ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 402 Bayerifche Subildums - handes - flushellung 1906 lir. 37 wegung wird durch die Rotation und die innere Einrichtung der Trommel beroirkt, welche zugleich eine Zerteilung des Torfes herbeifuhrt, so dah er am vorderen Ende der Trommel in Form Kleiner, abgerundeter Studie Heraussullt. Um die Mirkung der heizgase zu unterstutzen, stromen gleichzeitig uberhitzte Wasserdurnpse durch den Rost der Feuerung in die Trommel. Gase und Vampse verlassen die Trommel unterhalb der Tinwurfsstelle sur den Roh- tors mit einer Temperatur von etwa 200°. Vieser Trommel- torf enthalt ca. 60 Proz. Masser und luht sich in diesem 3ustande sehr leicht brikettieren, und die Beschaffenheit solcher Briketts ist tadellos. Der heizwert ist zu 4000 Marmeeinheiten ermittelt worden. Die Torsbriketts eignen sich vorzuglich fur Hausliche Zwecke, insbesondere fur Herd- seuerungen, da sie rauchlos verbrennen und unter der Asche weiter glimmen, so dah in sparsamster Meise das Feuer den ganzen Tag uher im Herde erhalten bleibt. Die Technik wird die Entwasserung des Torfes mittelst des elektrischen Stromes losen und zwar durch die soge- nannte Gsmose. Das Produkt der Gsmose nennt man Osmon. Das Verfahren zerfallt in die Gewinnung des Roh- torfs, in die 3erkleinerung, in die teilweise Entwasserung und im Nachtrocknen desselben. 3ur Gewinnung des Rahtorss dient ein Greisbagger. Der Bagger holt den Torf aus der Tiefe, wirst ihn auf Transportkrane, die ihn zur Fabrik bringen, flus diesen Kranen gelangt er durch ein Elevatorwerk in die 3er= Kleinerungsanlage. Die Zerkleinerung ersolgt durch Mu- schinen, die den Torf zerschneiden, innig mischen und so sein zermahlen bis zur Flussigkeit. Dieser slussige Tors gelangt zur teilweisen Entwasserung in die Gsmosemaschinen. Die Dicke der Torfschicht, wie sie der Mirkung des elektrischen Stromes ausgesetzt wird, betragt 4 m. Die Praxis Hat ergeben, dah eine moglichst Konstante Stromstarke von 1000 Ampere sur das Gelingen des Prozesses von grohter Bedeutung ist. Die Mirkung des Stromes wird durch ruck- weises Ruhern der Polplatten unterstutzt. Nach 30 bis 40 IRinuten ist der Brei in eine seste Platte verwandelt, die zwar noch plastisch ist, jedoch ihre Form behalt. Die Platten Kommen zum Nachtrocknen in eigene Trocken- schuppen, die mit Klappbaren 3wischenboden versehen sind, damit die Platten leicht gewendet werden Konnen. Nach Vfsnen der Platten vollzieht sich die Umlagerung nach dem anderen Ltagenraum von selbst. Hierbei trocknen sie in 12—14 Tagen an der Luft soweit, dah sie nur noch 15 proz. Feuchtigkeit enthalten. Hieraus werden die Platten bis zur Ruhgrohe gebrochen und Kommen unter dem Namen Gsmon in den handel. Gsmon hat einen heizwert von 4000 Marmeeinheiten und eignet sich besonders gut zu Kesselfeuerungen. Die Entwasserung des Torses auf elek- trischem Mege Kann in Bayern bei Vorhandensein Kolossaler Masserkraste sehr leicht eingesuhrt werden. Mie durch Erhitzen bei flbschluh von Luft aus Holz holzkohle, aus Steinkohle Koks entsteht, so luht sich auch Torf in Torfkohie verwandeln. Bestrebungen dieser flrt reichen weit zuruck. Zunachst versuchte man die Meiterverkohlung, jedoch ohne Erfolg. Dann ging man zu den gemauerten schachartigen Gsen tiber usw. Der Erfolg trat erst ein, als man flpparate in Form von Retorten hiezu verwendete. Es roar ein Verdienst eines fuddeutschen 3ngenieurs, Rt. 3iegler-Munchen, der durch jahrelange flusdauer diese flufgabe in besriedigender Meise loste. Das geht schon aus der Grundung der Gberbayerischen Koksroerke Hervor, roelche die 3ieglerschen Patente erroorben hoben. Bei der trockenen Destillation verhalt sich der Tors ganz ahnlich roie Holz und Steinkohlen. In der Retorte bleibt die Torskohle als schroarze Masse zuruck. Die sluchtigen Produkte ent- weichen. Sie lossen sich in geschlossenen Apparaten zum Teil zu Teer und Teerroasser verslussigen, zum Teil bleiben sie Hurtsormig und dienen zur Erhihung der Retorten. Gute Torskohle besitzt 7500 Marmeeinheiten und daruber, d. i. ungesahr der doppelte Heizwert des Rohmaterials, aus roelchem sie Hergestellt rourde. 300 Zentner Tors liefern 100 Zentner Torskohle. Die Torskohle ist ein vorziig- licher Trsatz sur holzkohle, sie ist srei von Schroefel, wahrend Steinkohlenkoks 2—3 Proz. Schroefel enthalt. Daher findet Torskohle in der Lisenindustrie eine gleichroertige Ver- roendung. Lbenso Kann hente die Torskohle bei anderen metul- lurgischen Zroecken die holzkohle ersetzen. Da die Tors- kohle eine grohe Hitze entroickelt, Keine Schlacke und nur roenig Asche gibt, auch beim Brennen nicht raucht oder dunstet, soroie im Feuer nicht platzt, eignet sie sich besonders zu Kupserschmieden, Klempnereien, zum Loten und zum Schroeihen, sur Duuerbrundosen, uberhaupt dort, roo eine rauchlose Verbrennung errounscht ist. In den Betriebs- statten der Lisenbahnen sind Torfkohlen schon seit Iahren im Gebrauch. Menn es auch Keinem Zweisel unterliegen Kann, dah es der Technik gelungen ist, aus Tors vorzugliche Pro- dukte Herzustellen, die auf roeite Lntsernungen Hin Absatz finden Konnen, fehlt es doch nicht an Stimmen, roelche sur industrielle Zroecke die Verroendung des Torses an Grt and Stelle als das zu erstrebende ideale Ziel bezeichnen. Diese Industrie in die Torsmoore zu verlegen, ware fur manche Gegend ein hoher Geroinn, aber es fehlt noch immer an Anhultspunkten dafur, roelcher Art diese Industrie sein soll, roenn sie sich nicht allein aus landroirtschastliche Betriebe erstrecken soll. Die Technik muh die Torflager zu Kraftquellen anzu- streben in der Lage sein und zroar im Prinzipe der Sauggas- motoren. Wahrend die in dem Brennstoff enthaltene (Energie beim Betriebe von Vampsmaschinen zunachst in Marme umgesetzt roird und aus dem Masser den Damps erzeugt, nutzen Gusmotore den vergusten Brennstoss durch Lxplosions- wirkungen direkt aus. Neben Leuchtgus sind schon seit langer 3eit die billiger