz
des hohen Druckes bei Knwendung von 100 Ktmospharen
erfolglos, da das im llohtorf vorhandene Wasser einen
Gegenbruck austibt, der die Wirkung des autzeren Druckes
aufhebt. Kuch durch die Linwirkung der Warme latzt sich
das Wasser nicht verringern, da sich zwar an der Gber-
gemacht und viele Versuche angestellt worden, die aber an
den hohen herstellungskosten scheiterten. Jn letzter 3eit
Hat der schon viele 3cihre auf dem Gebiete der Torsver-
wertung tatige 3ngenteur Ttauber ein Verfahren zum
Patent angemeldet, welches eine befriedigende Losung der
Kufgabe verspricht. Line Gruppe von 3nteressenten Hat
schon vor 2 3ahren Versuche nach diesem Verfahren im
grotzeren Matzstabe ailsgefuhrt, die auch ganz zusrieden-
stellend ausfielen. Das Hauptmoment ist die Lntwasserung
durch die Centrifugalkraft. Die Lntwasserung des Koh-
torfs erfolgt in einer langsam um ihre Kchse rotierenden
Trommel aus Kesselblech von 10 m Lange. Kn dem vorderen
Ende der Trommel besindet sich eine Feuerungsanlage,
deren Verbrennungsgnse ihren Weg durch die Trommel
nehmen, wahrend ber am anberen Lnbe ununterbrochen
zugefuhrte llohtorf suh ihnen entgegen bewegt. Diese Be-